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Al Wheeler und das Komplott

Al Wheeler und das Komplott

Titel: Al Wheeler und das Komplott
Autoren: Carter Brown
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gleiche
Name, Wheeler«, sagte er mit flehendem Unterton. »Sagen Sie mir, daß es nur der
gleiche Name ist.«
    »Nein, es ist Tom Woods, der Gewerkschaftsboß «, bestätigte ich. »Vorsitzender einer der
vier größten Gewerkschaften im Land. Wir haben bei seiner Tochter sechs
Vergehen gegen die Verkehrsvorschriften einschließlich Trunkenheit am Steuer
festgestellt — ganz abgesehen von der Leiche im Kofferraum. Ich nehme an, ihr
Alter wird dieses Gebäude bei Tagesanbruch durch jede Menge Streikposten
abriegeln lassen. Meinen Sie, wir sollten die ganze Sache auf sich beruhen
lassen, Sheriff — das Mädchen und die Leiche wieder in den Wagen stecken und
die ganze Bescherung über die Countygrenze abschieben, damit sich die Jungens aus Los Angeles den Kopf zerbrechen können?«
    »Ich wünschte, wir könnten es!«
sagte er stürmisch. »Diese Sache ist reines Dynamit. Nächsten Monat hat Woods
sich einem Untersuchungsausschuß des Senats zu
stellen. Daß seine Tochter in einen Mordfall verwickelt ist, wird Schlagzeilen
im ganzen Land geben.« Langsam tupfte Lavers sein Gesicht mit einem Taschentuch
ab. »Mir wird jetzt schon heiß.«
    »Vielleicht hat es gar nichts
mit Woods selbst zu tun«, sagte ich. »Das Mädchen behauptet, der Wagen gehöre
ihrem Freund.«
    »Hat sie den Namen ihres Freundes
genannt?«
    »Ein Bursche namens Tony
Forest«, sagte ich. »So ein Playboytyp — sein Vater hat mit Kugellagern ein
Vermögen verdient, und der Junge gibt’s wieder aus, sagt wenigstens Isobel
Woods.«
    Lavers überlegte ein paar
Sekunden lang, während er behutsam sein Gesicht betupfte. »Je mehr ich darüber
nachdenke, um so weniger gefällt mir die Sache«, meinte er endlich. »Wir werden
das Mädchen vorläufig festhalten müssen, und wir müssen die Leiche
identifizieren, der Kerl hatte überhaupt nichts bei sich. Wir setzen Woods von
dem, was geschehen ist, besser gleich in Kenntnis.«
    »Warum rufen Sie ihn nicht an?«
schlug ich vor.
    »Ich habe einen besseren
Vorschlag«, sagte er ausdruckslos.
    »Sheriff!« sagte ich
verzweifelt. »Ich...«
    »Sie wollen sich doch gerade
auf den Weg machen?« sagte er obenhin. »Eine ausgezeichnete Idee, Wheeler. Ich
freue mich, daß Ihre Gedanken vorauseilen.«
    »Ich wollte gar nicht... «
    »Doch, Sie wollten!« fauchte
er. »Machen Sie, daß Sie nach Hillside hinauskommen. Erzählen Sie Woods, was
passiert ist, und bringen Sie ihn lieber hierher. Und diesen Forest bringen Sie
am besten auch gleich mit.«
    Er biß kräftig auf seine
Zigarre, funkelte mich an und wartete nur darauf, daß ich Einwände machen
würde. Gelegentlich weiß ich, wenn ich den kürzeren gezogen habe, und das war
diesmal der Fall.
    »Wie Sie meinen, Sheriff«,
sagte ich höflich. Ich stand auf und ging zur Tür.
    »Sagen Sie Woods auch, daß er
für das Mädchen etwas zum Anziehen mitbringen soll«, brummte Lavers hinter mir
her.
    »Jawohl, Sir«, sagte ich mit
forscher Stimme. »Ich werde ihm ausrichten, daß der County-Sheriff seine
Tochter halbnackt eingesperrt hat und daß er vielleicht gut daran täte, sich zu
beeilen, bevor es zu spät ist.«
    Lassen Sie sich mal um vier Uhr
früh etwas Besseres einfallen, wenn es um einen guten Abgang geht.

2
     
    Hillside ist die schicke
Wohngegend von Pine City. Das Haus, das Woods gemietet hatte, war eine von den
größeren Villen, und als der Healey vorfuhr, sah ich, daß es strahlendhell
erleuchtet war. Die rhythmischen Schläge einer schnellen Nummer und eines Blues
ließen die Mauern erzittern — allerdings Hillside -Mauern,
die zwar vielleicht mal einen Cha-cha tanzen, aber
niemals wanken.
    Ich drückte nachdrücklich auf
die Klingel, wobei ich mich fragte, ob man das Läuten über dem Lärm der Musik
im Haus überhaupt hören würde. Zwanzig Sekunden später ging die Tür auf, so daß
ich freundlich den Daumen wieder von der Klingel nahm.
    »Halloween-Feier oder nicht«,
hörte ich eine weibliche Stimme sagen, »jetzt nichts wie verduften — die haben
uns hier nichts mehr zu bieten.«
    Das schien meine große Nacht
der Blondinen zu sein — nur daß diese hier ganz verschieden von Bella Woods
war. Diese war älter, etwas unverschämter in ihrem Auftreten und vielleicht
auch ein bißchen härter im Wesen. Ihr auffallend blondes Haar türmte sich auf
ihrem Kopf in kleinen, festen Löckchen, die so fest zusammenhielten, als wären
sie gewerkschaftlich organisiert. An ihren Ohren hingen große goldene Reifen.
Den kühlen blauen Augen, die ein Minimum
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