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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion
Autoren: Petra Fentross
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Unterhaltung sorgten, die uns wieder viel lachen ließ, so spürten wir doch etwas wie Bekümmertheit ob des bevorstehenden Abschieds.
    Dann zog sich jeder in seine Kammer zurück. Am nächsten Morgen würden wir bei Tagesanbruch sofort abreisen. Doch Robbie und ich konnten nicht schlafen.
    Wir liebten uns in unserem kuscheligen Bett, da es wahrscheinlich die letzte Gelegenheit war, bis wir in Armadale ankamen. Nackt stand er nun am Fenster, stützte sich mit den Armen am Fensterrahmen ab und blickte in die Dunkelheit.
    „Was denkst du?“
    Er seufzte. „Ich denke an das Mädel. Können wir sie wirklich alleine zurück lassen? Wird sie zurecht kommen?“
    Ich legte mir das Leintuch um die Schultern und stand ebenfalls auf. Neben ihm lehnte ich mich an seine Seite und er nahm mich in den Arm.
    „Sie wird zurecht kommen, mach dir um sie keine Sorgen. Außerdem ist es ihr eigener Wunsch, hier zu bleiben.“
    „Aye.“
    „Und jetzt komm wieder ins Bett zurück. Es ist kalt und ich möchte nicht, daß du jetzt nochmal krank wirst.“
    Brummend drehte er sich um und kam wieder unter die Bettdecke. Ich legte mich in seine Schulterbeuge, nachdem er eine Kerze entzündet hatte.
„Wie lange dauert es noch bis zum Sonnenaufgang?”, flüsterte ich. Er sah mich an und lachte leise.
„Bist du denn schon so aufgeregt?“
    „Ja. Ich kann bestimmt nicht mehr einschlafen“, sagte ich und mußte trotz meiner Aussage herzhaft gähnen.
    „Schließ‘ einfach die Augen und der Schlaf kommt von alleine.“
    Auch er gähnte, fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht und bald waren wir tatsächlich eingeschlafen.
     
    Ich schrak hoch. Irgendwas stimmte hier nicht.
    Was war das nur für ein wildes Gebell? Und was war das für ein Geruch?
    Robbie schlief noch immer tief und fest und mühsam konnte ich ihn wecken.
„Was ist los?“
„Robbie, ich glaube, es brennt!“
    „Wie? Was?”, fragte er verschlafen, als Seamus mit Alisa am Arm hereinstürmte.
    „Los, zieht euch an! Das Haus brennt!“
    Urplötzlich waren wir hellwach, kleideten uns wie der Blitz an und rannten die Stufen herunter. Mit Entsetzen sahen wir, daß die gesamte untere Etage in hellen Flammen stand.
    „Mein Gott!“, rief ich erschüttert. „Wo ist Lady McDiar?“
    „Wir suchen sie gleich! Aber zuerst müßt ihr beide hier heraus!“
Hektisch liefen wir wieder nach oben, Robbie öffnete ein Fenster und hielt mir die Hand hin.
    „Du mußt rausspringen!“
    „Nein, das kann ich nicht! Mein Kind!“, rief ich und hielt mir schützend den Bauch.
    Seamus trat an mir vorbei, hangelte sich aus dem Fenster und sprang. Unten angekommen, blickte er zu uns herauf.
    „Spring, Mädel“, rief er, während er seinen Kilt wieder ordnete, seinen Plaid abwarf und die Arme ausbreitete, „es sind nur ein paar Ellen und ich fange dich auf!“
    Robbie nickte mir zu und mutig stieg ich aus dem Fenster und - ließ mich fallen.
    Ich landete ziemlich unsanft in Seamus’ Armen, da er bei meinem Gewicht in die Knie ging und hinfiel. Trotzdem lächelte er. „War doch gar nicht so schlimm, oder?“
    Er half mir auf und schrie wieder nach oben. „Los, Mädel, jetzt bist du dran!“
    Alisa sprang, etwas mutiger als ich, in die offenen Armen von Seamus.
    Dann nahm er uns an den Hangelenken und führte uns eiligst zu dem Stallgebäude. „Ihr sattelt jetzt die Pferde. Ich komme gleich wieder!“
    „Was ist mit Robbie?“, rief ich entsetzt, doch Seamus rannte schon wieder zurück zu dem brennenden Haus.
    Ich packte Alisa an den Schultern und schüttelte sie. „Wo ist Robbie? Und Stromer? Wo ist mein Mann!“
    „Er-, sie sind n-noch im Haus!“, rief mir Alisa zu. Augenblicklich ließ ich sie wieder los, wollte ebenfalls zurück zum Haus, doch Alisa hielt mich zurück.
    „Nein! Susanna, bleib hier! Du kannst nicht helfen! Er wird herauskommen! Beide kommen raus! Hab doch Vertrauen!“
    „Ich muss zu ihm!“, weinte ich.
    „Nein! Denk an das Baby! An sein Baby!“
    Ich schluckte. Sie hatte Recht. Ich konnte nicht helfen, bei dem, was die beiden Männer im Moment taten. Nur abwarten, das war nun meine Aufgabe.
    Es waren quälend lange Minuten, bis Seamus, gefolgt von der Köchin und den beiden Mädchen, hinaus trat. Auch Robbie kam hustend und keuchend aus dem brennenden Gebäude. Sie waren alle total verrust im Gesicht und ließen sich erschöpft in das nasse Gras fallen.
    Alisa und ich rannten sofort zu ihnen und meine erste Frage galt Robbie.
    „Wo ist Lady McDiar! Und wo
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