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in tausend Noeten

in tausend Noeten

Titel: in tausend Noeten
Autoren: Enid Blyton
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Wie schön, wieder in Lindenhof zu sein
     
    „Lindenhof ist ja kaum wiederzuerkennen“, rief Hanni Sullivan, als der Bus um die letzte Kurve fuhr und das Internat vor dem Hügel in Sicht kam. Die Mauern waren nicht mehr grau wie in den letzten Jahren. Sie strahlten schneeweiß in der hellen Mittagssonne. Und die beiden Türme an den Seiten hatten einen zarten roten Anstrich. Es war ein wunderhübsches Bild: das helle Gebäude inmitten der herbstlich bunten Parkanlagen.
    „Wahrhaftig – kaum wiederzuerkennen“, wiederholte Hanni.
    Und ihre Zwillingsschwester Nanni rief begeistert:
    „Frisch geputzt wie zu einem Fest.“
    „Na, wenn das kein Festtag ist!“, sagte Doris. „Die Burgfräulein von Funkelstein geben ja auch Lindenhof die Ehre.“
    Die anderen Mädchen lachten. Schließlich hatte man sie ausquartiert. Ein paar Wochen war das Internat in den Räumen des Landschulheims auf Burg Funkelstein zu Gast gewesen, weil Lindenhof renoviert wurde. Sie hatten dort viel Spaß gehabt und eine schöne Zeit verbracht. Aber jetzt freuten sich alle auf die Rückkehr in die gewohnte Umgebung.
    Hilda, die Klassensprecherin der Vierten, sprach allen aus dem Herzen, als sie sagte: „Es geht doch nichts über Lindenhof.“
    Die Französischlehrerin – von Schülern und Kollegen kurz und bündig Mamsell genannt – drehte sich um: „In den neuen Räumen wird euch das Lernen sicher kinderleicht fallen, n‘est-ce-pas, ihr lieben Mädchen? Die Vokabeln werden rutschen wie ... wie ... gefettet ...“
    „... wie geschmiert“, verbesserte Doris lachend und Mamsell wiederholte schmunzelnd: „Ja, wie geschmiert. Auch bei dir, liebe Doris.“
    Davon war Doris freilich nicht überzeugt. Sie konnte und konnte es nun mal nicht, bei allem guten Willen und aller Mühe, die ihre Freundin Petra sich mit ihr gab, dabei war Petra ausgerechnet die Klassenbeste!
    Aufgeregtes Winken vom Schulhof her ... Dort stand die erste Klasse. Frau Theobald, die Schulleiterin von Lindenhof, hatte die Jüngeren sofort nach Lindenhof zurückgeschickt, als ihre Räume im Erdgeschoss fertig waren. Sie sollten unter der Obhut ihrer Klassenlehrerin möglichst schnell lernen, sich ins Internatsleben einzufügen. Aber diese Hoffnung hatte sich nicht erfüllt. Die überaus lebhaften Kinder waren in dem großen leeren Bau bald außer Rand und Band geraten und hatten sich als absolute Könige gefühlt. Frau Roberts und die Hausmutter hatten ihre liebe Not mit ihnen gehabt. Höchste Zeit, dass die anderen Klassen kamen!
    „So, da sind wir!“ Der Busfahrer – eigentlich der Hausmeister des Internats – öffnete die Tür und fing an das Gepäck auszuladen.
    Kichernd und aufgeregt sprangen die Mädchen aus dem Wagen.
    „Es kommt mir fast so vor, als ob wir zum ersten Mal hier wären“, sagte Nanni. „Wir entdecken Lindenhof neu.“
    Tatsächlich war vieles anders geworden. Die Wände der langen Gänge strahlten und leuchteten in hellem Gelb, wenn die Sonnenstrahlen drauffielen. Auch die Gemeinschaftsräume, in denen sie ihre Schulaufgaben erledigten oder ihre Freizeit mit Spielen, Lesen und Unterhaltungen verbrachten, hatten einen hellen, freundlichen Anstrich bekommen. Begeistert liefen die Mädchen überall herum. Aus allen Stockwerken klangen entzückte Rufe.
    Der neue Klassenraum löste in der Vierten einen wahren Begeisterungssturm aus. Neue Möbel, schöne Bilder an den Wänden und ein paar Blumenstöcke auf den Fensterbänken.
    „Wo schlafen wir eigentlich?“, fragte Hilda.
    Dann hörte sie die Hausmutter rufen: „Hallo, vierte Klasse, bitte euer Gepäck aus der Halle abholen!“ Sie erklärte den Mädchen: „Ihr zieht ein Stockwerk höher als bisher. An jeder Tür klebt ein Zettel mit den Namen. Danach richtet ihr euch bitte!“
    Es stellte sich heraus, dass die Zwillinge in einem schmalen Eckzimmer schlafen sollten, nicht, wie sonst üblich, zu sechst, sondern nur zusammen mit Hilda und Elli – „unserer unvermeidlichen Kusine“, wie Hanni boshaft sagte. Die anderen waren auf dem selben Flur untergebracht. Am anderen Ende des Flurs blieb ein schmaler Raum mit drei Betten frei. Kamen etwa Neue?
    „Glaub ich nicht“, sagte Hilda. „Das Schuljahr hat ja längst angefangen.“
    „Neue werden kaum angemeldet sein“, sagte auch Jenny später, als sie nach dem Auspacken im Essraum saßen und das Festmahl genossen, das die Hausmutter spendiert hatte: Schnitzel, Blumenkohlgemüse und als Nachtisch für jede eine Riesenportion Vanille- und
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