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25 Boys

25 Boys

Titel: 25 Boys
Autoren: Asher Reed
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einzelner Stricher untereinander kennen, man kann sich das wie ein gigantisches Netzwerk vorstellen, in dem sich Stricher austauschen, sich deswegen kennen und eventuell Kunden ausrichten, sich beschweren und – es kommt selten vor, aber es ist nicht Ungewöhnliches – über mysteriöse Fälle sprechen. Zum Beispiel als vor Jahren einmal, da bin ich selbst noch kein Callboy gewesen, da gab es den Fall Moshammer, der von einem Stricher stranguliert wurde. Fälle in dieser Art gibt es nicht wenige, meistens werden sie unter den Tisch gekehrt, aber hin und wieder wird eine Perle der Wahrheit aus einer Auster hin ausgespuckt und erregt öffentliches Gelächter oder Ärgernis. Man kennt sich aber auch  wenn Kunden Callboys zusammen mit anderen Callboys buchen. Es vertritt uns zwar keine Lobby in Sachen Gehalt, aber die unter uns, die sich in Stillschweigen üben, werden meist mit Vertrauen und angenehmen Geldschecks ihrer Kunden belohnt.
      Die Elitären, die auf die Dreaming Stuff dürfen, haben sich in eine Ecke verschanzt und erzählen von ihren Erfolgen und über die Fragen, die Mr. Rockboat ihnen gestellt hat. Schon bald merkt man, das Mr. Rockboat jeden einzelnen anders behandelt hat. Von einigen wollte er die Schwanzgröße wissen, von anderen eher das Poloch sehen … es war ein wildes Durcheinander von Möglichkeiten wie Mr. Rockboat seine Gefolgschaft von jungen Hengsten aussucht. Kein Ei gleicht dem anderen, so sagt es der Volksmund und so waren die Entscheidungen von Mr. Rockboat. Rino, Mr. A und einige andere heiße Typen lächelten über die, die ihr Gespräch noch vor sich haben, ich will auch dazugehören, denke ich mir. Ich höre, wie Mr. A den übrigen, die die Fleischbeschau noch vor sich haben, ratet, auf die Fragen von Mr. Rockboat mit Ruhe zu antworten, er mag keine Gestressten und Gehetzten. Auf diesen Tipp bin ich auch alleine gekommen! Wir haben es hier mit einem alten Mann zu tun, der wahrscheinlich schon inkontinent ist, täglich seine Stuhlweichmacher bekommt, um scheißen gehen zu können und dem man das Essen vorkauen muss, da ist es wohl logisch langsam und bedacht zu sprechen. Ein anderer Typ, er hat schwarze Locken und heißt Sonny, erzählt, dass er seinen Schwanz zeigen musste. Anscheinend ist das nicht immer so, aber bei ihm schien es ein ausschlaggebendes Kriterium gewesen zu sein.
      „Ging e r mit Maßband zur Hand?“, frage ich grinsend und Sonny nickt.
      „Das ist wohl ein Scherz, oder?“
      „Nein“, sagt Sonny impulsiv. Sonny hat große Locken auf seinem Kopf und bietet die perfekte Kulisse eines Urwaldtypen, der einem die Perlen aus dem Ozean fischt. Karibik-Feeling pur.
      Ich gehe weiter nach vorne, Luca ist mit Dimo, dem blonden Engel, weiter nach hinten gewandert. Wieder kommen lachende Gesichter aus dem Zimmer von Mr. Rockboat hinaus, die eine Rose in der Hand halten und ein paar höre ich wimmern. „Bitte, Mr. Rockboat, geben Sie mir eine Chance, ich bitte Sie, bitte.“ Ein Typ fleht auf Knien den alten Mann an alles zu machen, was er von ihm verlangt, wenn er nur mit auf das Love-Boot gehen dürfe. Doch die Entscheidung Mr. Rockboats wird nicht rückgängig gemacht. Er steht zu seinem Wort, sagt er herrschaftlich. Schnell tauchen zwei große Security-Typen auf, die den mexikanischen Jungen nach draußen begleiten.
      „Noch einmal“, sagt Czenovic, der uns wohl alle für blöd hält, „nicht jeder kann auf diese besondere Reise mitgenommen werden.“
      Einige nick en, wieder andere beginnen die Köpfe einzuziehen und zu tuscheln.
      Jetzt bin ich an der Reihe, um Mr. Rockboat meine Qualitäten nahezulegen. Aus den Lautsprechern ertönt eine angenehme Musik, die alles Testosteron, das sich in diesem Raum versammelt, ein wenig dämpft. Einige greifen sich in den Schritt, ein paar haben schon nasse Flecken auf ihrer Unterhose, die perfekt an ihrem Arsch und an ihren Hüften platziert ist. Dann geht die Tür auf und ich betrete den Raum dahinter. Ein trauriges Gesicht ohne Rose kommt mir entgegen. Der Raum ist relativ dunkel, fast kein Licht und ich höre noch eine Stimme, die zuvor noch sanft aus den Lautsprechern ertönte, es ist die von Enja gewesen und ihr Hit Only time , wie wahr!
      Mr. Rockboat sieht mich hineinkommen, begutachtet meinen Körper, schaltet ein besonderes Licht ein, um mich ganz genau sehen zu können und fragt, ob ich Drogen nehme. Ich antworte ihm mit nein und versuche sein Gesicht zu erhaschen, aber das Licht, das er
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