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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall
Autoren: Anthony Horowitz
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ließ er kreischend die Handtasche los, die fast wie in Zeitlupe durch die Luft segelte. Alex trat einen Schritt nach vorn und fing die Tasche auf.
    Und plötzlich war alles vorbei. Die Diebe wälzten sich schwer angeschlagen im Wasser und die Vespa lag verbeult am Boden. Zwei Polizisten, die erst jetzt auftauchten, liefen auf die beiden Verbrecher zu. Die Markthändler lachten und applaudierten begeistert, Tom stand da wie vom Blitz getroffen, und Alex ging zu Miss Bedfordshire, um ihr die Tasche zurückzugeben.
    »Ich glaube, die gehört Ihnen«, sagte er.
    »Ale x …« Miss Bedfordshire war sprachlos. »Wi e …?«
    »Das habe ich bei meinem Psychiater gelernt«, sagte Alex, drehte sich um und ging zu seinem Freund zurück.

Der Witwenpalast
    D ieses Gebäude hier ist der Palazzo Contarini del Bovolo«, erklärte M r Grey. »Bovolo nennt man in Venedig ein Schneckenhaus, und wie ihr seht, erinnert die Form dieser wunderbaren Treppe tatsächlich ein wenig daran.«
    Tom unterdrückte ein Gähnen. »Noch ein einziges Museum, noch ein einziger Palast oder Kanal«, knurrte er, »und ich werfe mich unter den nächsten Bus.«
    »In Venedig gibt es keine Busse«, erinnerte ihn Alex.
    »Dann eben vor einen Wasserbus. Wenn er mich nicht überfährt, hab ich ja vielleicht Glück und ertrinke.« Tom stöhnte. »Weißt du, was das Blöde ist an dieser Stadt? Die ist wie ein Museum. Ein einziges riesiges Museum. Kommt mir vor, als wäre ich schon mein halbes Leben lang hier.«
    »Morgen geht’s ja wieder nach Hause.«
    »Keinen Tag zu früh, Alex.«
    Alex sah das anders. An einem Ort wie Venedig war er vorher noch nie gewesen, und es gab nichts auf der Welt, was sich mit dieser Stadt vergleichen lassen konnte: dieses komplizierte Gewirr aus engen Gassen und Kanälen, diese unzähligen prachtvollen Gebäude, eines spektakulärer als das andere. Ein kleiner Spaziergang führte einen durch vier Jahrhunderte, hinter jeder Ecke wartete eine Überraschung: ein Markt am Rand eines Kanals, auf den Verkaufstischen große Fleischstücke und Fische, deren Blut auf die Pflastersteine tropfte; oder eine Kirche, die wie ein Schiff mitten im Wasser stand; ein vornehmes Hotel oder ein winziges Restaurant. Sogar die Geschäfte waren kleine Kunstwerk e – in den Schaufenstern exotische Masken, grellbunte Glasvasen, köstliche Pasta und Antiquitäten. Die Stadt mochte tatsächlich ein Museum sein, aber ein sehr lebendiges.
    Trotzdem konnte Alex Tom verstehen. Nach vier Tagen hatte auch er das Gefühl, genug gesehen zu haben. Genug Statuen, genug Kirchen, genug Mosaiken. Und genug Touristen, die sich unter der sengenden Septembersonne durch die Stadt schoben. Wie Tom fühlte er sich allmählich etwas übersättigt.
    Und was war mit Scorpia?
    Das Ärgerliche war, dass er absolut keine Ahnung hatte, was Yassen Gregorovich mit seinen letzten ominösen Worten gemeint haben konnte. War Scorpia vielleicht eine bestimmte Person? Alex hatte im Telefonbuch nachgesehen und nicht weniger als vierzehn Leute mit diesem Namen gefunden, die in und um Venedig lebten. Es könnte aber auch der Name einer Firma sein. Oder der eines Gebäudes. Scuole waren Häuser, in denen Arme wohnten. La Scala war ein Opernhaus in Mailand. Aber Scorpia konnte alles Mögliche sein. Keine Schilder wiesen darauf hin; keine Straßen waren danach benannt.
    Erst jetzt, fast schon am Ende der Reise, sah Alex ein, dass es von Anfang an hoffnungslos gewesen war. Wenn Yassen ihm die Wahrheit gesagt hatte, waren die beiden Männe r – er selbst und John Ride r – bezahlte Killer gewesen. Hatten sie für Scorpia gearbeitet? Falls ja, musste Scorpia sich irgendwo im Verborgenen aufhalte n … vielleicht in einem dieser alten Paläste. Alex betrachtete noch einmal die Treppe, die M r Grey ihnen erklärte. Wie konnte er wissen, ob diese Treppe nicht direkt zu Scorpia führte? Scorpia konnte überall sein. Buchstäblich überall. Und Alex war nach vier Tagen in Venedig immer noch nirgendwo.
    »Wir gehen jetzt die Frezzeria hinunter zum Markusplatz«, verkündete M r Grey. »Dort können wir unsere Sandwiches essen, und anschließend besichtigen wir die Basilika St . Markus.«
    »Toll!«, rief Tom. »Noch eine Kirche!«
    Sie brachen auf, ein Dutzend englische Schulkinder, angeführt von M r Grey und Miss Bedfordshire, die sich angeregt miteinander unterhielten. Alex und Tom trödelten hinterher, beide schlecht gelaunt. Nur noch ein Tag war übrig, und das war, wie Tom gesagt hatte, ein Tag zu
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