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Alles paletti

Titel: Alles paletti
Autoren: Assaf Gavron
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sagte Jotam, »denn ich bin in ganz Amerika rumgekommen und habe Karten gesammelt. Sie verstreuen die Karten ja überall in Amerika, damit es schwieriger wird. Und wer treibt sich am meisten zwischen allen Staaten herum? Entweder Geschäftsleute, die nicht bei McDonald’s essen, oder Mover, die eben schon dort essen. Also stehen meine Chancen gigantisch hoch.«

    »Wenn wir gewinnen, krieg ich die Hälfte«, verlangte Ohed, »weil ich dich erinnert habe.«
    »Fick dich ins Knie«, gab Jotam zurück.
    Bis sie ankamen, hatten sie es geschafft, sich auf einen Kompromiss von fünfzehn Prozent zu einigen.
    Ohed probierte den MBX aus, Jotam nahm einen Big-Mac-Teller. Er schloss die Augen und sagte: »Bitte, lieber Gott, gib mir die Karte mit den zweihunderttausend.«
    Es war drei Uhr morgens in New York, Punkt Mitternacht in Las Vegas.
    Jotam zog einen Vierteldollar heraus, um damit die beiden Karten abzukratzen.
    Es wäre interessant gewesen, vielleicht sogar eine kleine Ironie, wenn Jotam dort den großen Preis der Aktion von McDonald’s gewonnen hätte - zweihunderttausend Dollar. Insbesondere, weil er die Karten mit Hilfe eines Quarterdollars bearbeitete.
    Doch er gewann sie nicht.
    Allerdings erhielt er die eine Karte für ein Jetsky, die Izzi noch fehlte, um die Reihe zu vervollständigen und den Preis zu ergattern.
    Sie entdeckten nie, dass sie zusammen ein Jetsky gewonnen hatten.
    Nicht dass es ihnen viel genützt hätte, denn was hätten sie mit einem Jetsky angefangen?
    Ohed schluckte den letzten Bissen von dem MBX hinunter und sagte: »Vollbracht ist der Seder. Dieser Burger ist echt nicht besonders.«

DER GROSSE PREIS
    Zuerst war das verrückte Klingeln zu hören. Geklingel ist zwar ein reguläres Hintergrundgeräusch in einem Kasino, doch das Klingeln, das um Mitternacht des zehnten April 1998 am Pessachabend im Letzten Mohikaner zu vernehmen war, war anders als gewöhnlich. Es war das Klingeln eines Gewinns. Eines außerordentlichen Gewinns.
    Und danach - die Rufe der Leute. Das heißt, zuerst ihre Blicke zu dem Spielautomaten, der förmlich in Freudenfarben explodierte, und dann das Geschrei, der Andrang um die Slotmaschine, um die Person, die den Griff gezogen hatte.
    Der Automat verriegelte sich. Die Anzeige verkündete die Gewinnsumme: 27 355 944 Dollar.
    Ein anderes Display besagte: »Der Automat wird verriegelt. Bitte entfernen Sie sich, und warten Sie auf das Kasinopersonal.«
    Die Menschen stierten auf die Zahl und glaubten es nicht. Sie griffen sich an den Kopf. Der Neid packte sie. Das verrückte Geklingel dauerte an.
     
    In dem Augenblick, in dem es geschah, als der Sekundenzeiger auf Mitternacht sprang, blickte Psych auf den Monitor im Kontrollraum in der ersten Etage des Kasinos und murmelte: »Was zum Teufel …«
    Monty näherte sich einem anderen Bildschirm, kroch fast in den Monitor hinein. »Was???«
    Derek war schneller als sie. »Vorwärts, runter«, befahl er seinen Leuten und rief ins Funkgerät für das Personal, das sich bereits unten befand: »Alles zu dem Automaten.«

    Getrampel. Dereks Leute stürmten aus den Kontrollräumen in die Halle hinunter.
    »Die Maschine nicht berühren«, schrie der Erste, der eintraf, ein großer Schwarzer namens Leroy Parker.
    Derek hinkte nur wenige Sekunden hinterher. »Machen Sie den Weg frei«, befahl er.
    Der Spielautomat feierte noch immer. Derek sah sich die Frau an, die vor der Maschine stand. »Haben Sie als Letzte den Griff betätigt, meine Dame?«
    Die Frau nickte langsam und blinzelte in Richtung der Anzeige. Ja. Das war sie. Derek und zehn weitere Sicherheitsleute umringten sie.
    »FBI, niemand bewegt sich!«
    Über seine Schulter erblickte Derek Psych und seine beiden Männer, die sich mit gezogenen Pistolen näherten.
    Die Hände gingen in die Höhe, eine nach der anderen.
    Jonsy, Izzi und Chen schauten zurück zum Kasino. Sie konnten nur wilde Spekulationen anstellen, was da drinnen nun geschah.
    Monty blickte sich um. Die Russen, die Israelis - keiner da.
    Auch Psych war enttäuscht. Er hatte Pozailov seit ewigen Jahren nicht gesehen. In der Achterbahn waren sie nicht dazu gekommen, miteinander zu reden.
    Auch die alte Frau hob die Hände.
    Psych sprach in das Funkgerät. Er fragte die Wächter, die die Russen beobachtet hatten, was los sei. Sie antworteten, dass sich die drei Kameraden momentan weiße Löwinnen in einem der Hotels ansahen und ganz ruhig und friedlich wirkten.
    Psych und Nathaniel Richman nahmen die alte Frau in den
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