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274 - Die dunkle Seite des Mondes

274 - Die dunkle Seite des Mondes

Titel: 274 - Die dunkle Seite des Mondes
Autoren: Oliver Fröhlich
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Cousine sah. »Das heißt noch lange nicht, dass ProMars gewonnen hat. Du hattest den richtigen Riecher und nur die besten Absichten. Aber das Gegenteil von gut ist nun einmal leider nicht schlecht , sondern gut gemeint ! Im Augenblick sind uns die Hände gebunden, bis Gras über die Sache gewachsen ist.«
    »Kannst du nicht wenigstens Saintdemar aus dem Rat werfen?«
    »Mit welcher Begründung denn? Wir haben nichts gegen ihn in der Hand. Außerdem habe ich meinen Feind lieber in meiner Nähe, wo ich ihn beobachten kann. Aber sei dir gewiss, ich habe noch lange nicht aufgegeben! Irgendwann werden wir unsere Chance bekommen!«
    Chandra hoffte nur, dass es dann nicht schon zu spät war.
    ***
    Ich bin Alfonso Eduardo Derdugo Alvarez. Und ich bin ein Gefangener.
    Den Lebenden ist es gelungen, mich in dem kleinen Eisenvogel einzusperren. Und dennoch sind sie mit dem großen Himmelsschiff noch nicht geflohen. Wie dumm von ihnen! Wissen sie nicht, dass Mutter nach und nach die gesammelte Lebenskraft zu sich holt und ich irgendwann wieder so leicht werde wie Nebel? Dass ich nur abwarten muss, bis die Haut des Eisenvogels kein Hindernis mehr für mich darstellt?
    Warum hat ihnen die Frau, die ich verschont habe, nicht davon erzählt? Sie hat es doch selbst erlebt.
    Mit Schaudern denke ich an die Frau zurück. Ich habe sie berührt, habe ihre Lebenskraft getrunken… bis ich merkte, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Das Leben in ihr schmeckte schal und verdorben. Krank. Und obwohl ich ihr nicht viel genommen hatte, war kaum noch etwas in ihr vorhanden.
    Also habe ich von ihr abgelassen. Mutter würde diese Energie nicht haben wollen. Sie verlangt nach dem klaren Strom des Lebens, nicht nach einem brackigen, fast ausgetrockneten Tümpel.
    Ich blicke den Kasten an. Alles war umsonst. Ich weiß nicht, wie ich die wohligen Erinnerungen auslösen kann. Sind sie bereits alle verbraucht?
    Durch das Auge des Eisenvogels kann ich nach draußen sehen. Dort steht Margarita und winkt mich zu sich.
    Wie gerne würde ich zu dir gehen, meine Geliebte, aber die Haut des Vogels und dessen Auge widerstehen meinem Säbel. Wieder und wieder habe ich versucht, Löcher hineinzureißen, doch sie sind zu hart.
    Versuche es noch einmal! , ruft sie mir zu.
    Ich tue ihr den Gefallen.
    Und tatsächlich dringt meine Säbelspitze ein winziges Stück ein! Kaum so tief wie ein Fingernagel, aber es ist ein Anfang. Ganz langsam werde ich wieder zu einem Schatten.
    Margarita, ich danke dir!
    Ich blicke aus dem Vogelauge, doch meine Geliebte ist verschwunden. Aber dort vorne steht das Himmelsschiff. Darin befinden sich die Lebendigen.
    Wartet, wartet nur. Es kann noch einige Tage dauern, aber eines ist gewiss: Ich komme zu euch!
    ENDE
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