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Der Schnupfen

Der Schnupfen

Titel: Der Schnupfen
Autoren: Stanislaw Lem
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Stanisiaw Lem, geboren am 12.9.1921 in Lwow, lebt heute in Krakow.
    Lern, der wahrend des Krieges der Widerstandsbewegung angehörte, arbeitete bis zur Befreiung Polens als Autoschlosser. Nach dem Krieg studierte er Medizin in Krakow. Nach dem Staatsexamen war er als Assistent für Probleme der angewandten Psychologie am Konserwato-rium Naukoznawcze tätig. Privat beschäftigte er sich mit Problemen der Kybernetik, der Mathematik und übersetzte wissenschaftliche Publikationen. 1985 wurde Lem mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur ausgezeichnet und 1987 mit dem Literaturpreis der Alfred Jurzykowski Foundation. 1991 erhielt er den FranzKafka-Literaturpreis. Wichtige Veröffentlichungen: Solaris (1972), Die vollkommene Leere (1973), Sterntagebücher (197 3 ), Robotermärehen (1973), Das Hohe Schloß(1974), Summa technologiae(197 6), Imaginäre Größe (1976), Der Schnupfen (1977), Phantastik und Futurologie /und I I (197 7 /78), Die Stimme des Herrn (1981), Provokation (198 l), Kyberiade (1983), Also sprach Golem (1984), Lokaltermin (1985),
    Frieden auf Erden (1986).
    Eine Serie von mysteriösen Todesfallen beschäftigt die italienische Polizei. In einem süditalienischen Badeort verschwinden oder sterben fast ein Dutzend Kurgäste. Sie alle sind Ausländer: »Kein Opfer hat fließend italienisch gesprochen.« Es sind ausnahmslos Männer mittleren Alters. Dachte man zunächst noch an Unglücksfälle oder Selbstmorde, zumal zwischen den einzelnen Ereignissen relativ große Zeitspannen, von einzelnen Monaten bis zu Jahren, lagen, so verdichtet sich - nach Einschaltung der Interpol - doch der Verdacht, einem größeren organisierten Verbrechen auf der Spur zu sein. Den Verdacht auf Selbstmord muß man nach genauem Aktenstudium und Befragen der Angehörigen in den meisten Fällen ausklammern. Und was soll man davon halten, wenn ein ehemaliger Champion im Crawlen im seichten Strandgewässer ertrinkt? Kann das ein Unfall sein?
    Leider muß man die Akten über den Fällen wieder schließen, denn die Untersuchungen der lokalen Polizeibehörden und der Interpol führen zu keinem Ergebnis.
    Stanislaw Lem Der Schnupfen
    Kriminalroman
    Phantastische Bibliothek Band 33
    Suhrkamp
    Titel der Originalausgabe: Katar
    Autorisierte Übersetzung
    aus dem Polnischen von Klaus Staemmler
    suhrkamp taschenbuch 57 0 Erste Auflage 1979 © by Stanislaw Lern 1975
    Alle Rechte für die Bundesrepublik Deutschland,
    West-Berlin, Österreich und die Schweiz
    beim Insel Verlag, Frankfurt am Main
    Lizenzausgabe mit freundlicher Genehmigung
    des Insel Verlags, Frankfurt am Main
    Suhrkamp Taschenbuch Verlag
    Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das
    des öffentlichen Vortrags, der Übertragung
    durch Rundfunk und Fernsehen
    sowie der Übersetzung, auch einzelner Teile. Druck: Ebner Ulm Printed in Germany Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus und Rolf Staudt 8 9 10 11 12 - 94 93
    Neapel - Rom
    Der letzte Tag zog sich unheimlich in die Länge. Nicht weil ich Lampenfieber hatte oder Angst. Dafür gab es ja auch keinen Grund. Immer fühlte ich mich einsam in der vielsprachigen Menge. Niemand beachtete mich. Meine Beschützer hielten sich unauffällig in der Entfernung, ich kannte sie übrigens gar nicht. Und da ich nicht an einen Fluch glaubte, den ich auf mich ziehen könnte, nur weil ich in Adams’ Pyjama schlief, mich mit seinem Apparat rasierte und auf seinen Spuren an der Bucht entlangging, hätte ich mich erleichtert fühlen müssen, weil ich am nächsten Tag die falsche Haut abstreifen würde. Auch für unterwegs rechnete ich mit keiner unangenehmen Überraschung. Ihm war ja auf der Autostrada kein Haar gekrümmt worden. Und die einzige Nacht in Rom sollte ich unter besonderem Schutz verbringen. Ich redete mir ein, das sei nur der Wunsch, die Aktion zu beenden, weil sie sich als verfehlt erwiesen hatte. Ich redete mir viele vernünftige Dinge ein und verletzte doch ständig die Tageseinteilung.
    Nach dem Baden sollte ich um drei Uhr ins >Vesuvio< zurückkehren, aber ich befand mich schon zwanzig Minuten nach zwei in der Nähe des Hotels, als hätte mich etwas dorthin getrieben. Im Zimmer konnte bestimmt nichts passiert sein, also lief ich die Straße auf und ab. Die Umgebung kannte ich auswendig. An der Ecke ein Friseurbetrieb, dann ein Tabakladen, ein Reisebüro, dort fing der Hotelparkplatz an, der sich in eine Häuserlücke schob.
    Ging man am Hotel vorbei bergan, kam man zu dem Sattler, bei dem sich
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