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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte
Autoren: Jeff Strand
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erscheinen 20.000 Dollar für ein paar Stunden Arbeit als wahres Himmelsgeschenk – auch wenn er dafür einen Sarg ausgraben muss! Statt abzukassieren, gerät Andrew jedoch ins Fadenkreuz eines wahnsinnigen Killers. Um sich und andere zu retten, muss er auf eigene Faust ermitteln.
    Ein Detektiv mit Familienanhang …
… ein Killer mit makabrem Sinn für Humor
.
    www.otherworld-verlag.com

L ESEPROBE
J EFF S TRAND
G RABRÄUBER G ESUCHT
    K APITEL EINS
    »Ich sag euch nicht noch mal, dass ihr damit aufhören sollt! Wenn ich umkehren und meine Observierung abbrechen muss, gibt es für den Rest des
Monats
kein Fernsehen mehr!«
    »Heute ist der achtundzwanzigste Juli. Der Monat ist fast vorbei«, klärte mich meine Tochter Theresa grinsend auf. Sie weilt seit acht Jahren auf der Welt und ist seit sechseinhalb davon eine Klugscheißerin.
    »Komm mir nicht oberschlau. Ich will, dass ihr euch benehmt. Ich habe hübsche Malbücher und Wachsstifte für euch dabei, also verwendet sie.«
    »Darf ich Kyle anmalen?«, fragte Theresa.
    »Nein, darfst du nicht.«
    »Auch nicht, wenn ich nicht rausmale?«
    Meine Frau Helen sagt oft, dass Theresa nach mir kommt, und häufiger, als ich es zählen kann, hat sie Recht. Deshalb versuche ich, die Kindererziehung weitestgehend Helen zu überlassen. So ist es besser für die Gesellschaft.
    »Ich sag‘s euch nicht noch einmal«, warnte ich, bemerkte, dass ich gerade die Kreuzung verpasst hatte, an der ich hätte abbiegen müssen, und verfiel in eine Sprache, derer man sich nicht vor Kindern befleißigen sollte – zumindest nicht vor Kindern, die dazu neigten, blumige Phrasen vor ihrer Mutter zu wiederholen. »Okay, das war‘s. Morgen früh werdet ihr beide zu dieser Munitionsfabrik im finstersten Peru geschickt.«
    »Ich hab doch gar nichts gemacht!«, protestierte Kyle, mein Sechsjähriger.
    »Dann kommst du in die andere Fabrik, wo sie dir nur alle paar Tage etwas zu essen geben. Deine Schwester wird sich Käfer suchen müssen.«
    Wäre Helen da gewesen, hätte sie etwas gesagt wie: ›Du ermutigst sie nur noch.‹ Aber sie war nicht da. Was ich sehr begrüßte, zumal ich im Begriff war, meine Kinder bei meinem verantwortungslosen Kumpel Roger Tanglen abzusetzen, damit ich mich aufmachen konnte, um einen Mann beim Vollzug des Ehebruchs auf Video zu bannen. Während ich zugeben muss, nicht immer beurteilen zu können, welche Aktivitäten Helen gutheißen würde und welche nicht, schien mir dies ein überdurchschnittlicher Kandidat für die letztere Kategorie.
    Aber ich hatte keine andere Wahl. Helen war bei der Arbeit im Krankenhaus, und die Babysitterin hatte in letzter Minute abgesagt, um einen dringenden Termin bei ihrer Handleserin wahrzunehmen.
    Wenn ich also einen Beweis dafür erbringen wollte, dass Jake Ballard bei einer Frau, die drei Körbchengrößen zu viel hatte, um seine eigene zu sein, die Salami versenkte, musste ich die Kinder in der Zwischenzeit irgendwo unterbringen. Roger hatte die Wochenendschicht als Kundendienstmitarbeiter eines kleinen Käseversandhandels und somit unter der Woche nichts anderes zu tun, als am Computer
Minesweeper
zu spielen, also stand er zur Verfügung.
    Ich schätze, ich hätte den Auftrag auch hinausschieben können, aber ich brauchte dringend das Geld. Ich will nicht schon so früh in der Erzählung zu langweilen beginnen und mich in ein schlechtes Licht rücken, darum sei nur soviel gesagt, dass sich unlängst ein Zwischenfall zugetragen hatte, bei dem das Ablaufen meiner Autoversicherung, das versehentliche Rammen eines sehr schönen Fahrzeugs, eine hektische Übereinkunft mit dem Besitzer des sehr schönen Fahrzeugs und eine Ehefrau, die von all dem nichts wusste, eine Rolle spielten.
    Den Rest der Fahrt schwiegen meine Kinder, was ich durchaus beeindruckend fand, wenngleich sie nur noch drei Minuten dauerte.
    Ich bog auf einen Parkplatz vor Rogers Erdgeschosswohnung. »Ich bin höchstens eine Stunde weg«, sagte ich.
    »Kyle ist ein Schwein«, klärte Theresa mich auf.
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass er kein Schwein ist. Also, wenn ihr beide brav seid, gehen wir ein Eis essen, sobald ich fertig bin, ja?«
    »Hurra!«, jubelte Kyle.
    »Ich will, dass ihr euch beide nicht wie kleine Affen aufführt, während ihr bei Roger seid. Er führt ein langweiliges Leben und möchte es dabei belassen.«
    »Kyle ist wirklich ein Schwein, Daddy.«
    »Bin ich nicht!«, widersprach Kyle vehement. Ich war geneigt, ihm zuzustimmen, da er der
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