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2432 - Proto-NegasphÀre

Titel: 2432 - Proto-NegasphÀre
Autoren: Unbekannt
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noch kamen neue Schiffe hinzu.
    Nur Sekunden Schonfrist waren der JULES VERNE geblieben, schon schnellten die Belastungsanzeigen der Schirmfeldstaffeln in bedrohliche Höhe.
    Unbewegt beobachtete Mondra die Anzeigesegmente und Schautafeln und die halb überblendeten, real erfassten Ausschnitte des tobenden Kampfes. Eines der nahen Schlachtschiffe, wenige Zehntausend Kilometer vor der JULES VERNE fliegend, explodierte in einer wahren Kettenreaktion, die das Schiff vom Bug bis zum Heck aufriss und der Besatzung keine Chance ließ, dem Inferno zu entrinnen. Die Frage war, ob Beiboote und Rettungskapseln überhaupt eine Möglichkeit gehabt hätten, ins INTAZO zurückzukehren.
    Die JULES VERNE jagte durch die expandierende Glutwolke hindurch.
    Jeder Versuch, diesem Toben auszuweichen, hätte die Gefahr einer Kollision heraufbeschworen, denn an Backbord hatten sich mehrere Schlachtschiffe und Traitanks geradezu ineinander verbissen.
    Schutzschirmbelastung bei 105 Prozent.
    Immer noch Kollisionen mit Wrackteilen, die den Paratronschirm mit heftigen Strukturrissen flackern ließen. Im schlimmsten Fall würde die Fünffach-Staffelung nacheinander wegbrechen, wenn Traitanks über den Hantelraumer herfielen. Aber schon wurde das Schiff hart aus dem Kurs gerissen und feuerte mehrere Breitseiten auf näher kommende Traitanks ab.
    Die Transformkanonen an Steuerbord im Salventakt, dazu die MVHÜberlicht-Geschütze und beide Paratronwerfer. Mondra sah die Anzeigewerte, sah zugleich zwei der angreifenden Diskusse von innen heraus aufbrechen und in tobender Glut vergehen.
    Die Emotionauten hatten das Schiff im Griff. Die Perfektion ihrer Zusammenarbeit mit dem Posbi Saaroon als Erstem Piloten, mit dem Kommandanten und dem Feuerleitstand hatten sie oft genug unter Beweis gestellt.
    Mondra war dankbar, dass sie solche Leute an ihrer Seite hatte. Ob sie mit anderen gewagt hätte, in diese Hölle einzufliegen? Sie blieb sich die Antwort schuldig.
    Den richtigen Zeitpunkt für die Flucht hatte sie verpasst. Nun steckten sie mitten in einer erbarmungslosen Schlacht.
    Wieder griffen Traitanks die JULES VERNE an, doch in dem Moment wurde der Paros-Schattenschirm aktiv.
    Eben hatte Mondra noch gezweifelt, ob die halbstoffliche Entrückung im Schatten-Modus unter den herrschenden Bedingungen überhaupt möglich sein würde. Jetzt fühlte sie die Erleichterung. Vielleicht nur im Bereich der von den GESETZ-Gebern initiierten Veränderung, aber ausreichend, um den Potenzialwerfern der Traitanks zu entkommen. Beinahe zeitgleich attackierten mehrere ARCHETIM-Einheiten die Kolonnen-Disken und fügten ihnen massive Schäden zu. Den Rest erledigten die Transformkanonen der JULES VERNE.
    „Wir empfangen wieder Sendungen der GESETZ-Geber!"
    Gleichzeitig mit der Meldung über Rundruf veränderte sich die Wiedergabe in einigen Nebenholos. Die von den goldenen Kugeln ausgehenden Adern waren dicker geworden, teils schon zu einem beachtlichen Umfang angeschwollen, und sie hatten sich tatsächlich verzweigt. Unablässig pulsierte Licht durch diese Adern, greller als vor wenigen Minuten.
    Die Veränderungen schritten schnell voran, während Kamukos Einsatzflotte alles daransetzte, um die Traitanks von den GESETZ-Gebern fernzuhalten. Allerdings irritierte Mondra, dass die Informationen weiterhin flossen.
    Schließlich war anzunehmen, dass die Traitanks diese Sendungen ebenso empfingen. Oder war die Kolonne ohnehin informiert, was geschah und wie weit der sichtbare Erfolg der Gegenseite bereits ging?
    Als Motivation!, erkannte Mondra mit einem Mal. Kamuko und die Thermodyn-Ingenieure sorgten dafür, dass die kämpfenden Besatzungen jederzeit informiert waren, wofür sie ihr Leben einsetzten.
    Das Geflecht zwischen den beiden Sonnensystemen war bereits merklich ausgedünnt, und nur Minuten später riss es an einigen Stellen auseinander.
    Nahezu gleichzeitig war im Funkempfang die Stimme der Generalin zu hören.
    „Ich befehle den Rückzug für alle Einheiten! Ein Entropischer Zyklon nähert sich unserer Position. Dem abgehörten Kolonnen-Funk ist zu entnehmen, dass sich die Traitanks in spätestens fünfzehn Minuten ebenfalls absetzen werden. Gegen die Auswirkungen eines Entropischen Zyklons hilft kein Schutzschirm. Wer den Rückzug verzögert, gefährdet damit nicht nur die eigene Einheit, sondern zugleich die GESETZ-Geber. Deshalb muss der komplette Rückzug in spätestens fünfzehn Minuten abgeschlossen werden. Die Schlachtbedingungen bleiben dennoch
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