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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall
Autoren: Anthony Horowitz
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Mehrarbeit
    F ür die zwei Diebe auf der 200er-Vespa war es das falsche Opfer am falschen Ort am falschen Sonntagmorgen im September.
    Man konnte meinen, die halbe Menschheit habe sich auf der Piazza Esmeralda, einige Kilometer außerhalb von Venedig, versammelt. Familien gingen nach der Messe im strahlenden Sonnenschein spazieren: die Erwachsenen in Schwarz, Jungen und Mädchen in ihren Sonntagskleidern und Kommunionsanzügen. Cafés und Eisdielen hatten geöffnet und Gäste strömten unablässig ein und aus.
    Von einem gewaltigen Springbrunnen, der von mehreren nackten Göttern und Schlangen geziert wurde, stieg eine kühle Fontäne in die Luft.
    An einigen Ständen wurden Kinderdrachen und getrocknete Blumen verkauft sowie alte Postkarten und Tüten mit Futter für die unzähligen Tauben, die überall gurrend umherstolzierten.
    Mitten in diesem Gewühl standen ein Dutzend englische Schulkinder.
    Pech für die zwei Diebe, dass eines von ihnen ausgerechnet Alex Rider war.
    W eniger als ein Monat war inzwischen vergangen seit Alex’ entscheidender Konfrontation mit Damian Cray in der Air Force One, dem Flugzeug des amerikanischen Präsidenten. Es war das dramatische Ende eines Abenteuers gewesen, das Alex Rider nach Paris, Amsterdam und schließlich auf den Londoner Flughafen Heathrow geführt hatte, kurz nachdem fünfundzwanzig Atomraketen auf Ziele in aller Welt abgefeuert worden waren. Alex war es gerade noch rechtzeitig gelungen, diese Raketen zu zerstören. Und er war dabei gewesen, als Cray starb.
    Mit unzähligen Schrammen und Kratzern übersät, war er dann endlich müde nach Hause zurückgekehrt,wo allerdings schon Jack Starbright mit grimmigem Gesicht auf ihn wartete. Jack war Alex’ Haushälterin, aber sie war auch seine Freundin, und wie immer hatte sie sich große Sorgen um ihn gemacht.
    »So geht das nicht weiter, Alex«, sagte sie. »Nicht nur, dass du dein Leben aufs Spiel setzt, du fehlst außerdem ständig in der Schule. In Skeleton Key hast du das halbe Sommerhalbjahr verpasst und in Cornwall und dann in Point Blanc einen großen Teil des Winterhalbjahrs. Wenn du so weitermachst, rasselst du durch sämtliche Prüfungen. Und dann? Was soll dann werden?«
    »Das ist nicht meine Schul d …«, fing Alex an.
    »Ich weiß, dass es nicht deine Schuld ist. Aber ich habe dafür zu sorgen, dass so etwas nicht wieder vorkommt, und deshalb wirst du für den Rest der Sommerferien Nachhilfe bekommen.«
    »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Und ob. Du hast immerhin noch mehrere Wochen übrig. Und du kannst sofort anfangen.«
    »Ich will aber keine Nachhilfe«, protestierte Alex.
    »Ich fürchte, dir wird nichts anderes übrig bleiben. Und komm mir nicht mit irgendwelchen Tricks und Ausrede n – diesmal behalte ich das letzte Wort!«
    Alex hätte Jack gern widersprochen, aber im Grunde wusste er, dass sie Recht hatte. Der MI6 versorgte ihn zwar mit ärztlichen Attesten, die seine langen Abwesenheiten von der Schule erklären sollten, aber eigentlich hatten ihn die Lehrer schon längst aufgegeben. Sein letztes Zeugnis war deutlich genug gewesen:
    Alex verbringt mehr Zeit außerhalb als innerhalb des Schulgebäudes, was sich drastisch in seinen immer schlechter werdenden Noten widerspiegelt. Auch wenn man ihm seine zahlreichen gesundheitlichen Probleme nicht zum Vorwurf machen kann, wird er, wenn seine Leistungen weiterhin abnehmen, die Schule wohl nicht erfolgreich beenden können.
    Na super! Alex hatte einen wahnsinnigen, stinkreichen Popstar daran gehindert, die halbe Welt zu zerstöre n – und was hatte er davon? Mehrarbeit!
    Nur widerwillig ließ er sich auf Jacks Vorschlag ein. Zu allem Überfluss stellte sich auch noch heraus, dass der Nachhilfelehrer, den Jack ihm besorgt hatte, an der Brookland-Schule unterrichtete. Alex gehörte zwar nicht zu seinen Schülern, aber auch so war es peinlich, einen Lehrer von der eigenen Schule als Nachhilfelehrer zu haben, und er konnte nur hoffen, dass die anderen nichts davon mitbekamen. Er musste allerdings zugeben, dass M r Grey seine Sache gut machte. Charlie Grey war noch relativ jun g – ein lässiger Typ, der mit dem Fahrrad kam und eine mit Büchern vollgestopfte Satteltasche mitbrachte. Er unterrichtete Englisch und Geschichte, schien sich aber in allen Fächern gut auszukennen.
    »Wir haben nur ein paar Wochen«, sagte er. »Das mag dir nicht viel erscheinen, aber du wirst staunen, was man alles durch intensiven Einzelunterricht erreichen kann. Ich werde sieben
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