Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alles paletti

Titel: Alles paletti
Autoren: Assaf Gavron
Vom Netzwerk:
Jahre lang in der Wüste sein, um von Gott etwas zu bekommen? Dann bleiben uns also noch zweiunddreißig Jahre, Iris!« Er lacht schallend.
    Schlomi lächelt und blickt Iris’ Schwester an, und dann sieht er den Heiligen, gelobt sei Er, vor sich, senkt die Augen auf die Haggada und liest: »Um wie viel mehr doppelte und vielfache Wohltaten hat der Allgegenwärtige uns erwiesen, er hat uns aus Ägypten herausgeführt, über sie Strafgerichte verhängt …«
Im Kontrollraum haben sich Psych und Monty der Sache angenommen. Psych hat sein Jackett ausgezogen und sitzt mit dem Sweatshirt der Universität von Las Vegas da, Monty in seinem Reiseanzug. Derek sagt: »Es gibt hier einen zweiten Kontrollraum für die Leute vom Sicherheitsdienst. Ich werde Sie mit dem Mann bekannt machen, der für dieses Personal verantwortlich ist, sie haben sich heute Abend ebenfalls erhebliche Verstärkung geholt.« Psych wirft einen Blick auf die Uhr. Noch vierzig Minuten.
    »Richman, geh und rede mit dem Mann. Setz ihm die Lage auseinander. Sie sollen vor Mitternacht nichts unternehmen, klar?«
    Derek fährt fort: »Wir haben hundertzwanzig Kameras im Kasino und weitere hundert im ganzen Hotelbereich. Alle filmen rund um die Uhr. Im Kontrollraum gibt es fünf Monitore mit je vierzehn Inch, schwarzweiß, und zwei große - fünfundvierzig Inch, farbig. Zu jeder Tages- und Nachtzeit gibt es hier zwei Leute und einen Schichtverantwortlichen. Momentan verdreifache ich die Besetzung für Sie.«
    Psych sagt zu Monty: »Pass auf Popeye auf. Die ganze Zeit am gleichen Automaten. Wirft noch und noch Münzen ein.«
    Monty streift der Gedanke - was Mama jetzt wohl denkt?
     
    Jonsy wirft noch eine Münze in irgendeinen Automaten und zieht am Griff. Er gewinnt vier Dollar und sagt zu Chen: »Siehst du? Das ist ein Wink. Jetzt ist es Zeit. Ich spür’s in den Knochen. Geh jetzt zu ihnen hin. Ich warte in dem Laden auf euch.«
    Niemand im Kontrollraum beachtet das schlanke Mädchen, das zu Vladimir Berkovich tritt.
    Vladimir folgt Chen nach draußen. Sie führt ihn zur Tankstelle
gegenüber, zum AM-PM-Laden. Als Vladimir Jonsy dort entdeckt, verwandelt sich seine Neugier in Zorn. Er sagt: »Wie könnt ihr es jetzt noch wagen? Versteht ihr denn nie, was man euch sagt?«
    Jonsy fällt sofort mit der Tür ins Haus: »Im ersten Stock des Letzten Mohikaners sind Dutzende FBI-Agenten und Wächter, die nur auf euch warten. Ich weiß das, weil sie uns schon mit den Automaten unterwegs erwischt haben. Und ich habe sie hier gesehen. Sie wimmeln überall rum. Sie wissen alles über euch, und sie warten auf euch.«
    Die Türglocke klingelt, jemand betritt das Geschäft. Jonsy wendet seinen Blick dem Kühlschrank zu und holt sich ein rosafarbenes Gatorade heraus. Er fährt fort. »Wir möchten ein kleines Prozent. Ihr würdet es nicht mal spüren. Eine halbe Million Dollar für jeden von uns, und wir liefern euch einen Plan, die FBI-Leute vor ihrer Nase auszutricksen.«
    Vladimir mustert Jonsy. Er blickt auf seine Uhr und sagt: »In meinem ganzen Leben habe ich nie eine Million Dollar zwei unverschämten, dahergelaufenen Blindgängern geschenkt. Ich sehe keinen Grund, jetzt damit anzufangen.«
    »Nicht eine Million, zweieinhalb. Wir haben gesagt, eine halbe für jeden - ich, Chen, Izzi, Schlomi und die Alte.«
    Vladimir beginnt zu lachen. »Die Alte? Und was ist mit deinen Eltern, hast du die vergessen?« Er dreht sich um und beginnt, auf die Tür zuzustreben.
    Es ist Chen, die ihn mit einem Satz aufhält, ihre Hände mit Nachdruck auf seine Brust legt. »Hören Sie sich nur die Idee an, und entscheiden Sie dann«, bittet sie und fährt fort, ohne auf ein Zeichen der Zustimmung von ihm zu warten, »wenn einer von Ihnen an dem Automaten steht, wenn einer von Ihnen die siebenundzwanzig Millionen gewinnen würde, wird
Ihnen niemand etwas zahlen. Das wissen Sie. Man kennt Sie alle zu gut. Es gibt hier Dutzende FBI-Agenten, die nur auf Sie warten.«
    »Denkt ihr wirklich, wir hätten geplant, dass einer von uns an den Automaten steht?«, versetzt Vladimir böse. Doch er weiß, dass sie ihm vielleicht die Antwort liefern, nach der er den ganzen Tag gesucht hat. Er denkt wieder, wie am Morgen, wie in der Berg- und Talbahn - seine Betty sitzt oben und sorgt für ihn.
    »Ich weiß nicht«, erwidert Jonsy, »vielleicht nicht, aber meinen Sie echt, dass das FBI diese ganzen Leute hergeschickt hat, ohne zu wissen, was Sie planen? Wen immer Sie hinstellen, sie werden über ihn zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher