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Allem, was gestorben war

Allem, was gestorben war

Titel: Allem, was gestorben war
Autoren: Ake Edwardson
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getroffen, geredet und getrunken . aber nicht sehr viel.«
    »Danach . nichts?«
    »Ich erinnere mich nur, dass jemand laut etwas rief und wir irgendwohin gefahren sind . und dann, dass ich ein Taxi angehalten habe.«
    »Man hat Sie also irgendwo abgesetzt.«
    »Offenbar.«
    »Wer?«
    »Ich weiß es nicht. Es können Jungen gewesen sein, es können Mädchen gewesen sein.«
    Es können auch irgendwelche Tiere gewesen sein, dachte die Polizistin. Der Taxifahrer hatte ihr vermutlich das Leben gerettet, konnte Ards Ermittlung jedoch kein neues Leben einhauchen. Der Junge hatte niemanden kommen oder gehen sehen gegenüber von Kerstin Johanssons Atelier. Seins schaute in die andere Richtung, zur Festung.
    Manfred Bergman und Linn Svanberg nahmen den Fahrstuhl nach unten, er hielt im dritten Stock und Jeanette stieg zu. Niemand sagte etwas. Der Fahrstuhl hielt im Erdgeschoss und sie gingen hinaus. Lea Laurelius' Tochter verließ das Polizeipräsidium rasch, die schmalen Sandalen kratzten weich über den etwas sandigen Fußboden.
    Linn Svanberg sah ihr nach. Was für ein auffallendes Parfüm . das hatte sie schon einmal gerochen, ein einziges Mal, jemand hatte hinter ihr gestanden . kurz bevor sie sich leicht zu fühlen begann und die Kontrolle verlor. Sie erinnerte sich genau, es war ihre letzte bewusste Wahrnehmung an diesem Abend.
    Linn Svanberg kehrte um und fuhr mit dem Aufzug wieder nach oben und ein erstaunter Manfred Bergman folgte ihr wie ein willenloser Leibwächter.
    Es war der vierte Stock . Hieß er Ard, der Kommissar?

34
    Am Abend des 18. Juli gegen zwanzig Uhr drückte Sven Holte ab. Er hatte die Bilder verbrannt und zehn Zeilen auf ein Blatt Papier geschrieben, das er auf dem Schreibtisch liegen ließ. Er hatte die Vorhänge nicht zugezogen. In den letzten Sekunden hatte er an nichts Besonderes gedacht, höchstens daran, dass die Walther schwerer als gewöhnlich in seiner Hand lag.
    Ein Nachbar hörte den Schuss und rief die Polizei an. Ein Auto kreuzte die Avenyn und kam kurz nach der Tat an: Ja, der Schuss ist aus der Wohnung gekommen. Die Tür explodierte unter den Händen der kompetenten Polizisten, und es dauerte nicht lange, um zu konstatieren, dass Holte seine alte Dienstwaffe allzu lange festgehalten hatte. Er lebte noch, das Leben gefangen und festgehalten mit einem Griff um die Schreibtischkante.
    Am 19. Juli um Viertel vor zwei zogen drei Männer im Schein der nächtlichen Beleuchtung der Stadt glänzende Taucheranzüge an und ließen sich in das kühle, dunkle Wasser gleiten. Der Lindholmshafen ruhte nach dem Tag aus, quer über den Fluss konnten die Taucher den Kai von Masthugget und das Dänemarksterminal sehen. Sie schwammen mit kräftigen Zügen auf die Fähre zu, die während der frühen Nacht in dünnen Nebel eingehüllt worden war. Die Temperaturen fingen plötzlich an zu sinken.
    Das Heroin war in vier blauen Stofftaschen verpackt, die achtern an eigens hergestellten Tauen oberhalb des Ruders hingen. Die Stofftaschen waren natürlich nur von außen zu erreichen.
    Die Männer hatten die »Stena Danica« mit ruhigen Schwimmzügen erreicht und wollten gerade anfangen zu arbeiten, als ein nächtliches Schiff in den Hafen einlief. Das war eine Überraschung. So durfte es in Göteborgs Hafen nicht zugehen. Zwei der Männer kletterten in den Hohlraum über dem Ruder, während der dritte im Wasser blieb. Als der Scheinwerfer die Fähre erfasste, tauchte er unter.
    Fünfundvierzig Minuten später konnten die Männer die Taue kappen und sich mit den Säcken ins Wasser gleiten lassen. Die Säcke waren so präpariert, dass sie nicht oben trieben, alles andere wäre eine Katastrophe gewesen, weil die Nacht immer heller wurde.
    Ursprünglich hatten sie weiter zum Hafen schwimmen wollen, aber der Plan wurde geändert: Eine Stunde vor der Operation wurde beschlossen, dass sie ins Hafenbecken nach Lindholmen zurückkehren sollten.
    Nach der Bergung übernahm ein Auto das Rauschgift und brachte es in eine Wohnung in Brämaregärden in Hisingen. Der unmittelbare Plan hatte so ausgesehen, dass es umgeladen und ein Teil der Ware weiter in Länder auf dem Kontinent geschickt werden sollte: der übliche Weg für Transitverkehr von Rauschgift. Ein verhältnismäßig großer Teil sollte in Göteborg bleiben.
    Das Heroin, das nach Schweden eingeschmuggelt wird, hat in den meisten Fällen eine Konzentration von über neunzig Prozent. Dann braucht es weniger Platz und bei Gerichtsurteilen in Rauschgiftvergehen wurde
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