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Alarm auf Burg Schreckenstein

Alarm auf Burg Schreckenstein

Titel: Alarm auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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sich, Konstanze nach Rosenfels zu bringen.
    „Ich weiß nicht“, sagte Ottokar zu den Mädchen und schaute auf die Kirchturmuhr, „jetzt können wir euch auf der Burg eigentlich noch gar nicht brauchen.“
    Sofort wurde Ingrid böse: „Machst du wieder ‘n Rückzieher?“
    „Ich überlege nur, wie Konstanze nachher rüberkommt, wenn es dunkel ist. Findet sie’s mit dem Ruderboot? Traut sie sich allein durch den Wald zu radeln? Können wir das verantworten?“
    „Außerdem können wir viel unbeschwerter feiern, wenn die Horn denkt, es sei alles wieder in Ordnung“, bemerkte Stephan.
    Da ging Beatrix in die Luft: „Mit anderen Worten, ihr wollt uns nach Rosenfels abschieben, damit wir brav im Bettchen liegen, wenn sie kontrollieren kommt?“
    „Erraten“, sagte Andi.
    „Und danach, wenn wir rüberkommen, liegt ihr in den Betten und schnarcht und es gibt nichts zu essen. Nein danke, Mahlzeit!“ schimpfte Ingrid.
    Da trat Dampfwalze neben sie und hatte einen Einfall.
    „Dich nehmen wir gleich mit, dann kannst du dich davon überzeugen, daß bei uns alles in Ordnung geht, und ihr nehmt Mücke mit, der dafür sorgt, daß drüben alles klappt.“
    Mädchen und Ritter johlten vor Vergnügen.
    Ingrid boxte ihm auf die breite Brust. „Intellektuell ist das bisher deine reifste Leistung!“
    Dampfwalze strahlte, daß seine Augen hervortraten und er aussah, wie ein Mops, der sich verschluckt hat.
    „Immer auf die Kleinen!“ jammerte Mücke und grinste dabei. „Gut, ihr sollt euren Spaß haben. Ich bin das schönste Mädchen von Rosenfels.“ Er nahm seiner Schwester das Halstuch ab, band es sich um den Kopf und hüpfte mit den Hühnern davon zu Bächles Garage, wo sie ihre Räder abgestellt hatten. Die Ritter radelten davon und konnten vor Lachen kaum das Gleichgewicht halten, weil sie mitansehen durften, wie sich Ingrid auf dem Rad ihres Bruders vom schwer schnaufenden Dampfwalze den Berg hinaufschieben ließ.
    So gut hatte es das schönste Mädchen auf der anderen Seite des Kappellsees nicht. Einträchtig mit den nicht so schönen, schob Mücke sein Rad. Nun war die Steigung durch den Wald auch wesentlich länger und steiler.
    „Wie machen wir’s denn mit dir?“ fragte Beatrix.
    „Ganz einfach“, antwortete Mücke. „Erst setze ich mich mal in die Remise und warte bis es dunkel ist.“
    So geschah es. Die Mädchen überboten sich in Aufmerksamkeiten, brachten ihm Kissen, eine Flasche Apfelsaft und einen tragbaren Fernseher. Auch Besuch fand sich ein — Sonja.
    „Du hier?“ wunderte sie sich. „Drum sind alle auf einmal so zahm. Mir ist doch ein Stein vom Herzen gefallen, daß sie hier sind.“
    „Ewig werden sie allerdings nicht bleiben“, gab Mücke zur Antwort und erzählte Sonja von ihrem Vorhaben und dem großen Trumpf, den sie noch in der Hand hatten. Ihr konnte er das anvertrauen, auch Stephan und Ottokar hätten nicht anders gehandelt.
    Sonja schüttelte nur den Kopf.
    „Ihr Schreckensteiner seid doch die anständigsten Halunken, die es gibt“, sagte sie. „Jetzt versteh ich eure Zuversicht. Da wird die Horn lange dran knabbern. Aber es wird ihr guttun, und das färbt auf uns alle ab.“
    Die Dunkelheit kroch herauf, Mücke stellte Bretter vor die Fenster, um den bläulichen Fernsehschimmer nach draußen abzuschirmen. Ein mäßig spannender Western flimmerte schwarzweiß, die Bösewichte überfielen eine Bank. Dabei wurde der Sheriff verwundet, doch wie alle guten Wildwest-Helden nur an der Schulter. Seine Frau kam, und holte ihn nach Hause und Bettina kam im Bademantel und sagte: „Los komm! Du mußt ins Bett.“
    Im Wilden Westen fing eine wilde Schießerei an und Bettina stellte entschlossen den Fernseher ab. Im Schutz der Dunkelheit rannten beide hinüber zum Hintereingang des Schlosses und die Treppe hinauf.
    „Was hast du eigentlich vor?“ fragte Mücke.
    „Du mußt im Bett liegen, wenn die Horn kommt!“
    Jetzt erst merkte Mücke: Daß ihn Bettina überhaupt so weit gebracht hatte, lag nur an dem Western, da hatte die Frau des Sheriffs ihren Mann ähnlich abgeschleppt wie Bettina ihn.
    „Ach, steig mir doch auf den Hut!“ maulte er und wollte wieder zurück.
    „Halt, Mensch!“ Bettina hielt ihn am Arm. „Die Horn hat nach dir gefragt... ich meine nach Ingrid. Wir haben gesagt, dir sei nicht gut, du liegst im Bett. Jetzt will sie dich natürlich sehen.“
    „Sag mal, spinnt ihr komplett?“ Mücke riß sich los.
    Doch Bettina hörte gar nicht hin, packte ihn wieder,
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