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Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte

Titel: Alleinstehender Psychopath sucht Gleichgesinnte
Autoren: Jeff Strand
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ob ich ihr glauben sollte, was ihre Aussage über Roger und Charlotte anging.
    Ich sah, dass Daniel vorne um das Katapult herumging, den Kantenstecher einsatzbereit gezückt. Ich hob einige Holztrümmer auf und schleuderte sie in der Hoffnung über den Gerümpelhaufen, Josie durch blindes Glück zu treffen oder sie zumindest dazu zu bringen, eine Kugel zu verschwenden, wie ich es bei dem Skorpion getan hatte. Beide Ergebnisse blieben mir verwehrt.
    Sehr bald würde ich in der Falle sitzen, deshalb huschte ich hinter dem Gerümpelhaufen hervor und wieder hinter das Katapult. Daniels Kantenstecher schnellte sofort auf mein Gesicht zu, doch ich wehrte ihn mit der Machete ab. Mit der anderen Hand begann ich, das Rad der Winde zu drehen. Wenn es mir irgendwie gelänge, auf den Stein im Wurfkorb zu gelangen, konnte ich mich vielleicht in Sicherheit katapultieren. Sicher, ich würde wahrscheinlich mit dem Kopf voraus in einem Fass voll rot glühender Kohlen landen, aber meine Möglichkeiten waren begrenzt.
    Ein weiterer Schuss ließ Holz splittern. Es war aussichtslos, auf das Katapult zu klettern. Als einzige Hoffnung blieb mir, dass der Stein genau dort landen würde, wo Josie stand. Dass Daniels Kugel von der Machete abgeprallt war, empfand ich als ziemliches Wunder, vielleicht würde es mir also gelingen, ein zweites zu bewerkstelligen.
    Ich zog am Abschussseil. Zumindest hoffte ich, dass es sich darum handelte und nicht um ein Seil, durch das ein Stein auf denjenigen fallen gelassen wurde, der darunter stand.
    Der Arm des Katapults schnellte vorwärts und schoss den Stein knapp fünf Meter durch den Raum. Er flog deutlich über Josies Kopf hinweg … und traf die Oberkante des Satansspiegels, sodass die Unterkante nach vorne schwang und den Karton mit Waffen in die Luft schleuderte. Eine Menge silbriger Gegenstände rasten auf Josie zu, die sich umdrehte und ein halbes Dutzend davon abbekam, unter anderem ein rundes Sägeblatt, dass ein wenig an das Enthauptungskrummschwert des Kopfjägers erinnerte.
    Daniel riss entsetzt die Augen auf, als seine Frau an drei verschiedenen Stellen zu Boden fiel.
    Er stieß einen Schrei des Kummers und der Wut aus. Ganz ehrlich, ich konnte nicht anders, als einen Hauch von Mitgefühl für den Kerl zu empfinden, was mich jedoch in keiner Weise davon abhielt, hinter dem Katapult hervorzustürzen und ihn anzugreifen, während er auf Josies Überreste starrte.
    Ich schwang die Machete hin und her, so schnell und kräftig ich konnte. Daniel versuchte, die Hiebe mit dem Kantenstecher zu parieren, aber sie kamen zu ungestüm, und er warf immer wieder flüchtige Blicke auf Josie. Mit einem besonders leidenschaftlichen Streich schlug ich ihm den Kantenstecher aus der Hand. Er wich weiter zurück.
    Diese Geschichte würde enden, und zwar sofort.
    Er schaute über die Schulter und sah, dass er der Grube gefährlich nahe gekommen war. Bevor er die Richtung ändern konnte, stürzte ich auf ihn los und hoffte, ihn über die Kante zu stoßen.
    Daniel hielt das Gleichgewicht, packte eine Handvoll meiner Haare und riss daran. Gleichzeitig schlug er mir mit der anderen Faust in den Hals. Ich versuchte, nach Luft zu schnappen, konnte jedoch nicht atmen, und ich spürte, wie Daniel uns herumdrehte, sodass ich mich näher an der Grube befand.
    Ich fühlte, wie meine nackten Füße zu rutschen begannen. Immer noch konnte ich nicht atmen. Daniel setzte zu einem weiteren Schlag gegen meinen Kehlkopf an, doch ich wehrte ihn ab, umklammerte sein Handgelenk, drückte fest zu und wollte ihm die Fingernägel in die Haut bohren.
    Meine Fersen glitten über den Rand der Grube.
    Ich kämpfte weiterhin vergeblich um Luft. Mein linker Fuß baumelte frei in der Luft.
    Dann entfesselte ich das letzte Quäntchen Kraft, das ich besaß, und stieß Daniels Handgelenk so hoch empor, wie ich konnte. Mitten hinein in einen der sich drehenden Korkenzieher an der Abrissbirne.
    Bevor er seinen Aufschrei beenden konnte, schwang ich mich aus dem Weg und rammte ihm den Ellbogen in den Rücken.
    Daniel stürzte vorwärts, fiel in die Grube und landete mit dem Gesicht voraus im Schlamm.
    Er rappelte sich auf, watete durch den Matsch und brüllte vor Wut. Mir gelang es, einen halben Atemzug zu tun, als ich auf den Kran zuwankte.
    Daniel sprang hoch, bekam den Grubenrand zu fassen und begann, sich hochzuziehen.
    Ich drückte den zweiten Hebel des Krans nieder.
    Die Abrissbirne senkte sich.
    »Du Dreckskerl!«, kreischte Daniel und
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