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25 Boys

25 Boys

Titel: 25 Boys
Autoren: Asher Reed
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Kräfte des Unterbewusstseins ging und der Schamane, der extra dafür aus Amerika eingeflogen worden ist, sagte zu dem Publikum, dass die Situation, in der wir uns befinden, von uns selbst erschaffen worden ist. Scheiße, ich denke, dass der Schamane, den ich damals als Scharlatan bezeichnete und daraufhin das Programm wechselte, falsch verstanden habe. Ich bin gerade in einer Situation, in der ich mich selbst finde.
      Luca verdient jemanden, der ihn liebt und fickt, nicht nur eine Person, die hinter seinem Schwanz her ist. Doch jetzt in diesem Augenblick habe ich keine Zeit für Selbsterkenntnisse. Mr. A ist verwundert, als man ihm eine Merk-Liste vor die Nase hält, die er unterschreiben müsse. Er beginnt sie zu lesen … und ruft: „Kein Sex unter den heißen Typen hier?“ Er jault lautstark auf wie ein nasser Hund, „na das kann ja heiter werden. Wann geht’s los?“
      Der Typ mit der Hackennase, der jedes Formular für jeden, der ausgewählt wird, bereithält und verwaltet, sagt: „Heute Abend geht es zum Flieger, wir wollen morgen schon in See stechen. Mr. Rockboat hat eine exquisite Jacht vorbereitet, es wird uns an nichts mangeln.“
      Mr. A unterschreibt, keucht noch ein wenig und zieht sich in eine Ecke zurück, wo er ein Handy aus seinem Rucksack herausholt.
      „Handys sind während des Aufenthaltes auf der Dreaming Stuff , wie es Mr. Rockboat nennt, nicht erlaubt. Wir haben Spinds im Keller, sie bekommen alles wieder zurück, sobald wir wieder in Wien angekommen sind“, sagt die Hackennase.
      „Ey, was soll die Scheiße?“, fragt Mr. A empört und man sieht ihm seine Irritiertheit deutlich an. Aber da war nichts zu machen.
      In der Zwischenzeit treten einige Boys die Heimreise an und wieder einige sind mit dabei, einem paradiesischen Abenteuer beizuwohnen. Immer wieder, wenn einer der Boys das Zimmer von Mr. Rockboat verlässt, sieht man Herrn Czenovic mit einem Block in der Hand aus dem Zimmer flüchten, auf dem er eifrig Notizen macht und mit einer Handbewegung den nächsten Kandidaten bittet einzutreten.
      Rino ist als nächster dran. Er steht mit seiner weißen Boxershort, die perfekt zu seiner schwarzen Haut passt vor der Tür und wartet auf Einlass.
      „Was glaubst du, was dieser Czenovic auf seinem Block so akribisch mitschreibt?“, fragt der blonde Engel, der sich immer besser mit Luca anfreundet und Dimo heißt. Dimo ist dreiundzwanzig Jahre und kommt aus Kärnten. Er studiert und arbeitet nebenher als Callboy (wie vorhersehbar), wie er kurz erklärt. Er hat gute Chancen, so denke ich mir, das Rennen um einen begehrten Platz auf Mr. Rockboats Dreaming Stuff zu ergattern. Ich würde den süßen Dimo nicht von der Bettkante stoßen. Doch ist mir nicht ganz klar, wie Mr. Rockboat die Auslese durchführt. Einerseits hat er schon Typen gehen lassen, die wirklich gut aussehen und die wahrscheinlich eine prall gefüllte Unterhose zum Vorzeigen haben, an der man lange zu lecken hätte, um sie ganz zu erkunden. Es heißt wohl abwarten, um die Situation richtig einzuschätzen.
      Rino ist mittlerweile schon recht lange bei Mr. Rockboat im Zimmer und alle sind weiterhin gespannt, wie wohl Rinos Gesichtsausdruck sein würde, wenn die Tür aufgeht und er hinausschreitet – hinter ihm dann der gehetzte und auf seinen Block kritzelnde Czenovic. Ein Lächeln und eine Rose in der Hand verraten letztlich, dass man das Casting bestanden hat. Schade dass es keinen Recall gibt, denke ich mir, zu einem richtigen Casting sollte Platz für einen Recall sein. Im Recall erkennt man meistens wer wirklich gut ist und wer sich von den Ersterlesenen gut verkauft hat. Doch hier in der Stadtvilla von Mr. Rockboat erhält man keine zweite Chance, das Geschäft ist knallhart und nichts für Weicheier. Entweder man behauptet sich oder man wird wieder nachhause geschickt.
      Rino kommt hinaus … mit einem Lächeln und einer Rose in der Hand und marschiert schnurstracks auf die Hackennase zu, um die letzten Formalitäten zu unterschreiben.
      Was mich wundert, ist , dass niemand eine Scheu davor hat, dem alten Sack einen zu blasen oder ihm einen runter zu holen. Anscheinend ist nur meine Ekelbarriere so hoch gestellt.
      Luca turtelt derweil ungeniert mit dem blonden Engel und einige weitere Typen sind hineingegangen und mit oder ohne Rose wieder hinausgegangen.
      Die die klatschen kennen sich und sind froh, die Reise gemeinsam auf das Traumschiff anzutr eten. Es ist keine Seltenheit, dass sich
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