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2931 - Verbrechen ohne Ausweg

2931 - Verbrechen ohne Ausweg

Titel: 2931 - Verbrechen ohne Ausweg
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fremde fehlte. In der Lücke zwischen den beiden Fahrzeugen lag zersplittertes Glas auf dem Boden.
    Woher die Splitter stammten, war nicht schwer zu erraten. Logans Dodge war beschädigt, das rechte Rücklicht war zertrümmert, und am Heck des Wagens waren tiefe Kratzer zu sehen. Der Kerl, der seinen Wagen hier geparkt hatte, hatte beim Herausfahren zwischen den beiden anderen Fahrzeugen offenbar die Kurve nicht gekriegt.
    »Wusste doch, dass dieser Tag nichts Gutes bringt«, murmelte Logan. »Warum musste dieser Idiot ausgerechnet meinen schönen Wagen rammen und nicht den Rosthaufen, den Bill fährt!«
    Er blickte auf seine Armbanduhr. Eigentlich müsste er schon längst an seinem Arbeitsplatz sein. Aber das war jetzt sein kleinstes Problem.
    Logan zog sein Handy heraus und tippte eine Nummer ein.
    Als die Polizei kam, stand er immer noch hinter seinem Wagen und starrte den Schaden am Heck an. Er war so in seine finsteren Gedanken vertieft, dass er erschrocken zusammenzuckte, als er dicht hinter sich eine Männerstimme hörte.
    »Sind Sie es, der uns angerufen hat?«
    Logan drehte sich um. Der Mann war klein, untersetzt und weißhaarig, mehr fiel Logan an ihm nicht auf.
    »Ja, wegen dieser Schweinerei hier.«
    »Meinen Sie das zerbrochene Rücklicht, die Beule im Heck, die Kratzer im Lack oder das Blut auf dem Boden?«
    »Was interessiert mich das Blut einer verdammten Ratte? Mein Wagen ist beschädigt, die Reparatur wird mindestens …«
    »Ist mir wurscht«, unterbrach ihn der Polizist. »Wenn Sie bei Ihrem Anruf das Blut nicht erwähnt hätten, wäre ich gar nicht gekommen, sondern hätte einen Officer geschickt. Ich bin Lieutenant Sean Donovan.« Er zeigte Logan kurz seinen Ausweis, dann betrachtete er wieder die Blutspuren auf dem Boden, die seine Aufmerksamkeit erregt hatten. »Eine Ratte? Dann müsste sie sich etwa einen Meter über dem Boden befunden haben, als sie blutend davonrannte.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«, wunderte sich Logan. »Sie sehen doch, die Lache ist dort drüben bei den Mülltonnen. Dort treiben sich immer Ratten herum. Jemand ist hineingetreten und dann hier herübergelatscht, in seinen Wagen gestiegen und hat beim Wegfahren meinen schönen Wagen gerammt.«
    Lieutenant Donovan schüttelte den Kopf. Er war seit vierzig Jahren bei der Polizei, hatte sich vom einfachen Streifenpolizisten hochgedient und würde in einem Jahr in den Ruhestand treten. In dieser Zeit würde er bestimmt nicht mehr befördert werden, aber das kümmerte ihn wenig. Er hatte sich ein kleines Segelboot zusammengespart, mit dem er jede freie Stunde draußen auf der Upper Bay verbrachte. In einem Jahr würde er endlich Zeit haben für längere Segeltörns.
    »Ja, da ist jemand in die Blutlache getreten und dann hier herübergegangen. Ziemlich schwankend.«
    »Wie ein Betrunkener«, wandte Logan ein.
    »Oder wie ein Verwundeter. Sehen Sie, die Fußstapfen auf dem Boden reichen nur ein paar Schritte weit. Aber diese Reihe von Blutstropfen auf dem Boden … Wie gesagt, sie sind etwa aus einer Höhe von einem Meter auf den Boden gefallen.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Das lernt man in der ersten Woche auf der Polizeischule. Größe und Form von Blutstropfen ändern sich, je nachdem, aus welcher Höhe sie auf den Boden gefallen sind. Dieser Mann hier hatte eine Wunde in Hüfthöhe, vielleicht im Bauch. Daher sein unsicherer Gang. Und seine höchst unsichere Fahrweise. Wir müssen den Mann finden, bevor er einen schweren Unfall baut.«
    »Dabei kann ich Ihnen helfen, Lieutenant. Der Wagen stand zum ersten Mal hier. Seit gestern Abend. Ich habe mich darüber geärgert, dass ein Fremder uns den kostbaren Parkplatz hier im Hof wegnimmt, und mir seine Nummer aufgeschrieben.«
    ***
    Clyde Monroe lenkte seinen Wagen mit der linken Hand. Die andere presste er auf seine Wunde im Unterleib. Wenn er nicht bald Hilfe bekam, würde er sterben, aber er wollte sich nicht dabei zusehen, wie er verblutete.
    Immer wieder blickte er in den Rückspiegel. Schon vor einer Weile war ihm dieser europäische Kleinwagen aufgefallen, der sich in einigem Abstand hielt, aber ihm immer folgte, wenn er in eine andere Straße einbog. Am Lenkrad schien ein Mann zu sitzen, aber die Entfernung war zu groß, um ihn zu erkennen.
    An der Kreuzung, auf die er gerade zufuhr, schaltete die Ampel von Grün auf Gelb um. Monroe unterdrückte einen Fluch. Noch nie in seinem Leben hatte er es so eilig gehabt wie jetzt, und gerade jetzt hielt ihn diese
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