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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall
Autoren: Anthony Horowitz
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Stunden am Tag mit dir arbeiten, und zusätzlich bekommst du von mir auch noch Hausaufgaben. Am Ende der Sommerferien wirst du mich wahrscheinlich hassen, aber immerhin wirst du dann einigermaßen fit ins neue Schuljahr gehen.«
    Alex hasste Charlie Grey nicht. Im Gegenteil. Woche für Woche arbeiteten sie mehrere Stunden täglic h – Mathe, Geschichte, Physi k … Übers Wochenende gab ihm der Lehrer Prüfungsaufgaben, und nach und nach wurde Alex immer besser, sodass M r Grey eines Tages überrascht sagte: »Das hast du sehr gut gemacht, Alex. Ich wollte dir eigentlich nichts davon erzählen, aber hättest du vielleicht Lust, zum Ferienende mit auf unseren Schulausflug zu kommen?«
    »Wo fahren Sie denn hin?«
    »Letztes Jahr waren wir in Paris, das Jahr davor in Rom. Wir sehen uns Museen an, Kirchen, Paläst e … solche Sachen. Dieses Jahr geht es nach Venedig. Und? Was sagst du?«
    Venedig.
    Alex hatte immer wieder daran denken müsse n – an die letzten Minuten im Flugzeug, nachdem Damian Cray gestorben war. Yassen Gregorovich war da gewesen, der russische Attentäter, der Alex so lange das Leben zur Hölle gemacht hatte. Yassen war von einer tödlichen Kugel getroffen worden, aber kurz bevor er die Augen für immer schloss, hatte er Alex noch ein Geheimnis anvertraut, das er seit vierzehn Jahren mit sich herumgetragen hatte.
    Alex’ Eltern waren kurz nach seiner Geburt gestorben. Aufgewachsen war er bei Ian Rider, dem Bruder seines Vaters. Doch vor einigen Monaten war auch sein Onkel durch mysteriöse Umstände ums Leben gekomme n – angeblich bei einem Autounfall. Für Alex war es der größte Schock seines Lebens, als er erfuhr, dass sein Onkel in Wirklichkeit ein Spion war und bei einem Einsatz in Cornwall getötet worden war. Und dann war plötzlich der MI6 in sein Leben getreten. Irgendwie war es dem britischen Geheimdienst gelungen, Alex für sich zu gewinnen, und seitdem arbeitete er für diese Leute.
    Alex wusste nur wenig über seine Eltern, John und Helen Rider. Auf dem Schreibtisch in seinem Zimmer stand ein Foto von ihnen: ein gut aussehender Mann mit Stoppelhaarschnitt, der eine hübsche Frau im Arm hielt. Sein Vater war früher bei der Armee gewesen und sah Jahre später noch aus wie ein Soldat. Seine Mutter hatte als Krankenschwester in der Röntgenabteilung eines Krankenhauses gearbeitet. Aber für Alex waren die beiden Fremde. Er hatte absolut keine Erinnerung an sie, denn er war noch ein Baby, als sie starbe n – bei einem Flugzeugabsturz. So hatte man es ihm jedenfalls später erzählt.
    Doch der Flugzeugabsturz seiner Eltern war genauso eine Lüge gewesen wie der Autounfall seines Onkels. Das wusste Alex nun. Von Yassen Gregorovich hatte er die Wahrheit erfahren. Alex’ Vater war ein Mörder gewesen, genau wie Yassen selbst. Die zwei hatten zusammengearbeitet und John Rider hatte Yassen einmal das Leben gerettet. Aber dann war sein Vater vom MI6 getötet worde n – von genau denselben Leuten, die Alex nun schon dreimal gezwungen hatten, für sie zu arbeiten, die ihn getäuscht und belogen und schließlich, als er nicht mehr gebraucht wurde, fallen gelassen hatten. Und schließlich hatte ihm Yassen sogar verraten, wie er Beweise dafür finden könnte.
    Geh nach Venedig. Suche nach Scorpia. Dort findest du dein Schicksa l …
    Alex wollte unbedingt wissen, was vor vierzehn Jahren geschehen war. Die Wahrheit über John Rider, das wäre auch die Wahrheit über ihn selbst. Denn wenn sein Vater wirklich ein bezahlter Killer gewesen wa r – wozu machte das ihn selbst? Alex war wütend, unglücklic h … und durcheinander. Er musste Scorpia finden, ganz egal, wer oder was sich hinter diesem Namen verbarg. Von Scorpia würde er erfahren, was er wissen wollte.
    Ein Schulausflug nach Venedig hätte also zu keiner besseren Zeit stattfinden können. Und Jack hatte auch nichts dagegen. Im Gegenteil, sie riet ihm sogar dazu.
    »Das ist jetzt genau das Richtige für dich, Alex. Ein wenig Zeit für deine Freunde, damit du endlich mal wieder ein ganz normaler Junge sein kannst. Und Venedig ist wunderschön, es wird dir bestimmt großartig gefallen.«
    Alex schwieg. Er belog Jack nicht gern, aber andererseits konnte er ihr unmöglich die Wahrheit sagen. Sie hatte seinen Vater nie kennengelernt; die ganze Geschichte ging sie also nichts an.
    Während sie ihm beim Packen half, dachte Alex darüber nach, dass diese Fahrt für ihn wahrscheinlich wenig mit Kirchen und Museen zu tun haben würde.
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