Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Al Wheeler und das Komplott

Al Wheeler und das Komplott

Titel: Al Wheeler und das Komplott
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Lächelns
legte sich auf ihre Lippen. »Ich glaube, ich habe es nicht anders verdient! Wie
steht es mit Ihrem Wagen — ist jemand verletzt, ja?«
    »Niemand ist verletzt, und mein
Wagen ist okay«, sagte ich ihr. »Aber es wird mir immer ein Rätsel bleiben, daß
Sie sich nicht das Genick gebrochen haben.«
    »Das sprichwörtliche Glück in
unserer Familie«, sagte sie gelassen. »Was tun wir jetzt? Ich nehme an, der
Unfall ist sozusagen schon der Polizei gemeldet, Lieutnant.«
    »Ich hab’s nie geschafft, zur
Verkehrspolizei versetzt zu werden«, sagte ich geistesabwesend. »War nicht
gerissen genug, so bin ich bei der Mordabteilung sitzen geblieben. Einer
Leiche, so meinte man, könnte ich nicht mehr auf den Wecker fallen.«
    »Da fällt mir gerade mein Vater
ein«, sagte sie plötzlich. »Wird Paps lachen, wenn er das hört!«
    »Ich fahre Sie in die Stadt
zurück«, schlug ich vor. »Ich möchte nicht, daß Sie sich noch erkälten. An
Lungenentzündung zu sterben, wäre reiner Hohn.«
    Sie blickte an sich hinunter
und kicherte leise. »Sie haben Glück, daß ich von Natur aus ein liebes Mädchen
bin, Lieutnant , sonst könnte ich vielleicht auf den
Gedanken kommen, Sie eines Vergewaltigungsversuches zu bezichtigen, wenn wir in
die Stadt kommen.«
    »Das mit dem Versuch können Sie
ruhig weglassen«, sagte ich. »Ich habe auch meinen Stolz.«
    Sie trat einen Schritt auf mich
zu, stolperte plötzlich und landete in meinen Armen.
    »Doch nicht so hart im Nehmen,
wie ich von mir angenommen habe«, murmelte sie und lehnte sich mit ihrem ganzen
Gewicht gegen mich.
    Ich spürte die Fülle ihres
Körpers, der gegen meinen Brustkorb drückte. Das Gesicht hatte sie an meiner
Schulter vergraben, so daß ich die Schnapsfahne nicht mehr roch, sondern nur
noch den schwachen, aufregenden Duft ihres Parfüms.
    »Halten Sie mich!« drängte sie.
    Meine Hand glitt um ihre
Taille, über die Rundung ihrer Hüfte zu ihrem Rücken. Instinktiv packten meine
Hände fester zu und zogen sie näher.
    »Ah«, seufzte sie leise, dann
hob sie den Kopf, um mir ins Gesicht zu sehen. »Das ist schon besser. Ich
brauche eine männliche Stütze. Sie sind ein sehr männlicher Typ, Al Wheeler.«
    Aus der Nähe betrachtet sah ihr
Gesicht überraschend schön aus; es war von einem einfachen klassischen Schnitt
mit großen ausdrucksvollen Augen und einem großen vollen Mund.
    »Al?« sagte sie heiser, einen
fühlbar intimen Gebrauch von meinem Vornamen machend. »Es ist doch niemand
verletzt worden, nicht wahr? Der Wagen ist im Eimer; das ist nicht so schlimm —
Paps wird einen neuen kaufen. Wollen Sie mir einen Gefallen tun?«
    »Zum Beispiel vergessen, daß
Sie betrunken waren und auf der falschen Fahrbahnseite gefahren sind?« sagte
ich. »So tun, als wäre ich gar nicht hier gewesen, als es passierte?«
    »Sie lesen in meinen Gedanken«,
sagte sie. »Sie scheinen ebenso klug zu sein, wie Sie gut aussehen — genau das
wollte ich sagen.«
    Ein gurgelnder, empfindsamer
Laut drang aus der Tiefe ihrer Kehle. Ihre Hüften bewegten sich einladend, jede
einzelne Bewegung ihrer Muskeln war wie eine Hochspannungsentladung.
    »Tun Sie mir einen kleinen Gefallen,
Al«, flüsterte sie, »und ich revanchiere mich mit einem großen.«
    »Sehr verlockend«, sagte ich
sehnsuchtsvoll, »aber nicht zu machen. Es hätte an meiner Stelle ja auch ein
Farmer sein können, mit seinem alten Lieferwagen und fünf Kindern hinten drauf.«
    Sie riß sich heftig von mir los
und funkelte mich an, während ihr Mund sich boshaft verzog. »Ein typischer
Spießer!« fauchte sie. »Na los, holen Sie die Handschellen heraus und walten
Sie Ihres Amtes.«
    »Nicht nötig«, grinste ich sie
an. »Sie würden nicht weit kommen, wenn Sie davonliefen. Denken Sie nur an die
vielen großen Gefallen, die Sie den des Weges kommenden Männern erweisen müßten
— damit sie nicht verraten, Sie gesehen zu haben —, schon nach den ersten
fünfhundert Metern wären Sie fertig.«
    Ihre offene Hand klatschte
gegen mein Gesicht; das tat weh.
    »Das brauche ich mir von Ihnen
nicht bieten zu lassen — Lieutnant hin oder her!« sagte sie kalt. »Wenn Sie
mich nach Pine City bringen wollen, worauf warten wir dann noch?«
    Mit raschen Schritten ging sie
davon. Ich holte sie ein, als sie das Wrack des Kabrioletts erreicht hatte und
einen Augenblick stehenblieb, um es anzustarren.
    »Gründliche Arbeit!« sagte sie
leise.
    »Tja«, sagte ich zerstreut,
denn es war schwierig, sich auf das zertrümmerte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher