Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2931 - Verbrechen ohne Ausweg

2931 - Verbrechen ohne Ausweg

Titel: 2931 - Verbrechen ohne Ausweg
Autoren:
Vom Netzwerk:
das harte Gesicht mit den erbarmungslosen eisblauen Augen darin sofort.
    Der Mann drehte sich ganz um und versperrte ihm den Weg. In seiner rechten Hand hielt er ein langes Messer. Er stieß so schnell zu, dass Monroe nicht einmal mehr den Versuch machen konnte auszuweichen.
    Monroe hatte gelegentlich gehört, dass man einen Messerstich in den Leib nicht spürt. Er hatte kein Wort davon geglaubt. Jetzt wunderte er sich, dass er tatsächlich nichts spürte. Er sah nur, dass das reglose Gesicht mit den kalten Augen darin plötzlich zerfloss wie Eis, das in der Sonne dahinschmolz. Der Mann mit dem Messer schien ins Riesengroße zu wachsen, über die Hausdächer hinaus, bis er mit dem Kopf gegen den grauen Morgenhimmel stieß.
    Dann sah und hörte Monroe nichts mehr. Er spürte nicht mehr, wie seine Knie einknickten und er zu Boden sank.
    Der Killer blickte fast gleichgültig auf ihn nieder.
    »Idiot!«, dachte er. »Fällt auf einen so plumpen Trick herein. Wer zu dumm ist zum Leben, stirbt eben früh.«
    Immer noch hielt er das Messer mit der langen Klinge in der Hand. Er hatte sein Opfer in der Bauchgegend getroffen, aber er konnte nicht sicher sein, dass der Mann tot war. Und Jack Knife war kein Mann, der eine Arbeit halb beendet liegen ließ.
    Er wollte sich eben niederknien und dem Verwundeten das Messer ins Herz stoßen, als er Schritte hörte. Es waren mehrere Männer, die sich durch den Torweg von der Straße her näherten. Sie unterhielten sich laut miteinander.
    Jack Knife duckte sich hinter den Müllcontainern nieder. Geräuschlos bewegte er sich auf eine Haustür zu. Zu seiner Erleichterung war die Tür nicht verschlossen. Er drückte sie leise auf und trat ein.
    Wahrscheinlich würden die Kerle da draußen bald wieder verschwinden. Dann konnte er hinausgehen und seine blutige Arbeit beenden.
    Aber vielleicht hatten sie den gleichen Weg wie er und strebten auf die gleiche Tür zu. Dann würden sie den blutüberströmten Mann zwischen den Mülltonnen entdecken und wenige Sekunden später auch ihn.
    Jack Knife war kein Feigling, aber er hasste jedes unnötige Risiko. Der Mann, den er niedergestochen hatte, würde sowieso nicht mehr lange leben. Um den brauchte er sich keine Gedanken mehr zu machen.
    Knife steckte sein Messer ein und ging auf die Hintertür des Hauses zu.
    ***
    Ich hielt das Handy noch eine Weile nachdenklich in der Hand. Immer noch lauschte ich der verstellten Stimme nach, die ich gehört hatte. Der Mann hatte nicht irgendjemanden beim FBI angerufen, sondern mich. Er schien mich also zu kennen. Aber sosehr ich auch in meinem Gedächtnis kramte, ich konnte mich nicht erinnern, wann und wo ich diese Stimme schon mal gehört hatte.
    »Sag mal, Phil, kennst du einen Jack Knife?«, fragte ich.
    »Nie gehört«, antwortete Phil nach kurzem Überlegen. »Aber vor deiner Nase steht ein rechteckiger Kasten, Computer genannt. Der kennt die Namen von vielen Millionen von Menschen. Als du noch mein Lehrling warst, habe ich dir doch den Umgang mit Computern beigebracht.«
    »Deine Belehrungen waren so umständlich und langatmig, dass ich nicht viel davon verstanden habe. Deshalb habe ich ein paar Nachhilfestunden bei dem achtjährigen Sohn meines Nachbarn genommen. Jetzt kann ich mit den Dingern recht gut umgehen.«
    Ich schaltete also unseren elektronischen Kollegen ein und befragte ihn nach Jack Knife. Aber auch der Computer kannte keinen Menschen dieses Namens.
    »Der Computer kennt auch die Spitznamen aller Gauner, mit denen wir oder die Polizei je zu tun hatten«, sagte Phil.
    »Was täte ich nur ohne dich«, sagte ich und gab dem Computer den Befehl, noch einmal unter Spitznamen nachzusehen.
    Auch diesmal wurde er nicht fündig.
    »Knife«, wiederholte Phil. »Auf Spanisch Cuchillo …«
    Ich tippte das Wort Cuchillo ein. Diesmal hatte der rechteckige Kasten auf meinem Tisch sehr schnell eine Antwort.
    »Es gibt einen Juan Cuchillo«, sagte ich. »Mexikaner. Geburtsdatum und Geburtsort unbekannt. Ebenso sein gegenwärtiger Aufenthalt. Wird der schweren Körperverletzung und sogar des Mordes verdächtigt, stand aber nie vor Gericht. Soll sehr geschickt sein im Umgang mit dem Messer. Ein Foto von ihm gibt es nicht, aber 37 Beschreibungen seines Aussehens. Keine zwei dieser Beschreibungen stimmen überein. Nicht einmal über die Hautfarbe sind sich die Leute, die ihn gesehen haben, einig.«
    »Zeugenaussagen stimmen so gut wie nie überein«, meinte Phil. »Das Erinnerungsvermögen ist eben bei den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher