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50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste

50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste

Titel: 50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste
Autoren: Karl May
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Kampffähigkeit nicht im mindesten beeinträchtigte –, hatte, als er sah, daß Widerstand unnütz sei, sich den Fliehenden angeschlossen, und, sich seinem Lager zuwendend, plötzlich die hohe Gestalt Steinbachs erblickt, der zur Verfolgung herbeieilte. Sofort beschloß er, ihn zu töten.
    „Masr-Effendi, der Hund!“ stieß er wütend hervor. „Er kommt, er muß hier vorüber! Er soll sterben. Ich stelle mich tot und schieße ihn nieder.“
    Damit zog er seine Pistole, die er seit dem letzten Schuß wieder geladen hatte, und warf sich in den Sand, wo er wie ein Toter regungslos liegenblieb.
    Da kam Steinbach herbei. Er mußte an Omram vorüber. Den Suef für tot haltend, achtete er gar nicht auf denselben, sondern eilte, sein Gewehr in der Hand, weiter und wollte eben an dem vermeintlichen Toten vorbei, da erhob dieser die Hand und drückte mit den Worten: „Stirb und sei verflucht!“ ab. Steinbach aber war ein Mann von seltener Geistesgegenwart. Die Worte hören und augenblicklich zurückspringen, das war das Werk eines Moments. Das rettete ihm das Leben. Die Kugel traf ihn nicht, sie schlug an den Lauf seines Gewehres, das ihm dadurch aus der Hand geschleudert wurde. Aber der Anprall des Geschosses, das aus der nächsten Nähe kam, war doch ein so starker gewesen, daß Steinbach zur Seite geschleudert wurde und hinstürzte.
    Augenblicklich kniete Omram auf ihm. Die Linke ihm um den Hals krallend, zog er mit der Rechten das Messer aus dem Gürtel und holte zum Stoß aus. Steinbach ergriff nun wohl letztere beim Gelenk, um den Stich abzuwehren, aber es gelang dem Feind leicht, sich von Steinbachs Griff zu befreien, und nun stieß er mit allen Kräften zu.
    In diesem mehr als kritischen Augenblick nahm Steinbach aber alle seine Kraft zusammen und wälzte sich unter seinem Feind zur Seite. Der Stich ging fehl; die Messerklinge grub sich in den Sand.
    Jetzt konnte Steinbach auch die andere Hand gebrauchen, schnell griff er zu und faßte den bewaffneten Arm des Suef, und dieser Griff war so eisern, daß der Suef einen Schmerzensschrei ausstieß und das Messer fallen ließ. Indem er es aber wieder erfassen wollte, nahm er auch die andere Hand von Steinbachs Hals. Das benutzte dieser und war mit einem Sprung vom Boden auf. Jedoch auch der Suef hatte sich erhoben und drang auf ihn ein.
    „Du sollst mir nicht entkommen!“ brüllte er. „Ich bin Omram el Suefi. Keiner hat mich noch besiegt!“
    „Und ich“, antwortete Steinbach, „bin Masr-Effendi, der jeden Feind niederstreckt!“
    „Versuche es doch!“ versetzte Omram.
    Da holte Steinbach zum Stoß aus.
    „Hier siehst du es!“ rief er. „Gehe in die Dschehennah zu den Verdammten, zu denen du mich senden wolltest!“
    Dann sprang er zur Seite, um Raum zu bekommen, und obgleich er sein Gewehr nur mit einer Hand halten konnte, schlug er dem Feind den Kolben doch mit solcher Macht auf den Kopf, daß der Suef mit zerschmettertem Schädel zu Boden sank.
    „Tot! Man tötet nicht gern, aber er hat es ja nicht anders gewollt“, murmelte er vor sich hin und eilte dann weiter, dem feindlichen Lager entgegen. Dort ging es zum Erschrecken her. Doch kaum hatte Steinbach erkannt, daß die Krieger ihre Pflicht vergaßen und sich nur auf Plünderung verlegten, so ließ er seine mächtige Stimme erschallen. Zum Glück kam jetzt auch Tarik herbei. Ihren vereinten Bemühungen gelang es, Ordnung zu schaffen. Die Beni Sallah sammelten sich wieder um ihre Anführer.
    „Was tut ihr!“ rief Tarik. „Hier sammelt ihr Kleider und Fetzen, die euch doch nicht entgehen können, und dem Feind gestattet ihr dabei, zu entkommen. Laßt alles liegen. Es soll gesammelt und dann unparteiisch geteilt werden. Jetzt haben wir anderes zu tun.“
    Keiner wagte es, zu widersprechen. Die flüchtigen Feinde waren bereits weit entfernt. Sie hatten sich, wie schon bemerkt, die besten Tiere genommen, die weniger guten aber zurückgelassen.
    „Folgt mir, ihnen nach!“ rief Tarik und nahm ein nahestehendes Pferd am Zügel, um in den Sattel zu steigen.
    Steinbach aber hielt ihn zurück.
    „Bitte, warte noch!“ sagte er lächelnd.
    „Wozu? Sollen sie entkommen?“
    „Nein, das sollen sie nicht. Aber sieh dir dieses Pferd an. Willst du etwa auf ihm die flüchtigen Feinde erreichen?“
    Tarik war in der Tat zu eifrig gewesen und bemerkte erst jetzt, daß das Pferd von einer Kugel getroffen war und blutete.
    „Ah! Du hast recht. Ich nehme ein anderes.“
    „Nicht so schnell. Wir wollen
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