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Allem, was gestorben war

Allem, was gestorben war

Titel: Allem, was gestorben war
Autoren: Ake Edwardson
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dann arbeitet er mit jemandem in Bogota oder Bangkok zusammen.«
    »Hast du schon mal von einem Fredrik Björcke gehört?« Fylke dachte eine Weile nach.
    »Der Name kommt mir bekannt vor, aber wir haben nichts . importiert Textilien und so einen Scheiß aus Asien, oder?«
    »Ja, hierher . und nach Dänemark.«
    »Einer, der umlädt, meinst du?«
    »Ich weiß es nicht, aber es wäre doch möglich. Er ist einer von vielen Namen, von denen wir nicht recht wissen, was wir damit anfangen sollen. Oder vielleicht wissen wir es schon, können ihm aber nichts nachweisen.«
    »Björcke . tja, du musst wissen, dass Geschäftsleute in dieser Schmugglerbranche häufig Löcher brauchen, in die sie ihre Sachen stopfen können ... wie ...« Fylke lachte noch krächzender und Ard sagte hastig »ja, ja« und hob abwehrend die Hand. Fylke hielt sich zurück und fuhr mit der Sachfrage fort: ». ein Loch also, in das man Rauschgift stecken kann. Davon kann man ausgehen. Wir haben zum Beispiel Rauschgift in Möbeln aus Indonesien gefunden, Plastikrohre voller Drogen und die Rohre bedeckt mit Holz. Aus Bolivien sind einmal Rohrmöbel voll gestopft mit Rauschgift gekommen, aber einer der Jungs vom Zoll wusste, dass in Bolivien kein Rohr wächst, der Trick ist also aufgeflogen.«
    Ard hörte interessiert zu. Das wunderte ihn selber.
    »Eine Gang hat mal den Tabak in einer Ladung Zigaretten ausgetauscht und durch Gras ersetzt. Eine andere hat eine Partie Walnüsse geöffnet, sie mit Rauschgift gefüllt und das Ganze wieder zugeklebt. Das hat übrigens in der Zeitung gestanden.«
    »Und ihr schafft es, die Fälle zu lösen?«
    »Manche, die Geschäftsleute finden stets neue Methoden, man muss immer dranbleiben. Die Kripo beim Zoll arbeitet mit Hochtechnologie. Und das ist nötig. Es wird immer schwieriger - besonders im Schiffsverkehr.«
    Fylke verstummte und meditierte zehn Sekunden lang über den Schiffsverkehr. Dann sah er auf.
    »Wo wir gerade von Schiffen reden - wie geht es mit deinem Mord?«
    »Wir befinden uns auf der Zielgeraden.«
    Sie gingen langsam durch den Park. Einige Leute saßen im Schatten unter den Bäumen und sahen den Kanal vorbeifließen auf dem Weg zur Hafeneinfahrt. Der Urlaubsverkehr auf den Straßen wurde von den Bäumen gedämpft. Eine junge Familie auf einer Decke picknickte, Butterbrote, Thermoskanne, Kuchen, Limoflaschen. Wide merkte, dass er großen Durst hatte, nur eine Limo kein Bier. Plötzlich fühlte er sich stark, kam das daher, dass er sich Limo wünschte?
    »Das ist eine ziemlich verworrene Geschichte.«
    »Sie ist smart, deine Kajsa.«
    »Sie ist wie du, folgt ihrer Intuition, wenn die Fakten fehlen.«
    Ard sah eine junge Mutter etwas aus der Thermoskanne in einen Becher gießen, während sich eins der Kinder watschelnd auf einen Spaziergang in Richtung Kanal aufmachte, ein kleines Mädchen, die Mutter erhob sich rasch und holte das Kind zurück, das in Protestgeschrei ausbrach und erst wieder verstummte, als es den Kuchen entdeckte.
    Wide sah einen jungen Mann, der sich mit einem zusammenklappbaren Liegestuhl abmühte, während seine Freundin immer lauter lachte.
    »Sie ist also gar nicht nach England gefahren.«
    »Jedenfalls nicht nach Bournemouth. Wir überprüfen gerade das mit der Schule und der Gastfamilie.«
    »Warum zum Teu.«
    »Jugendliche Abenteuerlust, vielleicht eine rebellische Tat. Vielleicht ein Freund mit dem gleichen rebellischen Gemüt. Das werden wir bald erfahren.«
    Wide dachte an Pontus Nihlen und seinen Protest gegen den Rest der Welt.
    »Dann ist sie also in der Europäischen Gemeinschaft herumgewirbelt?«
    »Es scheint so, aber auch das findet Kajsa zu vage.«
    »Vage? Sie war auch nicht in Europa, meinst du?«
    »Es gibt eine andere Möglichkeit . dass sie etwas von den Geschäften des Stiefvaters wusste und deshalb abgehauen ist, vielleicht hatte sie Angst . Vielleicht hat sie was gehört.«
    »Was ihr Angst machte?«
    »Was ihr furchtbare Angst machte. Vielleicht hat sie die Mutter mit jemandem reden hören.«
    »Du weißt, was ich von dieser Theorie halte.«
    »Du bist da gefühlsmäßig verwickelt.«
    Ard sah, wie sich dasselbe Kind auf denselben Spaziergang machte. Band man Kinder heutzutage nicht mehr fest?
    »Aber wer hat dann Georg Laurelius umgebracht?«
    »Das war eine Abrechnung im Rauschgiftgeschäft. Wenn eine Frau dabei war, dann ist sie jetzt weg. Aber ich glaube nicht, dass es jemals eine Frau gegeben hat. Dein Zeuge hat sich getäuscht.«
    Ard hörte Musik
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