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Allein die Angst

Allein die Angst

Titel: Allein die Angst
Autoren: Louise Millar
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aufgebrochen und kommen erst in zwei Wochen zurück. Ich möchte nicht, dass sie wissen, was wirklich los ist. Deshalb werde ich veranlassen, dass die Zwillinge von neun bis sechs im Kindergarten bleiben können und Henry in den Hort geht. Ich habe gehofft, dass du vielleicht einspringen könntest. Ich muss den Vertragsentwurf für Vancouver fertig kriegen und kann so schnell keine Tagesmutter finden.«
    Ich starre ihn an.
    »Habe ich dich richtig verstanden? Du fragst
mich
, ob ich mich um deine Kinder kümmern kann?«
    Er probiert es wieder mit der Kombination »gesenkte Augenbrauen plus heruntergezogene Mundwinkel«, wie schon am Abend, als Rae vom Fahrrad angefahren wurde, und hofft sichtlich, mich damit zu erweichen. »Ich meine, um die Jungs und um Rae«, sagt er in einer Stimme, die gefühlvoll klingen soll. »Ist doch alles Familie. Irgendwie.«
    »Familie«, schnaube ich. »Ich höre wohl nicht recht – du zählst Rae also zur Familie? Familie! Deshalb bist du also zu Hause im Bett gelegen und hast die Nacht durchgeschnarcht, während ihr die Brust aufgeschnitten wurde?«
    Ich stehe auf und kämpfe gegen das Lächeln an, das in mir aufsteigen will. »Weißt du, was, Jez? Du hast diese Wahnsinnige an meine Tochter herangelassen, obwohl du wusstest, wozu sie in der Lage ist. Wie ich die Sache sehe, ist alles nur deinetwegen passiert. Weil es dir gut in den Kram passte, dass Rae und ich Suzy beschäftigt hielten, damit du deine Ruhe hattest. Obwohl du genau wusstest, womit man bei ihr rechnen muss.«
    Sein Gesicht verfinstert sich.
    »Ich werde dir sagen, was ich tun werde. Ich werde deine freundliche Anfrage ablehnen. Ich bin nämlich der Meinung, Jez, dass du dich aus dem Vancouver-Vertrag zurückziehen und dich selbst eine Weile um deine Kinder kümmern solltest. Dann hast du vielleicht nicht genug Geld für einen smarten neuen Anzug, aber du wirst überleben. Nach allem, was die Jungs durchmachen mussten, täte es ihnen gut, ihren Dad eine Weile um sich zu haben.« Ich sehe ihn direkt an. »Und wie wir beide wissen – man weiß nie, wem man seine Kinder guten Gewissens anvertrauen kann.«
    Damit marschiere ich durch die Cafeteria davon. Das Klappern der Stahltöpfe und Pfannen aus der Küche klingt in meinen Ohren wie frenetischer Applaus.
     
    Als ich wieder in Raes Zimmer bin, liegt Tom leise schnarchend auf dem Eltern-Ausziehbett. Rae hat sich auf die Seite gedreht, ihre Gesichter sind einander zugewandt, nur einen halben Meter voneinander entfernt. Nase, Stirn und Kinn haben bei allen genetischen Unterschieden den gleichen, entspannten Ausdruck einer innigen Vater-Tochter-Beziehung.
    Behutsam schließe ich die Zimmertür, gehe zu Raes Bett und klettere am Fußende hinauf, ganz vorsichtig, damit ich sie nicht wecke.
    Ich sehe erst Tom an, dann Rae, betrachte mein eigenes Spiegelbild im sonnigen Fenster, lege mich zwischen die beiden und strecke die Hände nach ihnen aus.

Danksagung
    Dies ist mein erster Roman, also habe ich vielen Menschen zu danken.
    Zuallererst meinem Mann, der mich in dem Jahr, das ich mir freinahm, um das Buch zu schreiben, so unterstützte – besonders, als es noch länger dauerte … Dank an meine Kinder, die sich nie beschwerten, wenn ich zu spät Tee machte und den Computer monopolisierte.
    Ohne die Hilfe meiner Agentin Lizzie Kremer von David Higham Associates hätte ich den Roman wohl kaum fertig bekommen. Dank auch an Laura West bei DH ; und an Katy Regan für ihre Großzügigkeit und Inspiration. Dank geht an meine guten Feen bei der Zeitschrift, die mich auf den Weg brachten: Marie O’Riordan, Vanessa Thompson und Charlotte Moore.
    Mit meinem Verlagsteam bei Pan Macmillan habe ich großes Glück. Ich danke Maria Rejt, die den Roman in einem frühen Stadium bereits förderte, und meiner Lektorin Trisha Jackson, die das Entstehen eines Debütwerkes zu einer solchen Freude machte. Dank an Harriet Sanders, Liz und Jon Mitchell für die internationalen Lizenzverkäufe, sowie an Thalia Johnson Suzuma.
    Was den Inhalt des Buches angeht, danke ich Dr. Iain Simpson für seine medizinischen Auskünfte ebenso wie Dr. Beth Macmillan und Dr. Neil Mantan.
    Professionellen Beistand in psychologischen und juristischen Fragen gaben mir Ingrid Holmquist und Simon Natas, ebenso Dan Weinberg, der mir die Arbeit im Tonstudio nahebrachte.
    Mein Dank geht schließlich an jene Freunde, die mir mit Kontakten und Informationen weiterhalfen, von Kartoffelanbau bis zu türkischen Vokabeln,
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