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Alien vs. Predator

Alien vs. Predator

Titel: Alien vs. Predator
Autoren: Marc Cerasini
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hinter ihr der schwarze Kopf der Königin aus dem Nebel.
    Lex entging nur knapp den reißenden Klauen des Aliens und duckte sich in ein fast intaktes Walskelett. Die Knochen ragten aus dem Eis hervor und bildeten einen schützenden Elfenbeinkäfig. Die Kiefer der Königin schnappten und versuchten, die Frau zu packen, aber die spitzen Splitter der Walknochen bohrten sich in ihren Panzer. Mit fauchenden Schreien der Wut und des Schmerzes ließ die Königin ab.
    Lex rannte durch das Knochenmeer, beschrieb einen Kreis um den Friedhof und hastete den Weg zurück, den sie gekommen war – in Richtung des Piers und dem einzigen Schlupfwinkel, den sie finden konnte. Sie kletterte den Hang zum Rand der Klippe hinauf und ließ sich unter die wackeligen Beine des riesigen Eisenfasses fallen, gerade als das aufgebrachte Muttertier sie wieder packen wollte.
    „Verdammt!“, schrie Lex und rollte sich zur Seite.
    Die Königin zwängte ihren Kopf um den Stützbalken des Fasses. Lex spürte den heißen Atem. Er roch nach Blut. Sie schnappte sich einen Eisbrocken und schleuderte ihn nach den aufgesperrten Kiefern der Kreatur. Dann duckte sie sich sofort und entging nur knapp ihrer Enthauptung, als das Alien eine gezackte Kette über ihren Kopf peitschen ließ.
    „Na komm schon!“, schrie Lex trotzig und schlüpfte unter den schweren Eisenkessel.
    Die Alienkönigin streckte ihre Arme aus, von denen Ketten herunterbaumelten, und brüllte voller Frustration. Lex legte sich auf den Boden, kroch durch den Schnee und presste ihre Schulter gegen den schwachen Stützpfeiler. Sie stemmte sich mit aller Kraft, die sie noch aufbringen konnte, gegen die Holzstrebe. Ein kleines Rinnsal Blut lief aus der blitzförmigen Narbe auf ihrer Stirn. Lex schmeckte es und drückte noch fester.
    Die Alienmatriarchin zischte wie eine Klapperschlange und sperrte ihr Maul weit auf. Aus dem giftigen Loch schossen die inneren Kiefer vor und schnappten nach Lex. Dann hörte Lex ein hölzernes Krachen und sie spürte, wie der Stützbalken nachgab, während das Eisenfass von seinem Sockel rutschte und ein paar Meter über eisigen Abhang glitt. Aber anstatt auf den Kopf der Königin zu fallen, blieb es stehen und wurde nur noch von dem einen Holzbalken gehalten, der tief ins Gletschereis gesunken war.
    Im Schnee zusammengebrochen geriet Lex in Panik. Die Königin näherte sich ihr und sie hatte keine Waffen, keine Ideen und auch kein Glück mehr.
    Gerade als sich die knirschenden Kiefer der Königin um Lex’ Kehle schließen wollten, zerschnitt ein wüstes Heulen die kalte Luft.
    Scar!
    Er stürmte vorwärts und Lex konnte sehen, dass der Predator aus einem Dutzend Wunden blutete. Aber in seiner Hand hielt er den kruden Speer und war bereit zu kämpfen. Furchtlos sprang er hoch und heftete sich an den breiten Rücken der Königin. Mit einem mächtigen Hieb trieb er den Speer glatt durch ihre Kehle.
    Die Königin heulte auf vor Zorn und der Predator sprang ab. Er wirbelte durch die Luft und landete neben Lex, wo er sich sofort wieder in Kampfpose begab.
    Während die gepeinigte Königin den Schaft umklammerte, versuchte Lex eine der Ketten, die an der Königin befestigt waren, zu erwischen und um das Eisenfass zu legen. Aber die Kettenglieder waren zu schwer und ihre Kräfte, bis zum Äußersten beansprucht, versagten ihr den Dienst. Lex ließ die Kette los und fiel auf die Knie.
    In diesem Moment erschien Scar an ihrer Seite und nahm ihr die Arbeit ab. Er hob die Kette an und wickelte sie um den Griff des Kessels. Lex stand auf, um zu helfen, und für ein paar triumphale Augenblicke arbeiteten sie wieder Seite an Seite zusammen.
    Dann verkrampfte sich Scar plötzlich und der gezackte Schwanz der Alienkönigin bohrte ein sauberes Loch durch seine Brust. Mit ausgestreckten Armen wurde der Predator vom Boden gehoben und wand sich am Ende des rasiermesserscharfen Schwanzes.
    Mit einem Ruck ihres verletzten, aber dennoch tödlichen Schweifes schmetterte die Königin Scar aufs Eis und beugte sich über ihn, bereit, ihn auszulöschen.
    Aber Lex war schneller.
    Sie stand auf, stolperte vorwärts und rammte ihren Körper gegen den letzten Stützbalken. Der Aufprall ließ ihre Zähne scheppern und ihre Rippen knacken, aber Lex hörte auch ein befriedigendes Krachen, als sich der letzte Balken aus dem Eis löste. Das riesige Eisenfass begann sofort, den Rest des Abhangs hinunterzurutschen, dann schlitterte es über den Rand der Klippe und stürzte hinunter in den
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