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293 - Running Men Blues

293 - Running Men Blues

Titel: 293 - Running Men Blues
Autoren: Stephanie Seidel
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Schließung von Takeo Industries war Blacks Vorrat an Sprengstoff zusammengeschrumpft, doch in Verbindung mit dem Alkohol müsste es reichen.
    Jedes Mal, wenn er ein weiteres Fass abstellte, fiel sein Blick auf das zerfallene Haus am Ende der Gasse. Dort hatte Black alles an Waffen und Munition deponiert, was er noch besaß. Er wollte Kroow in die Gasse locken und die Häuser sprengen, sodass sie über dem Monster zusammenstürzten. Der Plan war, Kroow bewegungsunfähig zu machen. Vielleicht die einzige Möglichkeit, ihn zu besiegen.
    Kam er trotzdem frei, würde Black so lange auf ihn schießen, wie er konnte - und ihn auf diese Weise zumindest aufhalten. Es reichte vielleicht nicht, um Kroow zu töten, doch auf jeden Fall bekäme Wallace durch diese Aktion Zeit und die Möglichkeit, Garrett zu kontaktieren.
    Black glaubte an den General, und dass er Erfolg haben würde. Die Klonsoldaten empfanden keine Loyalität für Kroow; sie gehorchten ihm einfach nur, weil er sie so konditioniert hatte. Wenn er nicht da war, würden sie seinem Stellvertreter Garrett gehorchen, den Crow selber als solchen vorgestellt hatte. Denn sie kannten es nicht anders, als dass er in Kroows Sinn handelte.
    Der Running Man warf einen Blick zum Himmel: Der Vollmond war schon aufgegangen und verbreitete ein fast schon unangenehm helles Licht.
    Jethro müsste jetzt in Position sein , dachte Black. Zu dumm, dass ich ihn nicht fragen kann, ob alles geklappt hat. Aber die Gefahr, abgehört zu werden, ist einfach zu groß.
     
    Der Bürgermeister hatte gerade andere Sorgen. Wallace saß versteckt in der Nähe des Pentagons, auf jener Seite, von der er wusste, dass Garrett dort gefangen gehalten wurde. Neben ihm lag das Funkgerät, das Nighthawk auftragsgemäß für ihn »beschafft« hatte.
    »Ich mach mir noch in die Hose«, sagte er nervös. »Warum ist es so verdammt hell?«
    Nighthawk lachte lautlos. »Das hat der Vollmond so an sich.«
    »Wenn ich wenigstens wüsste, ob mit Black alles in Ordnung ist.« Er wandte sich dem Indianer zu. »Können wir ihn nicht anfunken? Wenigstens ganz kurz?«
    »Doch, sicher.« Nighthawk hielt ihm das leise gestellte Funkgerät hin. »Rufen Sie ihn und sagen Sie ein paar nette Worte. Ich winke in der Zwischenzeit die Soldaten her, die uns dann auf jeden Fall suchen werden. So haben wir es schneller hinter uns.«
    Wallace änderte seine ungemütliche Sitzposition. Zweige knackten. Sie gehörten zu einem meterhohen Busch, der mit seinen Nachbarn ein natürlich gewachsenes Rondell bildete. Wallace hatte es manchmal von seinem Gefängnis aus gesehen, und das machte ihn so nervös.
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Mann! Wie schaffen Sie es nur, so ruhig zu bleiben?«
    »Wer bereit ist, sein Leben zu opfern, macht sich keine Sorgen mehr«, erwiderte Nighthawk.
     
    »Ich kann es nicht!«, sagte Sigur Bosh. »Ich weiß, er hat gesagt, wir sollen die Stadt verlassen. Aber ich kann es nicht! Er ist mein Freund, und Freunde lässt man nicht im Stich!«
    Bosh stand in einem vergessenen alten Kanalrohr unten am Fluss. Einst hatte es Abwässer in den Potomac geleitet, doch das war fünfhundert Jahre her und heute wussten die Meisten nicht einmal mehr von seiner Existenz. Der Eingang mit der verrosteten Gittertür war von wilden Pflanzen überwuchert. Man hatte ihn schlicht übersehen beim Bau der Stadtmauer. Zum Glück.
    Häuptling White Owl zwängte sich zwischen den anderen Flüchtlingen zu ihm durch. Er legte Bosh eine Hand auf die Schulter. »Sie können doch gar nichts für Mr. Black tun«, sagte er ruhig.
    »Doch, kann ich!«, widersprach Bosh. »Ich weiß, was er vorhat. Wenn ihm jemand Rückendeckung gibt, hat er eine bessere Chance, davonzukommen!«
    White Owl wiegte bedächtig den Kopf. »Oder dieser Jemand wird mit ihm sterben.«
    »Oder so.« Bosh nickte fest. »Hören Sie, Häuptling: Ich weiß es zu schätzen, dass Sie mir das ausreden wollen, aber…«
    »Gehen Sie!«
    »… ich muss meinem Herzen folgen! Was?« Bosh war irritiert.
    »Ich sagte: Gehen Sie!« White Owl nahm seine Hand herunter. »Ich kann Ihre und meine Leute auch allein zur Buckfield Ranch führen. Mögen die Seelen Ihrer Vorfahren Sie begleiten, Mr. Bosh!«
    Bei diesen Worten hielt ihm der Häuptling eine schwere Waffe hin. Militäreigentum. Nagelneu. Unter anderen Umständen hätte Bosh ihn für den Diebstahl verhaften lassen. Jetzt grinste er nur, nahm sie dankbar an und warf sich herum.
    Er rannte durch den Tunnel zurück,
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