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293 - Running Men Blues

293 - Running Men Blues

Titel: 293 - Running Men Blues
Autoren: Stephanie Seidel
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Verschwinde von hier! Sofort!«
    Crow hielt an. »Deine feige Flucht ist zu Ende, Black! Ich denke, du hattest eine reelle Chance auf einen Kampf. Du hast sie nicht genutzt!« Er schwang die Tentakel hoch, setzte sich wieder in Bewegung.
    Black glitt hinter den Steinhaufen, stieß das Holz weg. Seine Finger berührten kaltes Metall. Sigur, was hast du getan? Jetzt sterben wir beide!
    Plötzlich kamen Geräusche aus Boshs Versteck. Knistern, Rauschen, dann eine Stimme aus dem Funkgerät.
    »Matt Drax lässt grüßen!«
    Die Nachricht klang laut und deutlich durch die Nacht.
    Crow verhielt in seinem Schritt. »Drax?«, kam es über seine imitierten Lippen. »Was zum Teufel…?«
    Black hörte Bosh schreien: »Goonshacks! Der Häuserblock nördlich vom Krankenhaus! Schießen Sie! Schießen Sie!«
    Er sah die Lichter über sich, die keine Sterne waren. Nahm den Zünder hoch. Ein Herzschlag des Zögerns. Dann drückte er den Knopf, und die Hölle brach los.
    Black hechtete hinter den Steinhaufen, als die Sprengladungen explodierten und der brennende Alkohol die Gasse in ein Flammenmeer verwandelte. Links und rechts brachen die Mauern ein.
    Er tastete nach den deponierten Waffen. Kam hoch, feuerte beidhändig auf die tentakelumwogte Gestalt. Kroow brannte, doch er kam näher, die fallenden Steine wie Fleggen beiseite wischend. Black hörte sein Brüllen:
    »Drax! Wo ist er? Wo steckt diese verdammte Pest?«
    Black verschoss die ganze Munition, ließ die Waffen fallen, ergriff die nächsten, feuerte weiter. Die hohen Hauswände brachen endgültig ein. Flammen fauchten heran.
    Und noch immer stampfte Crow weiter.
    Brennende Tentakel peitschten auf Black zu.
    ***
    »Schießen Sie in das Feuer, nicht davor!«, schrie Sigur Bosh ins Funkgerät. »Sonst treffen Sie Black!«
    »Machen Sie, dass Sie da wegkommen!«, dröhnte Captain Roots' Stimme. »Da unten stürzt gleich alles zusammen! Ich gebe Ihnen dreißig Sekunden, dann setzen wir die Raketen ein!«
    »Aber Black…«
    »Wir haben jetzt die Chance, Kroow zu vernichten!«, gab Roots zurück. »Wir müssen sie nutzen! So hat Mr. Black es gewollt!«
    Bosh warf das Funkgerät beiseite und sah sich kurz nach Keeva um. Dann rannte er den Weg zurück zu den Flammen und dem Chaos. Riss die schwere Waffe hoch, die ihm White Owl gegeben hatte, und legte an. »Hierher, Black!«, brüllte er aus vollen Lungen. »Zwanzig Sekunden!«
    Dauerfeuer peitschte dem brennenden Monster entgegen. Haarscharf an Black vorbei, der ebenfalls weiter schoss, aber sich in Boshs Richtung zurückzog. Er hatte verstanden.
    Keeva kam an Boshs Seite, schleuderte ihre Axt auf Kroow. Traf ihn mitten in die Stirn. Er stampfte trotzdem weiter.
    Keeva liefen die Tränen übers Gesicht. »Mr. Black, kommen Sie!«, flehte sie… und die Zeit war um.
    Heulende Raketengeschosse aus drei Gleitern fauchten vom Himmel und konzentrierten sich auf dem Punkt, an dem das Tentakelmonster stand. Keeva fühlte sich gepackt und in Deckung gezerrt, ehe sie explodierten. Aus den Augenwinkeln sah sie Blacks hünenhafte Gestalt heranhechten.
    Dann öffnete die Hölle ihre Pforten.
    Das ganze Stadtviertel der Goonshacks sackte in die Tiefe, als die Raketen die Straßen über dem Kanalsystem aufsprengten. Die Häuser im Umkreis von zweihundert Metern kippten wie Dominosteine - und begruben Kroow unter Tonnen von Gestein.
    Eine gigantische Staubwolke wuchs in die Höhe. Dicht, grau und alles verschlingend, was ihr im Weg stand.
    Als sie Stunden später herabsank, dämmerte das Morgenrot.
    Das Monster kam nicht wieder ans Tageslicht. War es tot? Niemand vermochte es zu sagen. Doch mit jeder Stunde, die es ruhig blieb, stieg die Hoffnung.
    Noch vor Sonnenaufgang organisierte Mr. Black, der bis auf einige Blessuren und einen Unterarmbruch heil geblieben war, dass überall in der Stadt Sand, Kieselsteine und Kalk gesammelt wurden. Mit Wasser zu Beton vermischt, sollte damit in den nächsten Tagen die Trümmerwüste der Goonshacks geflutet werden, um ein Gefängnis zu schaffen, aus dem nichts und niemand je würde entkommen können.
    Ein neuer Tag begann in Waashton. Der erste Tag in Freiheit…
     
    Epilog
    »Matt Drax lässt grüßen!«
    So aberwitzig es klang - es war dieser eine Satz aus dem Funkgerät, der Kroow die Kraft gab, sich Zentimeter um Zentimeter durch die verschütteten Tunnel der Kanalisation zu wühlen. Weg vom Ort seiner bislang einzigen und überaus schmerzhaften Niederlage.
    Der Geist Arthur Crows war wie paralysiert,
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