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Alien vs. Predator

Alien vs. Predator

Titel: Alien vs. Predator
Autoren: Marc Cerasini
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Walfangstation, das verlassene Basislager und die mobilen Bohrplattformen. Alles stürzte zusammen und wurde tief in den Bauch der Erde gesogen.
    Voller Angst beobachtete Lex, wie der Bereich des einsackenden Eises sich weiter ausdehnte wie Wellenringe auf einem Teich – Wellen, die mehr und mehr von der Landschaft auffraßen, während sie unaufhaltsam auf sie und Scar zurollten.
    Scar packte Lex und zog sie hoch, gerade als das Eis unter ihren Füßen zu bersten begann. Der Predator rannte stur weiter und schleifte sie mit sich, obwohl es keine Hoffnung gab, dieser Zerstörungswelle zu entkommen.
    Lex stolperte, als sich das Eis unter ihr verschob. Sie fiel hilflos in den Abgrund, der sich zwischen dem auseinanderklaffenden Eis auftat und sie für immer zu verschlucken drohte, aber plötzlich wurde sie wieder so ruckartig noch oben gezogen, dass es ihr fast den Arm aus dem Gelenk gerissen hätte und sie laut aufschrie. Bevor sie verstand, was vor sich ging, hatte Scar sie schon wie eine Stoffpuppe auf ein unbeschädigtes Stück Packeis geschleudert. Sie überschlug sich und krachte in eine Schneewehe.
    Dann sprang auch der Predator mit einem verzweifelten Satz von dem Eis, das unter seinen Füßen in die Tiefe abrutschte, und brachte sich in Sicherheit.

KAPITEL 30
     
    Bouvetoya-Walfangstation
     
    Lex versuchte, ihre Augen zu öffnen, aber ihre Lider waren mit Schnee überzogen. Sie musste ein paar Mal blinzeln, um sie freizubekommen.
    Sie lag auf dem Rücken und sah zum Himmel. Über ihr thronte das schwere schwarze Eisenfass. Es hatte den kolossalen Stößen, die die Umgebung erschüttert hatten, auf wackeligen Streben über der Klippe tapfer standgehalten.
    Sie stöhnte, als sie spürte, wie sich etwas zwischen ihre Schulterblätter grub. Der Speer, den Scar aus dem Schwanz des Aliens gemacht hatte, und der Schild aus dessen Panzer waren noch auf ihrem Rücken festgeschnallt. Lex setzte sich auf und sah sich um. Sie und Scar lagen direkt am Rand des riesigen Kraters, der die Walfangstation verschlungen hatte. Nur das gewaltige Fass zum Kochen des Walspecks, der Pier und die Docks des eingefrorenen Hafens hatten alles schadlos überstanden. Um den Krater herum knarrten noch ein paar kleine Baracken, kurz davor, einzustürzen.
    Lex stellte sich hin und starrte auf das Bild der Verwüstung. Durch den Nebel ringsum war es schwierig, das gesamte Ausmaß des Schadens zu bestimmen. Aber der Krater an sich war schon gigantisch und erstreckte sich weiter, als sie sehen konnte.
    Tief unten, nahe der Mitte der Grube, konnte Lex etwas von dem Bauholz der alten Gebäude ausmachen und eine der High-Tech-Bohrmaschinen, die auf dem Rücken lag – das war alles, was von der Walfangstation und Weylands Basislager übrig geblieben war. Ein paar Schritte von Lex entfernt stand noch ein schneebedecktes Haus, allerdings hing es schon bedenklich schräg zur Seite. Hinter einem mit Frost überzogenen Fenster brannte mit einem warmen gelben Glühen eine Öllampe, die zweifellos noch von einem der ermordeten Expeditionsmitglieder angezündet worden war.
    Mit einem ruhigen Schnarren aus seiner tiefen Kehle erhob sich Scar, klopfte sich den Schnee ab und stellte sich neben Lex. Als sie zu ihm hinauflächelte, hörte Lex ein dumpfes Plumpsen. Dann zischte und brutzelte etwas im Schnee, neben ihrem Stiefel. Sie blickte hinunter und sah einen großen, blutigen Klumpen Alienfleisch. Lex erkannte das Gittermuster, das in den Panzer gebrannt war, und war erleichtert.
    Weitere Fleischbrocken landeten um sie herum im Schnee. Immer noch ein wenig benommen sah Lex zu, wie Scar im Schnee herumbuddelte und dann etwas hervorzog und bedächtig in seiner unförmigen Hand wiegte.
    Als Scar die Hand öffnete, sah Lex das grausige Etwas: ein abgetrennter Alienfinger, der irgendwie aus der Explosion herausgeschleudert worden war. Aus seinem zerschlagenen Gelenk sickerte noch immer ätzendes Blut. Scar hielt das blutige Ding vor ihr Gesicht und eine schockierte Erkenntnis spiegelte sich in Lex’ Augen.
    Beinahe wäre sie zurückgeschreckt vor dem Ding und dem, was Scar damit vorhatte – aber letztlich beschloss Lex, die Ehre anzunehmen. Nach allem, was sie miteinander erlebt hatten, hatte sie es verdient und dieser letzte Schmerz würde im Vergleich zu dem, was sie bereits durchgemacht hatte, lachhaft gering sein.
    Als sich die ätzende Chemikalie in ihr Fleisch brannte, zuckte Lex zusammen, aber sie gab keinen Laut von sich. Der Schmerz schien nicht
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