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2584 - Der Okrivar und das Schicksal

2584 - Der Okrivar und das Schicksal

Titel: 2584 - Der Okrivar und das Schicksal
Autoren: Frank Borsch
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darauf ein. »Das ist die Lage.« Sinnafoch rief ein Holo von Anthuresta auf. Rote Punkte markierten die Verbände der Frequenz Monarchie. »Wir verfügen über 170.000 Schlachtlichter und mehr Darturka, als wir sinnvoll einsetzen können. Dazu kommen etwa 100.000 Schiffe von mit uns verbündeten Völkern.«
    »Streitmacht beachtlich ist.«
    »Ja, aber nicht mehr. Auf die verbündeten Völker ist nur bedingt Verlass. Sie können uns jederzeit verraten - und sie werden es, wenn sie unsere Sache für verloren halten. Denk an Hathorjan.«
    Kruuper schwieg. Es gab nichts zu sagen. Außer der Frage: Wieso erzählst du mir das? Aber diese Frage konnte
    Kruuper nicht stellen, ohne den Zorn des Vatrox auf sich zu ziehen. Und der Zorn Sinnafochs war furchtbar. Furchtbarer noch als die Ränke des Schicksals.
    »Wir müssen unsere Kräfte an den wichtigsten Punkten bündeln. Einer dieser Punkte ist das Stardust-System. Noch hält die Sextadimblase der Terraner, aber zum Glück arbeiten unsere Forscher unter der Leitung Durants mit Hochdruck an einer Lösung.« Sinnafoch schaltete das Holo aus. »Was ist dein Eindruck von seiner Demonstration im Hangar gewesen?«
    Es war Mord!, wollte der Okrivar hinausschreien, aber er rang den Drang nieder. »Eindrucksvoll«, brachte er schließlich hervor.
    »Präzise formuliert«, lobte der Vatrox, als handele es sich bei ihm um einen gelehrigen Schüler. »Und was hältst du von Durant? Du als Okrivar kannst ihn besser einschätzen als ich.«
    Kruuper überlegte. »Durant außerordentlich ... fähig ist.«
    »Kann ich ihm vertrauen?«
    »Ja. Durant wird tun alles, was Sinnafoch verlangt von ihm, solange Frequenz-Monarchie ihm die Möglichkeiten dazu gibt. Und mehr noch.«
    »Das ist gut zu hören, dann muss ich mir um diesen Aspekt unseres Kampfes keine weiteren Sorgen mehr machen.« Sinnafoch zog den Gürtel zu. Er war jetzt komplett angekleidet. »Ich kann mich auf die strategischen Ziele konzentrieren, wie das PARALOX-ARSENAL. Wenn es uns gelingt, das ARSENAL zu finden, ist der Krieg entschieden ... «
    »Was das PARALOX-ARSENAL ist?«, fragte Kruuper.
    »Das ist eine lange Geschichte. Ich erzähle sie dir später. Zuerst brauche ich deine Hilfe in einer anderen Aufgabe: Perry Rhodan.«
    Deine Hilfe, Kruuper. Der Okrivar wäre am liebsten aus der Kabine gerannt und hätte sich verkrochen. Irgendwo. Stattdessen sagte er: »Rhodan verschollen ist. Niemand weiß, wo. Niemand ihn finden kann, auch nicht Kruuper.«
    »Ich weiß. Rhodan ist verschwunden - und du solltest mich inzwischen gut genug kennen, um zu wissen, dass ich nie das Unmögliche verlangen würde. Es ist unmöglich, Rhodan zu finden. Nur: Das wird nicht nötig sein.«
    »Was Sinnafoch meint damit?«
    »Ich habe nachgedacht. Die Logik, Rhodan zu suchen, scheint makellos. Aber das ist sie nicht: Sie beruht auf einer fehlerhaften Prämisse. Nicht wir müssen Rhodan finden, Rhodan muss zu uns kommen.«
    »Kruuper nicht versteht. Wie das soll möglich sein?«
    »Wir müssen unsere Macht umsichtig einsetzen. Rhodan hat eine Schwäche: sein Gewissen. Er erträgt es nicht, wenn intelligente Wesen sterben. Also stellen wir ihn vor die Wahl: Rhodan stellt sich uns - oder er ist schuldig am Tod von Millionen.«
    »Kruuper nicht versteht ... Kruuper nicht versteht ...« Der Okrivar sagte es immer wieder, dabei hatte er längst verstanden. Aber er wollte es nicht wahrhaben.
    »Stell dich nicht dümmer, als du bist! Denk an die Feueraugen! Sie können Sonnen in Supernovae verwandeln. Was meinst du, wie viele Weltentode Rhodan durchhält, bevor er sich uns ergibt?«
    »Kruuper nicht versteht!« Der Okrivar keuchte, die Luft brannte in seinen Lungen.
    »Du wirst es bald. Das ist die Aufgabe, die ich dir übertrage: Zwinge Perry Rhodan aus seinem Versteck!«
    »Aber ... Kruuper ... nicht kann ... Kruuper nicht ...« Wieso?, fragte er sich. Was hatte er getan, dass das Schicksal so grausam mit ihm umsprang? Was nur?
    »Kruuper kann es«, unterbrach ihn Sinnafoch. »Ich weiß, dass du versuchst, dich hinter deiner wirren Sprache zu verstecken. Aber ich habe dich kennengelernt, du kannst mir nichts vorspielen. Du bist ein außergewöhnlich kluger, umsichtiger Kopf.«
    »Aber ... aber ... «
    »Kein Aber mehr! Du brauchst mir nicht für mein Vertrauen zu danken. Und jetzt los - mach dich an die Arbeit!«
    *
    Kruuper floh blindlings aus der Kabine Sinnafochs, rannte, so schnell es seine kurzen Beine ihm ermöglichten, den Korridor entlang.
    Der
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