Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2931 - Verbrechen ohne Ausweg

2931 - Verbrechen ohne Ausweg

Titel: 2931 - Verbrechen ohne Ausweg
Autoren:
Vom Netzwerk:
verdammte Ampel auf. Ihm war, als stecke die Ampel mit seinem Todfeind unter einer Decke.
    Monroe nahm Gas weg und rollte langsam auf die Kreuzung zu. Jetzt schaltete die Ampel auf Rot um. Im gleichen Augenblick begriff Monroe, dass das seine Chance war. Er stieg hart auf das Gaspedal, raste an der Ampel vorbei und riss den Wagen nach rechts in die Querstraße.
    Den Polizisten an der Ecke, der ihm verblüfft und zugleich verärgert zusah, bemerkte er nicht.
    ***
    Zu den unangenehmsten Dingen in meinem Beruf gehört es, untätig auf ein Ereignis warten zu müssen, von dem man nicht weiß, wann es eintritt und ob es überhaupt eintritt. Der Anrufer hatte unser Gespräch plötzlich beendet, bevor er Zeit gehabt hatte, mir seinen Namen zu nennen. Da er dringend Hilfe brauchte, würde er vielleicht wieder anrufen – falls er dazu noch in der Lage war. Jedenfalls hatte ich dafür gesorgt, dass der Anruf, auch wenn er wieder über das Handy kam, sofort zurückverfolgt wurde.
    Aber ich verschwendete die Wartezeit nicht darauf, ungeduldig mit den Fingern auf die Tischplatte zu trommeln, sondern versuchte, dem Computer weitere Informationen über Juan Cuchillo zu entlocken. Viel Erfolg hatte ich dabei allerdings nicht.
    »Jack Knife ist in der Stadt«, murmelte ich und versuchte, mich an jedes Wort zu erinnern, das der Anrufer gesagt hatte. »Vielleicht war er vorher im Ausland.«
    Die Worte waren nicht für Phil gedacht, aber Phil hatte sie mitbekommen.
    »In Mexiko vielleicht«, sagte er. »Oder sonst irgendwo in Lateinamerika. Sein spanischer Name deutet darauf hin. Vielleicht können dir die dortigen Kollegen weiterhelfen.«
    »Der Vorschlag ist so gut, dass er glatt von mir sein könnte«, sagte ich. Ich ließ den Computer weiter über Señor Cuchillo nachgrübeln und griff nach dem Telefon. Es gab da in Mexico City einen Polizeioffizier namens Enrique Garcia Mendoza, mit dem ich schon gelegentlich zusammengearbeitet hatte.
    Ich hatte Glück und erreichte ihn in seinem Büro.
    »Hallo, Jerry!«, begrüßte er mich erfreut. »Wie geht’s Ihnen?«
    »Bestens«, antwortete ich. »Ich denke immer noch gern an die paar Urlaubstage in Mexiko zurück und an den Besuch der Ruinen in Teotihuacan. Aber mein Anruf ist rein dienstlich. Ich brauche eine Auskunft von Ihnen, und zwar dringend. Es geht um Leben und Tod.«
    »Worum handelt es sich?«
    »Um einen Mann namens Jack Knife. Er ist …«
    »… uns bekannt unter dem Namen Juan Cuchillo. Einer der schwersten Jungs, mit denen wir je zu tun hatten. Und einer der rätselhaftesten. Der Mann ist ein Phantom. Wir hören immer wieder von ihm, aber wir bekommen ihn nie zu Gesicht. Niemand scheint etwas über ihn zu wissen. Die paar Leute, die vielleicht etwas wissen, würden sich lieber die Zunge abbeißen als zu reden.«
    »Ist er Mexikaner?«
    »Das wissen nur Gott und er selbst. Ich hatte noch keine Gelegenheit, einen von beiden zu befragen. Es gibt das Gerücht, dass er für ein Drogenkartell in Kolumbien arbeitet. Sein Job scheint es zu sein, Leute zu beseitigen, die sich bei einem der Kartelle unbeliebt gemacht haben. Insbesondere Verräter. Dabei benutzt er mit Vorliebe das Messer. Ein Messer hinterlässt weniger Spuren als eine Pistole. Wahrscheinlich heißt er nicht wirklich Juan Cuchillo oder Jack Knife, sondern hat diese Spitznamen nur bekommen wegen seiner Vorliebe für diese Waffe.«
    »Sie scheinen verhältnismäßig gut informiert zu sein über diesen Mann.«
    »Ich bin seit einiger Zeit hinter diesem Phantom her. Vor drei Tagen erhielten wir einen Tipp, dass er sich hier in der Stadt aufhält. Seine Wohnung haben wir gefunden, aber ihn leider nicht. Er ist spurlos verschwunden. Mit spurlos meine ich, dass er nicht einmal Fingerabdrücke hinterlassen hat. Scheint ständig Handschuhe zu tragen, selbst beim Essen oder wenn er aufs Klo geht. Nun, meine Leute warten auf ihn, für den Fall, dass er zurückkommt.«
    »Nach meinen Informationen befindet er sich zurzeit hier in New York. Geht hier offenbar seiner üblichen blutigen Arbeit nach. Kann aber leicht sein, dass er seinen Job schon erledigt hat und bald wieder bei Ihnen auftaucht …«
    ***
    Es gibt vornehmere Wohngegenden in New York als die schäbigen alten Häuser, zwischen denen Clyde Monroe seinen Wagen anhielt. Nach einem schnellen Blick in die Runde stieg er aus. Er presste ein großes Taschentuch auf seine Wunde im Unterleib, öffnete die Haustür und ging die wenigen Stufen hinauf in das erste Stockwerk
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher