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25 Boys

25 Boys

Titel: 25 Boys
Autoren: Asher Reed
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Kapitel 1
    … never be the same again…
     
    Manchmal öffnet man seine Augen, und man weiß einfach, dass es einer jener Tage werden wird, die man schnell wieder vergessen möchte. Entweder weil sie langweilig oder so ereignisreich beginnen, oder die Vielfalt des Tages sich zu spät entwickelt und man schon längst wieder an das kuschelige Bett denkt.
      Die Vielfalt meines Tages entwickelte sich in dem Augenblick zum Multi-Kulti-Erlebnis, als ich gefesselt an einem Stuhl zum zweiten Mal die Augen (und meinen Mund) aufreiße, weil ein kle iner Mann versucht seinen Schwanz in meinen Mund zu stecken. Das alleine wäre nicht Grund genug diesen Tag, den 15. Juni 2013, als den beschissensten Tag meines Lebens in Stein zu meißeln und zu verewigen.
      Okay, wir sind bei dem Punkt meiner Story angelangt, an dem ein grindiger kleiner Irrer mit schmachtendem Augenaufschlag (bling, bling) seinen Schwanz in meinen Mund drücken möchte. Nochmals zur Erinnerung: Ich sitze gefesselt auf einen Stuhl. Der grindige kleine Irre ist für mich und den Stuhl zu klein, und da ich schon festgebunden bin, kann ich mich nicht kleiner machen und weiter nach unten rücken. Jetzt müht er sich ab, um trotzdem seinen Schwanz in meinen Mund drücken zu können. Er ächzt wie ein Nilpferd beim Langstreckenlauf, geht auf die Zehenspitzen, ich versuche mein Gesicht so weit wie möglich nach unten zu drücken, aber er kommt nicht in meine Mundhöhle. Er ist zu kurz, nicht der Schwanz, der ganze Mann.
      (Kopf-Streck-Work-Out.)
      „Ich gebe mir wirklich Mühe, echt, aber es geht nicht“, keife ich verzweifelt, weil ich mich durch die festgeschnürten Seile nicht tiefer bücken kann. Sein Partner, ein großer Irrer, der hinter ihm steht und mich die längste Zeit bemitleidend angesehen hat, wird mit einem Male etwas mürrisch und verärgert. Die Uhr läuft. Er wird nicht mehr lange dem kleinen Irren beim Spielen zusehen, sondern die Stoppuhr rausholen und TIMEOUT schreien.
      Jetzt sucht der kleine Irre nach einem Sessel.
      „Warum ist in diesem Hotelzimmer nur ein Sessel?“
      „Du hast doch gesagt, dass wir nur ein Einzelzimmer buchen sollen“, antwortet ihm der große Irre, auf dessen T-Shirt in großen Lettern Wir können auch ohne Spaß Alkohol haben steht. Er glaubt wohl, dass die flotten Sprüche, die coole Kleidung und das dämliche Grinsen sein Alter wettmachen und die jungen Männer anziehen. Weit gefehlt. Sollte ich erwähnen, dass ich dringend die Toilette aufsuchen muss?
      Und für ein paar Sekunden verschwimmt die Zeit vor meinem geistigen Auge oder sind es die Einfl üsse der mir injizierten Drogen? Ich weiß es nicht. Hoffnung ist angesagt dieses Spiel der zwei Irren heil zu überstehen und nach dem Spektakel weniger Geldsorgen als vorher zu haben. Geldsorgen + Sex = Escort. Genau, das war die Gleichung, um meine Probleme auf dem schnellsten Weg loszuwerden. Schnell war die Entscheidung getroffen, mich bei einem Escortservice anzumelden und ziemlich bald hatte ich meine ersten Aufträge als aktiver Stecher. Alte Löcher aus Graz zu bumsen, macht mir wenig aus. Ich bin vierundzwanzig, in Topform und brauche das Geld und wenn alte Typen gut zahlen, seriös wirken und nicht die hässlichsten sind, können an so einem Abend sogar zwei ihren Spaß haben. Nach wie vor boomt der Markt und die alten Hälse aus Graz können nicht genug von uns jungen Strichern bekommen. Leider können diese alten Männer aus Graz keine Beziehung mit gleichaltrigen eingehen. Einerseits weil sie alle verheiratet sind und andererseits weil sie junges Fleisch lieben und so ihrem Partner nicht treu sein können. So wie die zwei Typen hier, die sich für ihren dritten Hochzeitstag etwas ganz besonderes ausgedacht haben: MICH!
      Der kleine Irre rennt aufgeregt in dem kleinen Zimmer umher, aber es ist kein Sessel aufzutreiben. Sie haben mich an den einzigen Sessel gebunden, den es im Einzelzimmer gab. Scheiße oder?
      (Bling, bling.)
      „Sollen wir ihn wieder losbinden?“ – Dieser Teil erinnert mich daran, dass ich eigentlich dringend auf die Toilette muss.
      „Das kostet doch zu viel!“, sagt der große Irre und zieht sich aus. Er meint, dass er jetzt an der Reihe sei, um sich von meinem Maul ficken zu lassen. Da protestiert aber der kleine Irre und erklärt, dass ihm am Hochzeitstag ganz etwas anderes versprochen worden ist.
      Mir wird in dem Augenblick nicht klar, wie so ein kleiner hässlicher Irrer und so ein großer
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