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Aibon - Land der Druiden

Aibon - Land der Druiden

Titel: Aibon - Land der Druiden
Autoren: Jason Dark
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drehte mich um und sah ihn vor mir. Es war Guywano! Er sah haargenau so aus wie bei unserer ersten Begegnung. Ich hatte das Gefühl, wieder auf der Erde zu sein und ihn vor uns stehen zu sehen, aber wir befanden uns in Aibon, in einer Welt, die von ihm allein regiert wurde. Hier war er stärker!
    Wir starrten uns an. Seine Haare wehten. Sie standen im krassen Gegensatz zu dem Gesicht und den kaum zu erkennenden Augen, die mich blass und feindselig anschauten. Dieser Blick war schlimm. Fast noch schlimmer jedoch waren die beiden Waffen in seinen Händen. Die letzten Dolche!
    Wir hatten sie gesucht, jetzt sah ich sie vor mir, aber es stand längst nicht fest, dass ich sie auch bekommen würde.
    »So sehen wir uns wieder«, erwiderte ich.
    Er nickte. »Sicher, ich habe darauf gewartet. Damals, das war erst der Anfang. Hier und heute geht es weiter. Ich will deinen Tod, Geisterjäger!«
    »Weshalb?«
    »Du hast die ehernen Gesetze dieser Welt gebrochen. Wer einmal, ohne gerufen zu werden, Aibon betritt, wird es nie wieder verlassen. Er bleibt für alle Ewigkeiten der Gefangene des Landes. So wird es auch mit dir sein. Der Wind des Landes Aibon soll deine Asche in alle Richtungen verwehen und sie quer durch die Dimensionen tragen.«
    »Beweist du so deine Dankbarkeit?« fragte ich gegen.
    »Wieso dankbar?«
    Ich begann zu lachen. »Es ist doch klar, Guywano. Oder hätte ich dich bei unserer ersten Begegnung etwa nicht töten können?«
    »Möglich…«
    »Doch, ich hätte es tun können. Ich tat es nicht, ich ließ dich am Leben. Jetzt kannst du dich revanchieren.«
    Der Druidenfürst schüttelte den Kopf. »Nein, Sinclair, nicht auf diese Art und Weise. Es war dein Pech, dass du es nicht getan hast. Damals war ich schwächer, heute zeige ich dir meine Stärke. Ich will Aibon zum größten überhaupt aufbauen, und du bist mir ebenso im Wege wie deine Freunde.«
    »Da gibt es noch andere«, erklärte ich. »Denk an den roten Ryan. Ich glaube nicht, dass du ihn zu dienen Freunden zählen darfst.«
    »Auch er wird daran glauben müssen. Sein Elfenheer wird bald unter meiner Knute stehen und sich krümmen, wenn ich die Mordpeitsche schwinge.« Nach dieser Antwort war mir klar, dass Guywano tatsächlich kein Pardon kennen würde. Dann eben Kampf.
    Auf den Eisernen Engel konnte ich mich nicht verlassen. Er lebte zwar, doch die Berührung mit dem außergewöhnlichen Rad hatte ihm die Kräfte geraubt. Auf ihn konnte ich mich nicht verlassen, ebenso wenig wie auf Mandra Korab, der mehr tot als lebendig war und dessen röchelndes Luftholen unseren Dialog schaurig untermalte. Was war zu tun?
    Der Bumerang war meine einzige Chance. Nur musste ich schneller als Guywano sein. Meine rechte Hand fiel auf die silberne Banane, wie ich sie immer nannte.
    Gleichzeitig hob Guywano die Arme, um die Dolche zu schleudern. Was dann geschah, lief blitzschnell ab, obwohl es mir zeitverzögert vorkam… Derjenige, der seine Waffen in den Händen hält, ist immer schneller als der, der sie noch ziehen muss. Das kannte ich aus der Theorie und musste es nun leider in der Praxis erleben.
    Ich hatte meinen Bumerang kaum zur Hälfte aus dem Gürtel gezogen, als die Arme des Druidenfürsten nach unten rasten, um die Dolche zu schleudern. Wie Raketen mit langen, glühenden Spitzen verließen sie seine Fäuste und jagten auf mich zu. Konnte ich ausweichen? Nein, sie würden mich treffen. Zumindest einer von ihnen erwischte mich, und ich wusste wirklich nicht, wie ich mich verhalten sollte. Ich sah noch Myxin am Rand der Mulde erscheinen, und er schlich schräg im Rücken des Druidenfürsten näher. Danach überstürzten sich die Ereignisse. Ich selbst konnte mich nicht mehr retten, dafür griff ein anderes Wesen ein.
    Es war der Trooping Fairies! Und er startete. Schnell wie der Blitz war er. Zusammen mit dem Pferd hatte er sich in Bewegung gesetzt und jagte von der Seite her genau in die Wurfbahn der beiden Dolche. Sie trafen!
    Nicht mich, sondern das Elfenwesen und auch dessen herrliches Pferd. Voll jagten sie in die Gestalt hinein, und auch im Leib des Pferdes verschwand dieser magische Dolch bis zu seinem Griff. Ich vernahm den irren Wutschrei des Druiden, achtete aber nicht auf ihn, sondern sprang vor, weil ich mich um meinen Lebensretter kümmern wollte. Noch saß er auf dem Pferd. Als ich zuschnappte, griff er zur rechten Seite hin, und gleichzeitig brach auch das so prächtige Tier vor meinen Augen zusammen.
    Ich wollte die Gestalt auffangen, und sie
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