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Al Wheeler und das Komplott

Al Wheeler und das Komplott

Titel: Al Wheeler und das Komplott
Autoren: Carter Brown
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überlassen«, sagte der andere geduldig.
    Tom Woods dachte einen
Augenblick lang nach, dann zuckte er gleichgültig mit seinen kräftigen
Schultern. »Na schön, Tino, wenn du meinst... Lieutnant, darf ich Ihnen meinen
Mitarbeiter, Mr. Martens, vorstellen?«
    »Ich habe schon von Mr. Martens
gehört«, sagte ich.
    »Freut mich, Lieutnant«, meinte
Martens und lächelte vage. »Von Ihnen kann ich das nicht behaupten.«
    Tino Martens steckte
wahrscheinlich schon seit der Zeit in unsauberen Geschäften, als er dem Baby in
der Wiege nebenan die Windel geklaut hatte, als dieses gerade nicht aufpaßte . Wie ich schon sagte, er war groß gewachsen,
schlank und elegant. Der Mann im maßgeschneiderten Vierhundertdollaranzug mit
maßgeschneidertem Seidenhemd. Der Mann mit den Maßschuhen und der Krawatte mit
eingesticktem Monogramm. Wenn er auch noch ein Muttermal in Form eines
Monogramms über dem Nabel gehabt hätte, würde es mich nicht gewundert haben.
    Die Jahre hatten seine Haare
schütter werden lassen und ihm dadurch eine hohe Stirn verliehen, welche das
Hagere seines Gesichts bis hinunter zu dem spitzen Kinn verstärkt akzentuierte.
Die dünnen Lippen leugneten jegliches Mitleid, und die großen braunen Augen
blickten traurig in die Welt.
    Er lächelte mich an, wobei er
ebenmäßige weiße Zähne sehen ließ, was ihn einen Augenblick wie einen
gutabgerichteten Jagdhund aussehen ließ.
    »Tom hat im Augenblick eine
Menge Dinge im Kopf, Lieutnant«, sagte er geläufig. »Wir haben uns in dieser
Gegend versteckt, um Ruhe und Frieden zu haben und eine Besprechung abhalten zu
können — dann passiert so etwas wie das hier, und das bringt ihn natürlich aus
dem Konzept. Aber wir werden selbstverständlich alles tun, um den Schaden, den
Sie an Ihrem Wagen und auch in seelischer Beziehung...«
    »Wenn ich Schmiergelder gewollt
hätte«, sagte ich sanft, »hätte ich einen Sergeanten geschickt.«
    Die großen braunen Augen
erstarrten, während das Lächeln noch wie bestellt und nicht abgeholt auf seinen
Lippen lag.
    »Tut mir leid«, sagte er leise.
»Das war mein Fehler.«
    »Das, was die Sache
hauptsächlich kompliziert, befand sich im Kofferraum des Wagens«, sagte ich,
als wäre nichts geschehen. »Eine Leiche — jemand hat den Mann ein paar Stunden
vorher in den Hinterkopf geschossen.«
    Beide blickten erst mich, dann
einander und darauf wieder mich an.
    »Leiche?« sagte Woods heiser.
    »Ein Toter, wenn Ihnen das
lieber ist«, sagte ich. »Kadaver, Leichnam — alles kommt auf dasselbe heraus:
nämlich auf Mord. Deshalb ist es so kompliziert.«
    »Sie glauben doch nicht etwa,
daß Bella etwas damit zu tun hat?« sagte Woods mit lauter Stimme.
    »Im Augenblick glaube ich gar
nichts«, sagte ich. »Der Sheriff möchte gern, daß Sie in sein Büro kommen. Er
hofft, daß es Ihnen möglich ist, den Leichnam zu identifizieren; Ihre Tochter
war dazu nicht in der Lage.«
    »Natürlich«, sagte Woods
abrupt. »Sofort. Du kommst am besten gleich mit, Tino.«
    »Vielleicht sollten wir einen
Anwalt für Bella besorgen«, sagte Martens.
    »Ich werde Pearl sagen, sie
soll Stensen in Los Angeles anrufen«, sagte Woods und nickte. »Er dürfte es in
zwei Stunden schaffen, hier zu sein.«
    »Bei dem Unfall wurden die
Kleider Ihrer Tochter zerrissen«, sagte ich. »Könnten Sie ihr vielleicht ein
paar Sachen mitbringen?«
    »Ich werde es Pearl sagen, sie
soll ihr etwas heraussuchen«, brummte Woods.
    »Der Sheriff hätte auch gern
Mr. Forest mit dabeigehabt«, setzte ich höflich hinzu. »Schließlich war es sein
Kabriolett, mit dem Ihre Tochter gefahren ist.«
    »Forest?« brummte Woods vor
sich hin, während er überlegte. »Den habe ich schon eine Weile nicht mehr
gesehen — du vielleicht, Tino?«
    »Ich auch nicht«, sagte
Martens. »Ich dachte, Tony wäre mit Bella weggegangen, als ich den Wagen
davonfahren hörte. Das war kurz nachdem sie sich draußen auf der Terrasse
gestritten hatten, erinnerst du dich?«
    »Ich werde Pearl fragen«, sagte
Woods. Er schlenderte zur Tür und riß sie auf. »Pearl!« brüllte er, so laut er
nur konnte.
    Gleich darauf erschien die
Blonde unter der Tür.
    »Wofür hältst du mich
eigentlich? Wir haben hier doch keine Massenveranstaltung, daß du so brüllen
mußt«, sagte sie kalt. »Warum hast du dir nicht zusammen mit deinem Geld
anständige Manieren besorgt, wenn du schon...«
    »Halt die Klappe«, sagte er.
»Bella sitzt in der Tinte.« In knappen Sätzen berichtete er ihr die
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