293 - Running Men Blues

während der Koordinator die Kontrolle über den bionetischen Körper übernommen hatte und in Richtung des Potomac strebte. Der Fluss bot momentan wohl die beste Deckung, denn unter Wasser würde er sich unbemerkt entfernen können.
    Kurz hatte Crow darauf gepocht, Waashton dem Erdboden gleichzumachen, jedoch bald erkennen müssen, dass der so unzerstörbar erscheinende bionetische Körper tatsächlich schwere Verletzungen davongetragen hatte. Es würde lange Zeit dauern, bis er wieder genesen war.
    Eine Zeit, in der zweifellos der Koordinator das Kommando innehaben würde. Crow spürte die Wut des Wesens - über die Niederlage und auf ihn selbst. All seine Pläne, seine Strategien, seine Machtansprüche hatten sich als nichtig erwiesen, hatten beinahe sogar in den Untergang geführt.
    Fast war Crow geneigt, an einen Fluch zu glauben, der über ihm hing. Seit dieser Commander Drax damals in Waashton aufgetaucht war, ging einfach alles schief. Lynnes Tod, das Debakel am Kratersee, seine Amtsabsetzung und Verbannung, die Niederlage im Flächenräumer, der Verlust seiner U-Men-Fabrik… die Liste ließ sich endlos fortführen.
    Matthew Drax!
    Der Name stand für seine Nemesis. Sein Versagen. Auch jetzt wieder. Crow wusste nicht, in welcher Weise Drax an dem Gleiterangriff beteiligt gewesen war, aber der »Gruß« war bei ihm angekommen und mündete in einer ehernen Konsequenz: Bevor dieser verfluchte Kerl aus der Vergangenheit nicht tot war, würde sich nichts ändern. Nichts!
    Darauf konzentrierte sich Crows Denken und Streben, während der Koordinator ihren gemeinsamen Körper durch die letzten Einbrüche wühlte und den Kanälen weiter zum Fluss folgte. Sobald er wieder im Vollbesitz seiner Kräfte war, würde er diesen Plan bis zum Ende verfolgen - und wenn es das Letzte war, was er in seinem neuen Leben tat:
    Matthew Drax musste durch seine Hand sterben, koste es, was es wolle!
    ENDE