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2584 - Der Okrivar und das Schicksal

2584 - Der Okrivar und das Schicksal

Titel: 2584 - Der Okrivar und das Schicksal
Autoren: Frank Borsch
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Okrivar kam nicht weit.
    Ein plumper Schemen versperrte ihm den Weg, als er um die erste Biegung stürmte. Kruuper rammte ihn im vollen Lauf. Etwas Hartes bohrte sich tief in seinen Bauch, er hörte einen überraschten Aufschrei, dann ging er bereits zu Boden. Beim Aufprall verstauchte er sich den Knöchel, aber er nahm den Schmerz kaum wahr.
    Weg, nur weg!
    Kruuper kam hoch, wollte davonhumpeln. Er nahm die Gestalt, die er umgerannt hatte, kaum wahr. Ein Okrivar. Plump wie er selbst, in einem Schutzanzug.
    »Kruuper um Verzeihung bittet!«, murmelte er. »Kruuper hofft, du nicht verletzt bist. Aber Kruuper nicht bleiben kann, muss weiter.«
    Kruuper wollte weiterrennen, aber er kam nicht vom Fleck.
    Die Gestalt hatte einen Arm ausgestreckt, hielt sich an seinem Bein fest. »Langsam, Kruuper, langsam!«, sagte sie. »Erkennst du mich nicht? Ich bin es!«
    Der Okrivar kam auf die Beine. Einen Moment ließ er Kruuper los, dann packte er ihn am Arm. Sein Griff war fest. »Durant!«
    Durant, der Chefwissenschaftler. Ja. Ein Schlächter im Dienst der Vatrox, der im Begriff stand, die Werkzeuge zu entwickeln, mit deren Hilfe man Millionen von Terranern ermorden würde.
    Kruuper wollte nichts mit ihm zu tun haben. Er war nicht wie Durant. Er ... ein Gedanke kam ihm. Er war nicht wie Durant. Noch nicht. Sinnafoch stand im Begriff, ihn ebenfalls zum Schlächter zu machen.
    Kruuper erbebte. Er schwankte, wäre um ein Haar gefallen, wäre Durant nicht blitzschnell aufgestanden und hätte ihn gestützt.
    »N... natürlich«, zwang Kruuper heraus. »Durant! Entschuldige bitte, Kruuper in Eile ist.«
    »Das habe ich gemerkt!« Es klang nicht wütend, eher anerkennend. Aber trotzdem ließ Durant ihn nicht los. Er hatte seinen Arm gepackt. Mit den freien Händen strich er imaginären Schmutz von seinem zur Uniform stilisierten Schutzanzug.
    »Aber es ist gut, dass ich dich treffe. Hast du meine Nachrichten nicht erhalten?«
    Das hatte er, aber Kruuper hatte sie ignoriert.
    »Nein«, sagte er. »Viel unterwegs, immer viel zu tun. Kruuper sie nicht bemerkt hat. Bitte entschuldige.«
    »Hör auf, dich zu entschuldigen! Du bist Sinnafochs engster Vertrauter. Natürlich hast du immer zu tun. Sinnafoch verlangt viel von seinen Leuten - aber nur, wenn man viel verlangt, erhält man Ergebnisse, nicht?«
    »Ja, so ist«, stimmte Kruuper unverbindlich zu und hoffte, dass ihn Durant endlich aus seinem Griff entlassen würde. Aber der Chefwissenschaftler war noch nicht fertig.
    »Und hör auf mit dieser Kindersprache!«, sagte er. »Du brauchst mir nichts vorzuspielen!«
    »Kruuper nicht versteht.«
    »Doch, du verstehst sehr gut! Glaubst du im Ernst, du könntest mir etwas vormachen? Kruuper, du und ich gehören demselben Volk an, sind vom selben Schlag! Wir sind Forscher, von unstillbarer Neugierde getrieben, unkonventionelle Denker! Du bist ein brillanter Kopf - und ich kann und will nicht glauben, dass du eine simple Sprache wie das Handelsidiom nicht perfekt beherrschst. Also hör auf, dich zu verstellen!«
    Kruuper überlegte, entschied sich dafür, die Frage zu ignorieren. »Wozu Durant hier sein? TZA'HANATH riesig, Zufall Kruuper zu treffen riesig.«
    »Oh, das ist kein Zufall. Sinnafoch hat mich zu sich gerufen - du kommst doch auch gerade vom Statthalter, nicht? -, er erwartet einen Bericht über unsere Fortschritte mit den Oszillatoren.«
    »Durant sich freut?«
    »Selbstverständlich. Es ist eine Ehre, für einen Mann wie Sinnafoch zu arbeiten. Und darüber hinaus kann ich gute Nachrichten überbringen. Wir kommen mit der Skalierung gut voran. In Kürze, vielleicht schon morgen, können wir mit einer Demonstration aufwarten. Aber nicht in einem Hangar mit einer Handvoll kümmerlicher
    Darturka, sondern gleich im planetaren Maßstab!«
    Und um den Effekt plastisch zu machen, dachte Kruuper, wirst du danneinen von Intelligenzen bewohntenPlaneten als Ort auswählen?
    Kruuper schwieg, ihm fiel keine Entgegnung ein.
    »Du wirst natürlich rechtzeitig eine Einladung erhalten«, fügte Durant hastig hinzu, der die Stille seines Gegenübers nicht zu deuten wusste.
    »Kruuper dankt dir.«
    »Nichts zu danken, das ist eine Selbstverständlichkeit. Aber ich hoffe sehr, dass wir beide einander vor der Demonstration sehen können.«
    »Wozu?«
    »Du kannst vielleicht Fragen stellen! Natürlich, um von deinen Abenteuern an der Seite Sinnafochs zu hören! Auf den Korridoren und in den Messen erzählt man sich die wildesten Geschichten. Ich dürste
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