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Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer

Titel: Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer
Autoren: Samantha Cowen Christiane Burkhardt
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Bedürfnis, unseren geografischen Horizont zu erweitern. Wir haben beide tolle Jobs, die unseren beruflichen Ehrgeiz befriedigen. Wir sind zwei glückliche, gut funktionierende Erwachsene in einer glücklichen, gut funktionierenden Beziehung. Ich besitze ein sehr edles italienisches Edelstahltopfset. Alles ist perfekt … aber irgendetwas fehlt. Nicht einmal über fünfzig Fernsehkanäle können diese Leere füllen. Im November 2002 besuchen wir eines Tages unsere Freunde Katie und Craig und deren zwei Kinder.
    Craig döst auf einer Luftmatratze im Pool, und Katie spielt mit ihrem Kleinkind auf der obersten Stufe, während sie ihr Neugeborenes im linken Arm hält. Beide Eltern sind braun gebrannt, und Katies Bauch ist wirklich sehr flach. Ich komme mir
vor wie in einer Fernsehwerbung für Multivitamintabletten. So ein Elterndasein wirkt äußerst relaxt und reizvoll. »Kommt und trinkt ein Glas Wein«, ruft Craig von seiner Luftmatratze aus.
    Da rutscht es einfach so aus mir heraus: »Nein danke, wir versuchen gerade, ein Kind zu bekommen.« Martin ist völlig geschockt, genau wie ich. Und Katie begeistert. Sie klettert sogar aus dem Pool und umarmt mich.
    »Oh Sam, das ist ja fantastisch! Ich kann es kaum erwarten, dass wir Mütter uns vormittags zum Frühstück treffen!«
    Ich merkwürdigerweise auch nicht. Das klingt sehr kultiviert. Und irgendwie … stimmig.
    Ich halte Jack im Arm, während sie ein Handtuch holt. Er sieht zu mir auf und lächelt. Seine Arme sind ganz knubbelig, und seine Beine haben Grübchen. Seine Haut ist so unglaublich weich, und er riecht nach Milch und Sonnencreme. Plötzlich überfällt mich eine derartige Sehnsucht, dass es mir die Sprache verschlägt. Das ist es, was in unserem Leben fehlt! Wir sollten Eltern werden! Ich drehe mich zu Martin um, der noch einen etwas benommenen Eindruck macht.
    »Schau mal, Schatz, wie süß er ist!« Martin hält Jack, der Greifbewegungen macht, vorsichtig einen Finger hin. Jack packt ihn und hält ihn fest. Ich sehe, wie mein Mann anfängt zu strahlen. Und weiß sofort, dass unser Fortpflanzungsprojekt ein Volltreffer ist.
    Auf der Heimfahrt dreht sich Martin zu mir.
    »Möchtest du wirklich ein Kind«
    »Und du«
    Er nickt eifrig. »Ich habe mir immer Kinder gewünscht. Ich habe nur auf dich gewartet.«

    »Danke, dass ich das auch mal erfahre.«
    Er runzelt die Stirn. »Ich wünschte nur, Haus und Auto wären bereits abbezahlt.«
    »Ja, und dass wir im Lotto gewonnen haben und für den Rest unseres Lebens finanziell unabhängig sind.«
    »Daran gibt es nicht das Geringste auszusetzen«, verteidigt er sich.
    »Nein, aber das ist nun mal nicht realistisch. Das ist frühestens der Fall, wenn wir fünfzig sind. Und dann ist es ein wenig zu spät für Familienplanung.«
    Er lächelt. »Ja, wahrscheinlich ist dieser Zeitpunkt genauso gut wie jeder andere.« Mit dieser romantischen Bemerkung ist der Entschluss, uns fortzupflanzen, besiegelt. Ohne Rettungsring und Sicherheitsnetz.
    Es ist schon komisch, wie man mit seinem Partner plötzlich über Sex reden kann, wenn man versucht, schwanger zu werden. Keine Ahnung warum, es ist und bleibt schließlich Sex, Geschlechtsverkehr, das alte Rein-Raus-Spielchen. Aber allein die Tatsache, dass dabei ein Mensch und nicht nur ein verknotetes Kondom herauskommen kann, macht es plötzlich zum geeigneten Gesprächsthema für ein Abendessen. »Wir versuchen, ein Kind zu bekommen«, erzähle ich meinen Eltern.
    »Wie schön«, grunzt mein Vater und entschuldigt sich hastig, um das Cricketspiel anzuschauen.
    Meine Mutter wirkt besorgt. »Du bist noch sehr jung, mein Schatz.«
    »Ich bin neunundzwanzig.«
    »Ja, das ist sehr jung.«
    »Als du mich bekamst, warst du genauso alt!«

    »Ja, eben SEHR JUNG.«
    Martin probiert es bei seinen Eltern.
    »Wir versuchen, ein Kind zu bekommen«, sagt er seiner Mutter.
    »Das ist wunderschön, Schatz. Wie ich mich FREUE!«
    Martin fühlt sich ermutigt.
    »Letzte Nacht haben wir uns dermaßen bemüht, dass der Lattenrost kaputtgegangen ist.«
    Ich unterbreche seinen Redefluss. »Martin, ich glaube nicht, dass deine Eltern es noch genauer wissen wollen.«
    Der Rest unserer gemeinsamen Mahlzeit verläuft ziemlich schweigsam. Zukünftige Großeltern wünschen sich ein Kind, aber dabei geht es ihnen wie mit zweifarbiger Zahnpasta: Niemand will so genau wissen, wie sie in die Tube kommt.
     
    Christopher wird eines Nachts im Michelangelo Hotel in Sandton gezeugt. Bevor wir »es tun«, sorgen
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