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070 - Der Galgenbaum im Jenseits

070 - Der Galgenbaum im Jenseits

Titel: 070 - Der Galgenbaum im Jenseits
Autoren: A.F.Morland
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Die beiden Männer waren Parapsychologen aus Chicago, aber sie befanden sich nicht mehr auf ihrem Heimatplaneten, sondern auf der Prä-Welt Coor.
    Alte Inschriften hatten sie im mexikanischen Hochland entdeckt. Geheimnisvolle Zeichen. Berichte aus einer Zeit, als die Erde und Coor noch eins gewesen waren.
    Tom Bellwood und Jesse Higgins hatten sich sehr intensiv mit dieser Geschichte beschäftigt. Jahre hatten sie gebraucht, um die in Stein gehauenen Überlieferungen entziffern zu können.
    Sie stellten Thesen auf, führten umfangreiche Berechnungen durch und fanden zunächst heraus, daß es immer noch eine Verbindung - oder vielleicht sogar mehrere - zwischen Coor und der Erde geben mußte. Auf ihrer Suche nach einem Tor zu Coor stießen sie auf weitere höchst interessante und aufschlußreiche Hinweise.
    Es war unter anderem die Rede von unschätzbaren Reichtümern, die es auf Coor gab.
    Jede neue Entdeckung faszinierte die beiden Wissenschaftler, schlug sie in ihren Bann. Sie erfuhren von uralten Formeln und magischen Schlüsseln, mit denen sich Tore in andere Welten öffnen ließen.
    Doch plötzlich weigerte sich Tom Bellwood, den entscheidenden Schritt zu wagen, der getan werden mußte, wenn sie das ganz große Geheimnis lüften wollten.
    Jesse Higgins mußte seine ganze Überredungskunst aufbringen, um den Freund und Kollegen dazu zu bewegen, ihn zu begleiten. Und nun waren sie hier, auf dieser feindseligsten aller Welten.
    Auf Coor, dem Zwilling der Erde…
    Hier regierten noch Kräfte, die es auf der Erde nicht mehr gab. Saurier, Flugdrachen, Mord-Magier und Zauberer sahen in Coor ihre Heimat.
    In diese gefahrvolle Welt waren die beiden Wissenschaftler eingedrungen, ohne genau zu wissen, wie sie auf die Erde zurückkehren konnten.
    Jesse Higgins - ein bißchen zu sehr Abenteurer - hatte gemeint, es würde sich mit Sicherheit ein Weg zurück finden lassen. Er vertraute in allen Lebenslagen zu sehr auf sein Glück. Bisher hatte es ihn noch nie im Stich gelassen, aber bisher hatte er sein Schicksal auf der Erde herausgefordert.
    Würde sein Glück auch für Coor reichen? Hatte ihn sein Schutzengel hierher begleitet?
    Higgins war ein dunkelhaariger muskulöser Mann, sehr sportlich. In Chicago gehörte er einer Footballmannschaft an.
    Die Freude am Abenteuer lag ihm im Blut. Sein Vater hatte in einem Fünf-Meter-Boot - also in einer Nußschale - den Atlantik überquert, und sein Großvater hatte die höchsten Berge der Welt bestiegen.
    Bei einer solchen Erbmasse war Jesse Higgins geradezu verpflichtet gewesen, auch etwas Außergewöhnliches zu tun, und er war davon überzeugt, daß er mit seinem »Ausflug« nach Coor den Vogel abschoß.
    Der blonde Tom Bellwood war nicht so risikofreudig veranlagt, deshalb hatte ihn Higgins gern bei sich, denn hin und wieder war es ganz gut, wenn jemand ihn bremste, damit er nicht zuviel aufs Spiel setzte.
    Manchmal war Bellwood jedoch etwas zu nüchtern. Er war ein Mensch, der sich gern treiben ließ und Entscheidungen mit wenig Freude traf. Es war ihm zumeist lieber, wenn andere für ihn entschieden - und dann natürlich auch die Verantwortung dafür übernahmen.
    So besehen, paßten Bellwood und Higgins großartig zusammen. Der eine traf gern Entscheidungen, und es machte ihm auch nichts aus, die Verantwortung zu übernehmen. Der andere bremste seinen Eifer, wenn er über das Ziel hinauszuschießen drohte.
    Stille herrschte auf der Insel, die die beiden Männer nicht hätten betreten dürfen.
    Man nannte sie die heilige Insel, das verbotene Eiland.
    Auch Toteninsel wurde sie genannt…
    Monoton war das Brausen der Brandung zu hören. Unermüdlich rollten die Wellen auf die Insel zu und schlugen mit ungeheurer Kraft gegen die schroffen Felsen.
    Tom Bellwood blieb stehen und wischte sich mit dem Handrücken über die schweißnasse Stirn.
    »Hör mal, Jesse, wollen wir nicht lieber umkehren?«
    Higgins grinste. »Fürchte dich nicht. Ich bin bei dir.«
    »Das ist es ja, was mich so sehr beunruhigt. Du ziehst die Gefahr an wie ein Magnet das Eisen. Wenn ich ehrlich sein soll, mir reicht unser Aufenthalt auf Coor schon. Ich finde, drei Tage sind genug. Man sollte sein Schicksal nicht über Gebühr herausfordern. Wir sollten froh sein, daß wir bisher recht gut über die Runden kamen, und nun wäre es angebracht, nach einer Möglichkeit zu suchen, wieder zur Erde zurückkehren zu können.«
    »Ohne einen Beweis mitzunehmen, daß wir auf Coor waren? Denkst du, man würde dir glauben,
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