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Aibon - Land der Druiden

Aibon - Land der Druiden

Titel: Aibon - Land der Druiden
Autoren: Jason Dark
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Bedeutung haben musste. Vor dem Rad blieb er stehen. Er wusste nichts von dessen Bedeutung, er hatte nur Augen für das Gesicht des Inders und erkannte, dass es blass wie das einer Leiche war. Sogar einen grünlichen Schimmer besaß die Haut, als wäre sie schon dabei, allmählich zu verwesen. Der Eiserne streckte seinen Arm aus. Bevor er das Rad berühren konnte, hörte er die Stimme des Inders. Sie war nur flüsternd, kaum zu verstehen, der Engel musste sich schon vorbeugen, um überhaupt etwas hören zu können.
    »Tod«, hörte er. »Ich… ich sehe ihn. Der Tod ist da. Alles geht zu Ende. Die Geisterdämmerung… die Geisterdämmerung. Welten werden verschlungen, wir geraten… John… und ich, wir…« Ein qualvolles Stöhnen unterbrach die Worte des Inders.
    Der Engel stand unbeweglich. Er hatte die Worte sehr genau verstanden, obwohl sie nur so leise gesprochen worden waren, und er dachte über sie nach. Was konnte Mandra Korab damit gemeint haben? Hatte er möglicherweise eine Vision gehabt?
    Davon konnte der Engel ausgehen. Er selbst hatte noch nie etwas von einer Geisterdämmerung gehört. Vielleicht würde dieser Vorgang oder dieses Ereignis noch auf ihn zukommen, das war alles möglich, oder es lag in einer so tiefen Vergangenheit begraben, in der selbst der Eiserne noch nicht existiert hatte.
    Das Rad drehte sich. Mal sah er die Füße des Inders vor sich, dann wieder dessen Gesicht, und er fragte weiter. »Was ist geschehen?«
    Der Inder gab keine Antwort. Sein Mund stand zwar offen, zwischen den Lippen schimmerten die Zähne, eine Antwort wollte oder konnte er dem Fragenden nicht geben.
    Der Eiserne versuchte es noch zweimal. Als ihm Mandra abermals nicht antwortete, gab es für ihn nur noch eine Möglichkeit. Er wollte das Rad anhalten.
    Der Engel hielt das Schwert in der rechten Hand. Er hob den Arm hoch, um die Klinge zwischen die Verbindungsstäbe der beiden Kreise stecken zu können.
    Klinge und Kreis berührten sich. Da geschah es!
    Plötzlich hatte der Eiserne das Gefühl, als würde sich sein Körper auflösen. Er stand da, konnte sich nicht mehr bewegen, sein Schwert glühte in einem giftigen Grün, und die magische Farbe griff auch auf ihn über, wobei sein Körper plötzlich durchsichtig wurde und so wirkte, als wollte er jeden Augenblick zusammenfallen und als Eisenstaub auf dem Boden liegen bleiben…
    ***
    Myxin wusste, dass der Druidenfürst Guywano in seiner eigenen Welt so gut wie unbesiegbar war. Zudem hatte sich der kleine Magier zuvor nicht mit der Existenz des Druidenfürsten beschäftigt. Er kannte dessen Schwächen und Fehler nicht, deshalb konnte er sich auch nicht auf spezielle Abwehrtechniken konzentrieren.
    Myxin blieb eine Chance. Er musste seine telepathischen Kräfte einsetzen und versuchen, die Waffen so zu manipulieren, dass sie ihm allein gehorchten und nicht mehr Guywano. Noch hielt er sie fest. Auf den Eisernen Engel konnte sich Myxin nicht mehr konzentrieren, denn die hochgewachsene Gestalt des Druidenfürsten duckte sich ein wenig, bevor sie auf Myxin zuschlich und die beiden gefährlichen Dolche mit den roten Klingen nicht losließ.
    »Durch sie wirst du sterben!« versprach der Druide. Myxin sagte nichts. Er wich schneller zurück, weil er die Distanz zwischen sich und dem Druiden vergrößern wollte, um einen besseren Aktionsradius zu bekommen. Auf den Druidenfürsten konzentrierte er sich.
    Das glich einem regelrechten Angriff. Nur führte er ihn nicht mit normalen Waffen aus, sondern durch geistige Kraft, die Guywano in die Knie zwingen sollte.
    Der Druide wehrte sich. Fast gelassen wehrte er den ersten Ansturm ab. Myxin hatte versucht, ihn durch Telekinese zu packen. Er wollte ihn von seinem Platz wegschleudern. Was dem kleinen Magier bei den meisten Gegnern gelang, prallte hier bei Guywano ab.
    »Nein!« sagte dieser. »So nicht, kleiner Magier. So bin ich nicht zu besiegen. Du musst dir schon etwas anderes einfallen lassen. Deine Kräfte gleiche ich immer aus…«
    Die Arme des Druiden zuckten dabei. Es sah so aus, als wollte er die beiden Waffen in den Körper des kleinen Magiers rammen, aber Myxin erkannte die Finten.
    Er blieb stehen. Abermals versuchte er es. Diesmal wollte er sich selbst aus der Gefahrenzone schaffen. Durch Teleportation war es immer ein Leichtes gewesen, aber auch diesmal schaffte es Myxin nicht. Diese Welt war ganz anders. Sie wurde von Kräften beherrscht, denen Myxin nichts entgegenzusetzen hatte. Voll stand sie unter Kontrolle des
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