Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
African Boogie

African Boogie

Titel: African Boogie
Autoren: Helmut Barz
Vom Netzwerk:
Klasse.«
    »Was kostet das Ganze denn dann?«
    Das Mädchen nannte ihr eine exorbitante Summe. Dennoch nicht mal ein Viertel dessen, was Katharina in ihrer Handtasche mit sich trug. Doch, das konnte sie sich leisten. »Den nehme ich!«
    »Sehr schön.« Das Mädchen strahlte wieder. Kein Wunder, denn sie hatte vermutlich gerade eine fette Provision verdient. »Dann brauche ich Ihren Pass.«
    Katharina gab ihn ihr und das Mädchen begann zu tippen.
    »Gut, Frau Yamamoto …« Katharina war kurz verwirrt. Sie musste sich schnell daran gewöhnen, so genannt zu werden. »Wie wollen Sie zahlen?«
    »Bar.«
    »Bar?«
    »Bar. Wenn Sie nichts dagegen haben.« Katharina öffnete ihre Handtasche, zog den Reißverschluss des Innenfachs auf und entnahm ein Bündel Geldscheine.
    »Nein, nein. Das ist kein Problem. Nur ungewöhnlich.« Plötzlich wurde das Mädchen misstrauisch. »Das ist doch kein …?«
    Schnell, eine Ausrede! Katharina sagte das Erste, was ihr durch den Kopf schoss: »Nein, kein Falschgeld. Keine Sorge. Ich … nun ja, ich habe mich für das Veilchen gerächt und Carlos’ nagelneuen Porsche verkauft. Pech, wenn er ihn aus steuerlichen Gründen auf mich eintragen lässt.«
    Das Mädchen stimmte mit einem verschwörerischen »Wir Frauen müssen zusammenhalten«-Grinsen zu: »Richtig. Pech.«
    Katharina zählte den Betrag ab. Das Mädchen nahm das Geld und verschloss es in einer Kassette. Dann gab sie Katharina einen Umschlag mit ihren Reiseunterlagen. Katharina verstaute ihn in ihrer Handtasche und wollte aufstehen.
    »Moment!« Das Mädchen durchsuchte die Regale, bis sie endlich drei Prospekte hervorzog, die sie Katharina reichte: »Damit Sie auch wissen, wo Sie hinfliegen.« Tansania, Mafia Island … und ein Prospekt, der »Golden Rock. Das Paradies in der Brandung« betitelt war.
    »Golden Rock ist das Resort. Sie werden einen echten Traumurlaub haben! Erholen Sie sich gut.«
    Das Mädchen gab Katharina die Hand. Dann öffnete sie ihr die Tür. Katharina nahm ihr Gepäck und ging hinaus. Dann drehte sie sich noch einmal zu dem Mädchen um: »Ach ja, wenn jemand nach mir fragen sollte …«
    »Keine Sorge, ich werde schweigen wie ein Grab.« Das Mädchen deutete an, wie sie einen Reißverschluss über ihrem Mund zuzog. Katharina bedankte sich. Grab. Dort konnte es für das Mädchen leicht enden. Ministro war bestimmt nicht besonders rücksichtsvoll bei der Informationsbeschaffung.
    Sie ging mit zügigen Schritten los. Doch wohin musste sie eigentlich? Eine Anzeigetafel verriet es ihr: »Emirates Airlines Flug 2804. Dubai / Dar es Salam. Departure Time 21:10. Terminal 2. Gate 13.«
    Terminal 2. Das bedeutete, das Gebäude zu wechseln. Katharina seufzte. Frankfurt Airport, der Flughafen der kurzen Wege. Sie fuhr mit der Rolltreppe eine Etage nach oben zur Skyline-Station. Die Skyline war eine Magnetbahn, die die beiden Terminals miteinander verband.
    Auf dem Bahnsteig stand bereits eine Bahn. Ein Mann sah, wie Katharina ihre Schritte beschleunigte, und stellte den Fuß in die automatische Tür, damit sie noch einsteigen konnte. Er hob ihr auch die Reisetasche in die Kabine. Katharina bedankte sich. Der Mann winkte ab und wandte sich dann wieder seiner Begleitung zu, einer jungen Frau mit langen, blonden, gelockten Haaren. Hübsches, rundliches Gesicht. Auf der Nase das gleiche eckige Designer-Brillen-Modell, das auch Katharina im Moment trug. Es passte eigentlich gar nicht zu ihr.
    Das Blondlöckchen wuschelte ihrem Begleiter über die kurzen Haare: »Immer galant und hilfsbereit, Dirk-Marjan!«
    Der Mann, schlank, Dreitagebart, dunkelblondes Haar, vielleicht ein bisschen zu bemüht, gut auszusehen, winkte ab: »Ach, du weißt ja, Kristina. Was du willst, dass man dir tut …«
    Die Bahn setzte sich in Bewegung. Die Frau nutzte die Gelegenheit, die Balance zu verlieren und sich von ihrer Begleitung auffangen zu lassen.
    Der Mann stellte die Frau wieder aufrecht hin. Sie strahlte ihn an: »Danke. Und das mit dem Early Check-in ist eine prima Idee von dir. Dann brauchen wir uns morgen nicht so abzuhetzen und mit dem ganzen Gepäck abzuschleppen. Wusste gar nicht, dass das geht.«
    »Na ja, ich mache das immer so, wenn es möglich ist.«
    »Und du hättest wirklich keine zwei Einzelzimmer nehmen müssen. Wir sind doch gut genug befreundet.«
    Wie? Die beiden waren kein Paar? Katharina sah auf.
    »Wir hätten uns wirklich ein Zimmer teilen können. Wo das Sheraton hier am Flughafen doch so teuer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher