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Alien vs. Predator

Alien vs. Predator

Titel: Alien vs. Predator
Autoren: Marc Cerasini
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enden zu wollen, während Scar behutsam das unverkennbare Blitzsymbol auf ihre Stirn zeichnete.
    Für einen kurzen Moment standen sich Mensch und Humanoide in der unendlichen polaren Weite gegenüber und begingen zusammen ein Ritual, das schon Jahrtausende alt war, als die Menschheit noch in Höhlen lebte und mit im Feuer gehärteten Speeren und Steinäxten dickfellige Mammuts jagte.
    Der feierliche Augenblick wurde jedoch jäh unterbrochen, als hinter ihnen eine Explosion zu hören war und sie sich umdrehten und sahen, wie die Alienkönigin in einem Regen aus Eis und Schnee dem Krater entstieg.
    Knurrend drückte Scar Lex zu Boden und schleuderte seine letzten Wurfscheiben nach der geifernden Stockherrin. Die wirbelnden Klingen frästen durch die Kehle des Aliens, durchtrennten Sehnen und hinterließen eine klaffende Wunde. Säureblut schoss hervor, knisterte im eisigen Wind und regnete herab, um schwelende Pockennarben im Schnee zu hinterlassen.
    Eine der Scheiben blieb im Fleisch der Königin stecken, die andere durchschnitt ihren schwarzen Panzer, machte einen großen Bogen und kehrte wie ein Bumerang zu Scar zurück. Aber als sich der Predator ausstreckte, um sie zu fangen, schlug die Alienkönigin mit ihrem Schwanz zu und schmetterte ihn in die Seitenwand eines kleinen Gebäudes. Holzbalken barsten und Splitter bohrten sich in das Fleisch des Predators. Aus irgendeiner Ecke in dem Durcheinander aus zerbrochenem Holz züngelten die Flammen und der Rauch der zerbrochenen Lampe empor. Innerhalb einer Minute stand das ganze Haus in Flammen.
    Der Predator befreite sich aus den brennenden Trümmern und hievte sich auf die Beine, als die Königin auf ihn zu stürmte. Bevor Scar ihr aus dem Weg gehen konnte, warf das Alien ihn zu Boden und hockte sich über ihn, die Klauen erhoben, um ihn Stück für Stück auseinanderzureißen.
    Aber bevor sie den tödlichen Schlag ausführen konnte, sprang Lex mit einem Satz auf den Rücken der Alienkönigin und stieß einen wilden Kriegsschrei aus. Mit dem Schild in der Hand hob sie den groben Speer über ihren Kopf und trieb die Spitze in die Wunde, die Scar mit seinem Diskus gerissen hatte. Lex führte den Hieb mit aller Kraft aus, die sie aufbringen konnte, und die Königin kreischte erschrocken auf. Fauchend und mit um sich schlagendem Schwanz schrie das Muttertier vor Schmerzen, während sie den gezackten Kamm ihres Kopfes zurückwarf und versuchte, den Menschen abzuschütteln.
    Lex verstärkte ihre Bemühungen und bohrte den Speer tiefer in den glänzenden schwarzen Panzer der Königin.
    Säureblut sprühte in einer Fontäne hervor, platschte auf Lex und perlte wirkungslos an ihrem Schild ab.
    Dann baute sich die Königin zu ihrer vollen Größe auf und hob Lex dabei mit in die Höhe. Aber die Frau wollte den Speer einfach nicht loslassen. Stattdessen drückte sie ihn immer tiefer in die Wunde. Schließlich fuhr die Königin so heftig mit dem Kopf herum, dass Lex abgeworfen wurde.
    Sie knallte auf den Boden und verlor ihren Schild. Lex rollte von der Königin weg, die aufheulte und mit ihren riesigen Füßen losstampfte, dicke Eisschichten zerbrach und versuchte, Lex zu zerquetschen. Die Frau sprang auf und rannte los. Sie riskierte noch einen Blick über die Schulter und empfand eine Woge der Befriedigung, als sie sah, dass der Speer noch immer in der Kehle der Königin steckte.
    Die Königin mühte sich ab, den Speer abzuschütteln, torkelte dabei gegen das brennende Haus und stürzte in das Flammenmeer. Lex betete, dass das Monster verbrennen würde, aber gleich darauf erhob sich die Königin wie ein Phönix aus den Flammen, um erneut anzugreifen.
    Da war Lex allerdings schon verschwunden.
     
     
    Der Walbeinfriedhof
     
    Lex konnte es kaum ertragen, Scar im Schnee zurückzulassen, aber bevor sie die Alienkönigin nicht erledigt hatte, konnte sie nichts für den gefallenen Predator tun. Als die Königin sich also aus dem brennenden Haus erhob, rannte Lex in die entgegengesetzte Richtung, zum eingefrorenen Uferstreifen.
    Sie lief um einen Eishügel herum und stand vor einer weiten Landschaft aus gebleichten Walknochen. Die Knochen lagen über einen Strand verteilt, der in kalten Nebel gehüllt war. Sie rannte in diesen Walfriedhof hinein und suchte nach einem Unterschlupf, einen Ort, an dem sie sich verstecken konnte, bis sie sich einen neuen Angriffsplan ausgedacht hätte.
    Aber die Zeit war bereits abgelaufen. Während sie über den Walfriedhof stolperte, streckte sich
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