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50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: 50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Jeffery Self
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Flur trete, werfe ich einen Blick zurück. Da steht er, Taylor Grayson, der international erfolgreiche Filmstar, und lächelt mich immer noch an.

4
    Als ich über den Sunset Boulevard nach Hause fahre, weiß ich nicht, was ich Matty erzählen soll. Ich hab die Sache zwar nicht komplett vermasselt, aber vermasselt habe ich sie definitiv. Eine einzige Frage. Und die war noch nicht mal gut. ›Warum haben Sie sich für diese Rolle entschieden?‹ Das hätte meine fünfjährige Nichte auch fragen können.
    Die Bänder des Interviews werden binnen einer Stunde an Mattys Büro geschickt, das heißt, dass man sie sich dort binnen der nächsten zwei Stunden ansieht, und das heißt, dass sie binnen der nächsten vier Stunden Matty anrufen und sich beschweren, dass sein Kumpel sich zum Volltrottel gemacht hat. Wenn meine Berechnungen stimmen, dann werde ich spätestens heute Abend das Gespött von allen sein, die beim Star Report arbeiten, und vielleicht/möglicherweise/Gott bewahre wird Matty meinetwegen gefeuert.
    Ich betrete unsere Wohnung mit einer Riesenflasche Gatorade, um Matty zu besänftigen. Er trinkt immer Gatorade, wenn er krank ist oder – was häufiger vorkommt – einen Kater hat. Ich schätze, er hat allein im ersten Jahr unserer WG tausend Dollar für Gatorade ausgegeben. Ich muss wohl nicht hinzufügen, dass Matty gern Spaß hat, also habe ich außerdem eine Flasche Wodka mitgebracht. Zwei Fliegen, eine Klappe.
    Als ich ins Wohnzimmer komme, geht Matty mit seinem Handy auf und ab, sein zottiges rotes Haar federt hin und her. Der Fernseher ist stumm geschaltet; eine Frau, deren Gebiss anscheinend ganz aus Goldzähnen besteht, sitzt in einer dieser Nachmittags-Gerichtssendungen in einem Zeugenstand. Die Einblendung unter ihr lautet: ›Crystal. Beging einen schrecklichen Fehler.‹ Das kann ich dir gut nachempfinden, Crystal.
    »Oh je. Okay. Ich werd’s ihm ausrichten. Gut, bis dann«, sagt Matty, legt auf und sieht mich merkwürdig an. Ich mache mich auf das Schlimmste gefasst: Matty wurde meinetwegen entlassen, die Aufnahme ist nicht verwendbar, man sieht meinen Ständer im Bild, irgendwas.
    »Klingt, als hättest du einen interessanten Nachmittag gehabt …« Matty macht es spannend.
    »Ich kann alles erklären«, sage ich, lasse meine Tasche auf den Boden fallen und setze zu meiner Verteidigung an. »Ich war nervös, und als ich reinkam, hat er –« Matty hebt die Hand, um eine der folgenden Aussagen zu machen: entweder ›Hör auf, damit ich dich zusammenstauchen kann‹ oder so etwas wie ›Stop in the Name of Love‹. Ich hoffe inständig auf Letzteres.
    »Er lädt dich zur Premiere ein.«
    »Wer?«, frage ich.
    »Taylor Grayson«, sagt er, aber in meinem Kopf klingt es eher wie ›Taaaaaaayyyyyyyloooooorrr Grrrrrrrraaaaaayyyyyysoooooonnnnn‹, weil die Zeit stehenzubleiben und das Zimmer sich um uns zu drehen scheint. Das Einzige, was ich rausbekomme, ist: »Hä?«
    Matty legt sein Handy ab und lässt sich auf die Couch fallen. Auf dem Bildschirm weint Crystal nun lautlos im Zeugenstand, aber der Richter lässt sich davon nicht beeindrucken.
    »Seine Pressesprecherin hat in unserem Büro angerufen und lässt ausrichten, dass Taylor bei deinem Interview mehr Spaß hatte als den ganzen restlichen Tag. Ihm hat gefallen, dass du nicht vorgegeben hast, etwas zu sein, das du nicht bist … Was hast du bloß gemacht?«
    In meinem Kopf dreht sich alles, als ich zu erklären versuche: »Ich habe gar nichts gemacht. Das ist ja das Problem. Ich habe ihm nur eine Frage gestellt, und die war nicht mal gut. Ich war so unglaublich nervös. Ich hatte vorher schon mit schönen Menschen zu tun, aber noch nie mit einem griechischen Gott.«
    Matty sagt mir, ich solle mal meine E-Mails checken, die Einladung mit allen Infos sei an meine Adresse weitergeleitet worden. Mir gehen gerade eine Menge Fragen durch den Kopf, und die erste ist, dass ich ganz sicher sein will, dass hier kein Missverständnis vorliegt. Ich will wissen, welche Pressesprecherin angerufen hat – eine Assistentin? Die Assistentin der Assistentin? Oder war es die Frau mit dem pechschwarzen Haar und dem Gesicht, das aussieht wie ein früher Entwurf von Tim Burton für Nightmare Before Christmas ?
    »Die Premiere ist morgen Abend im ›Arclight‹ in Hollywood, und danach gibt es eine Riesenparty am Pool im ›Hollywood Roosevelt Hotel‹. Die Einladung ist für dich und eine Begleitung. Und da ist noch was … eine ziemlich große Sache«, erklärt
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