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Abaton

Abaton

Titel: Abaton
Autoren: C Jeltsch
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Simon nahmen diese Chance nicht wahr.
    Nicht ohne Linus!
    [ 1356 ]
    „ gene-sys hat euch belogen“, sagte Linus im Flüsterton.
    Er sah sich panisch um.
    „Was redest du da?“, sagte der Vater. Er schüttelte den Kopf und nahm einen Anruf auf seinem Handy entgegen.
    „Wie kannst du so reden, Linus?“, sagte seine Mutter vorwurfsvoll. „Sie haben uns gerettet. Sie unterstützen uns in allem. Sie haben das gleiche Ziel wie wir – aus dieser Welt endlich eine gute Welt zu machen.“
    „Aber ...“ Linus merkte, dass er nicht zu seinen Eltern durchdrang. Gleichzeitig spürte er, dass Edda ganz nah war.
    „Schatz, wir müssen los.“ Linus’ Vater wandte sich an seinen Sohn. „Warte hier auf uns. Es dauert nicht lange.“
    Linus sah zu, wie sie hinter der Schiebetür verschwanden und hörte eine Sirene, die verstummte, sobald die Tür wieder geschlossen war.
    Da packten ihn von hinten vier Hände ...
    [ 1357 ]
    Edda und Simon erreichten die Schiebetür, die den Wohntrakt von den anderen Bereichen trennte. Sie traten ein. Atemlos blickten sie sich um. Linus war nirgendwo zu sehen. Sie durchquerten die Lounge, dann trat Edda auf einen Seitenflur hinaus, Simon folgte ihr. Sie eilten eine eiserne Treppe hinauf, gelangten wieder auf einen Flur. Von dort gingen mehrere Türen ab. Edda war verwirrt. Sie wusste nicht mehr, wohin sie sich wenden sollte.
    [ 1358 ]
    Linus lag festgeschnallt auf einer Liege. Ein blauer Lichtkegel kreiste ihn ein. Vor ihm stand ein Monitor. Er sah, wie die Frequenz höhergedreht wurde. Linus ahnte, was das bedeutete. Er schloss die Augen und hörte Eddas Stimme. Er konzentrierte sich ganz darauf, ihr zu signalisieren, wo er sich befand.
    [ 1359 ]
    ‚Marie‘ hatte Greta geholfen, sich mühsam an einem der Kinosessel wieder aufzurichten und sich zu dem Telefon zu schleppen, das an der Wand hing.
    Sie alarmierte die Frau in der Zentrale. Die schaltete die Überwachungskameras ein. Schnell hatte sie die Flüchtlinge geortet und berichtete Greta, wohin sich Edda und Simon bewegten.
    Für einen Augenblick wirkte Greta bestürzt.
    „Das hätte niemals passieren dürfen, Louise“, sagte sie zu der Frau, die sich eben noch als Marie vorgestellt hatte. Louise senkte den Blick.
    „Sie nähern sich jetzt Linus“, sagte die Stimme im Hörer.
    „Ich bin gleich bei ihnen“, sagte Greta und legte auf.
    [ 1360 ]
    Linus war eine dieser Brillen aufgesetzt worden, die verhinderten, dass er die Augen schließen konnte. Und so sah er, wie auf dem Monitor die hellen Sonnenräder zu kreisen begannen. Im selben Augenblick wurde die Tür aufgerissen und Simon und Edda standen im Raum. Die beiden wissenschaftlichen Hilfskräfte hinter der Glaswand, die die Apparatur bedienten, waren völlig perplex – damit hatten sie nicht gerechnet. Edda und Simon nutzten diesen Moment, liefen zu Linus und öffneten die Fesseln. Da stürzten schon die beiden Hilfskräfte aus ihrer Kabine.
    „Versucht erst gar nicht, uns aufzuhalten“, rief Simon drohend.
    Er schnappte sich einen Hocker und sprang mit vor Wut verzerrtem Gesicht auf die jungen Mitarbeiter zu, die ängstlich vor dem Jungen zurückwichen, der sich aufführte wie ein Berserker.
    Simon schleuderte den Hocker in die Glasscheibe, dann waren die drei Freunde auch schon auf dem Flur und rannten auf den Aufzug zu.
    „Durchsucht eure Taschen!“, schrie Linus und klopfte seine eigenen ab. „Sie wussten, dass wir kommen! Die müssen uns einen Sender zugesteckt haben, den sie orten können. So wie die Namensschilder!“
    Sie standen jetzt vor dem Aufzug. Hektisch suchten sie ihre Kleidung ab. Simon fand nichts. Aber Edda und Linus entdeckten die Miniatursender. Linus warf seinen auf den Boden, wollte ihn zertreten, doch Edda hatte eine bessere Idee. Sie drückte auf den Fahrstuhlknopf, und als sich die Aufzugstür öffnete, warf sie die Sender hinein und wählte den Knopf für das oberste Stockwerk. Die Tür schloss sich.
    Dann rannten die drei weiter den Gang entlang.
    [ 1361 ]
    Auf dem Bildschirm verfolgten Greta, die Einsatzleiterin, Louise und wenige weitere Angestellte, wie sich die pulsierenden Punkte nach oben bewegten. Doch die Monitore der Überwachungskameras lieferten ihnen ein anderes Bild: Darauf sahen sie, wie die Jugendlichen auf den Ausgang zusteuerten.
    „Gleich werden sie versuchen, sich unsichtbar zu machen“, sagte Greta. Sie griff nach dem internen Telefon. „Geben wir ihnen ein Erfolgserlebnis.“
    Entgeistert starrten die anderen im Raum
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