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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall
Autoren: Anthony Horowitz
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wandte sich nach links, rannte an einem Obstladen vorbei, einem Kerzengeschäft und einem Restaurant, vor dem die Kellner draußen schon die Tische fürs Mittagessen deckten. Er bog um eine Ecke und gelangte auf eine Brück e – so klein, dass er mit fünf Schritten auf der anderen Seite gewesen wäre. Er blieb jedoch in der Mitte stehen und spähte den schmalen Kanal entlang. Der Gestank von abgestandenem Wasser stach ihm in die Nase. Nichts zu sehen. Das Boot war weg.
    Aber Alex wusste, in welche Richtung es sich bewegte. Noch war es nicht zu spät, falls ihm nichts in den Weg kam. Er rannte weiter. Ein japanischer Tourist fotografierte gerade seine Frau und seine Tochter. Alex hörte noch das Klicken der Kamera, als er zwischen ihnen hindurchlief. Zu Hause in Tokio würden sie sich das Foto eines schlanken, sportlichen Jungen mit blonden Haaren anschauen können, bekleidet mit Kakishorts und Billabong-T-Shirt, das Gesicht schweißnass, die Augen wild entschlossen. Nettes Urlaubsandenken.
    Ein Haufen Touristen. Ein Straßenmusikant mit Gitarre. Noch ein Café. Kellner mit silbernen Tabletts. Alex arbeitete sich durch das Gewühl, ohne auf die wütenden Rufe der Leute zu achten. Die Straße schien kein Ende zu nehmen. Aber weiter vorne musste doch endlich wieder ein Kanal komme n …
    Und da war er auch schon. Die Straße senkte sich und graues Wasser schwappte an die Kante. Alex hatte den Canal Grande erreicht, die größte Wasserstraße Venedigs. Und dort entdeckte er auch wieder das Motorboot mit dem silbernen Skorpion am Bug. Es war ungefähr dreißig Meter entfernt und bewegte sich mit jeder Sekunde weiter von ihm weg.
    Alex wusste, wenn er es jetzt verlor, würde er es niemals wieder finden. Links und rechts gab es einfach zu viele Seitenkanäle, in die es verschwinden konnte. Es konnte am privaten Liegeplatz eines Palasts festmachen oder vor einem der eleganten Hotels anlegen.
    Dann entdeckte Alex weiter vorne einen Landesteg, eine der vielen Haltestellen der Wasserbusse. Davor der Fahrkartenschalter und jede Menge Leute. Auf einem gelben Schild prangte der Name der Haltestelle: SANTA MARIA DEL GIGLIO. Ein großes Boot mit vielen Leuten an Bord legte gerade ab. Ein Wasserbus der Lini e 1. In genau so ein Boot waren sie am Tag ihrer Ankunft am Hauptbahnhof eingestiegen, und daher wusste Alex, dass es den Kanal in seiner gesamten Länge befuhr.
    Alex sah sich um. Keine Chance, das Motorboot durch dieses Straßenlabyrinth zu verfolgen. Der Wasserbus war seine einzige Hoffnung. Doch er war bereits zwei Meter vom Landesteg entfernt. Alex musste schnell reagieren!
    In diesem Moment fuhr eine Gondel mit einer ausländischen Touristenfamilie langsam an ihm vorbei, und der Gondoliere sang für seine grinsenden Passagiere ein italienisches Lied. Alex überlegte, ob er die Gondel kapern sollte, aber dann hatte er eine bessere Idee.
    Er beugte sich vor, packte das Ruder und riss es dem Gondoliere aus den Händen. Der stieß einen überraschten Schrei aus, fuhr herum und verlor das Gleichgewicht. Die Touristen mussten entsetzt mit ansehen, wie er rücklings ins Wasser stürzte. Unterdessen hatte Alex das Ruder getestet. Es war ungefähr fünf Meter lang und ziemlich schwer. Der Gondoliere hatte es senkrecht gehalten und sein Fahrzeug mit dem breiten Paddelende durchs Wasser gesteuert. Alex nahm Anlauf, stach die Ruderstange in den Canal Grande und konnte nur hoffen, dass das Wasser nicht allzu tief war.
    Er hatte Glück. Es war gerade Ebbe, und der Boden des Kanals war mit allen möglichen Sachen vollgemüll t – mit alten Waschmaschinen, Fahrrädern und Schubkarren, die die Venezianer unbekümmert und ohne Gedanken an Umweltverschmutzung einfach so da reingeworfen hatten. Das Ende der Ruderstange traf auf etwas Festes, und Alex stieß sich ab, riss die Beine in die Luft und flog in hohem Bogen nach vorn. Er benutzte dieselbe Technik wie beim Stabhochsprung in der Schule, und nachdem er so ein paar Meter über den Canal Grande gesegelt war, schoss er durch den offenen Eingang des Wasserbusses und landete mit beiden Füßen auf dem Deck. Er ließ die Ruderstange fallen und sah sich um. Die anderen Passagiere starrten ihn fassungslos an. Aber er war an Bord.
    Auf den Wasserbussen wurden nur sehr selten die Fahrkarten kontrolliert, und auch jetzt war niemand da, der Alex wegen seines ungewöhnlichen Einstiegs zur Rede stellte oder gar verlangte, dass er bezahlen sollte. Er beugte sich über die Reling und genoss die kühle
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