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274 - Die dunkle Seite des Mondes

274 - Die dunkle Seite des Mondes

Titel: 274 - Die dunkle Seite des Mondes
Autoren: Oliver Fröhlich
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können ihn nicht einsperren«, sagte Damon.
    »Was?« Calora zuckte zusammen. »Warum nicht?«
    »Weil sich der Generator im Inneren des Moduls befindet. Das ist, als würden Sie jemanden in eine Zelle stecken und den Schlüssel an einen Nagel über seiner Pritsche hängen.«
    »Dazu müsste er aber wissen, dass das der Schlüssel ist. Und wie man ihn bedient.«
    Die ganze Diskussion wurde hinfällig, als sich über der Schulter des gegen die Wand gelehnten Technikers plötzlich eine Hand aus dem stabilen Material schob.
    »Vorsicht!«, schrie Damon.
    Der Techniker reagierte nicht - bis ihn die Hand berührte. Da riss er die Augen und den Mund auf, wollte vermutlich noch einen Schrei ausstoßen, aber die Versteinerung, die an der Schulter ihren Ursprung genommen hatte, erreichte blitzschnell den Hals und die Stimmbänder.
    Curly warf sich herum und sein Kollege Larry drängte sich an Braxton und Ric vorbei. Sie richteten ihre Dual-Neutralisatoren gegen die Wand, aus der sich langsam der Eindringling schob. Es sah aus, als würde er jetzt, da er den Techniker versteinert hatte, mehr Mühe damit haben, und Damon hoffte, dass er gar stecken blieb. Doch den Gefallen tat er ihnen nicht.
    »Raus hier!«, brüllte Damon. Erstmals sah er die Erscheinung aus der Nähe und fühlte sich unwillkürlich an einen der Filme aus dem CARTER-Archiv erinnert, der die Abenteuer des englischen Freibeuters Sir Francis Drake schilderte.
    Ric und Braxton hasteten aus dem Modul. Curly und Larry jagten dem Wesen einen nervenlähmenden Impuls entgegen, der es aber in keinster Weise aufhielt.
    Calora Stanton wartete am Generator ab, bis der Säbelmann vollständig die Wand verlassen hatte, dann startete sie das SWSF und eilte selbst Richtung Ausgang. Der Unheimliche unternahm keinerlei Versuche, sie an der Flucht zu hindern.
    Ohne dass das Magnetfeld Auswirkungen auf sie hatte, verließ Calora das Modul und blieb bei den anderen stehen. Nun befanden sich nur noch Curly und Larry innerhalb des Felds. Sie schossen ein Projektil nach dem anderen in den halbstofflichen Körper, der unter den Einschlägen erzitterte, während die Geschosse langsam durch ihn hindurch glitten und zu Boden fielen.
    »Hört auf damit und kommt raus!«, befahl Braxton. »Das hat keinen Sinn!« Er drehte die beiden Enden des Metallzylinders in unterschiedliche Richtungen, woraufhin dieser in der Mitte aufschnappte und eine Reihe kleiner Löcher freilegte. Ein grünes Licht bei den Löchern begann zu blinken, wurde schneller und wechselte schließlich zu Rot. In diesem Augenblick warf Braxton die Giftkartusche in das Modul. Ungehindert passierte sie das Magnetfeld.
    Kaum prallte sie auf den Boden, strömte aus den Düsen ein weißlicher Nebel - und nur einen Wimpernschlag später gab Curly ein Japsen von sich und sank in sich zusammen. Als er den Grund berührte, starrten seine Augen bereits ins Leere.
    Larry fuhr zu Braxton herum. »Sind Sie wahnsinnig geworden?«, dröhnte seine Stimme aus dem Helmfunk.
    »Verdammt!«, schimpfte Braxton. »Warum setzt er seinen Helm auf, schaltet aber nicht auf interne Sauerstoffversorgung? Ich dachte, er ist vor dem Gas geschützt. So wie Sie. So wie wir alle!«
    Larry stürmte dem Kommandanten entgegen. »Ich bring dich um!«
    »Schluss jetzt!«, schrie Damon. »Wir müssen zusammenhalten, wenn wir eine Chance haben wollen.«
    Zu seiner Überraschung hielt Larry tatsächlich inne. Zwar presste er noch ein »Das sag lieber diesem Mistkerl!« zwischen den Zähnen hervor, doch dann wandte er sich ab.
    Damon sah zu dem SWSF-Modul. Über dem Schott schimmerte ein gelbes Licht als Zeichen, dass das Magnetfeld aktiv war. Auf der anderen Seite der offenen Tür - im Inneren des SWSFs - stand Sir Francis Drake und beobachtete sie. Das Giftgas hatte absolut nichts bei ihm bewirkt. Es hatte lediglich einen von ihnen das Leben gekostet.
    Würde ihn wenigstens das Magnetfeld im Modul festsetzen?
    Der Unheimliche schien abzuwarten, bis er sich endlich wieder der Aufmerksamkeit der fünf verbliebenen Marsianer gewiss sein konnte, erst dann trat er durch das Schott.
    Calora Stanton fluchte vor sich hin. Damon vergewisserte sich noch einmal, dass das gelbe Licht brannte. Das tat es. Also gab es keinen Zweifel: Das SWSF hatte sich als genauso wirkungslos erwiesen wie das Giftgas.
    Nur wenige Meter vor ihnen blieb Drake stehen. Warum griff er nicht an? Fast konnte man glauben, er wolle mit ihnen spielen.
    »Zeit für einen kleinen Imbiss, du
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