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2432 - Proto-NegasphÀre

Titel: 2432 - Proto-NegasphÀre
Autoren: Unbekannt
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120.000 Einheiten hatten das Ziel erreicht.
    „Noch sind wir nicht mit Traitanks konfrontiert", ließ die Generalin verlauten. „CHEOS-AKIS und CHEOSDEGU beginnen mit der Aktion."
    Falls die Kolonne das Eindringen der Streitmacht bislang wirklich nicht bemerkt hatte, würde sich das spätestens mit dem Angriff der GESETZ-Geber ändern. Es wurde Zeit, die JULES VERNE aus dem Gefüge der Einsatzflotte herauszulösen und den Weg ins Ungewisse anzutreten.
    Mondra zögerte, das Kommando zum Aufbruch zu geben. Sie wollte den Angriff auf das Chaotische Geflecht nicht versäumen. Daellian ebenso wie Icho Tolot hatten mit ihrem Drängen, den Angriff auf jeden Fall abzuwarten, bei Mondra geradezu offene Tore eingerannt.
    Und Perry Rhodan? Sie wusste, dass er selbst ebenfalls darauf bestanden hätte, Informationen dieser Brisanz unter allen Umständen mitzunehmen.
    Wo immer er sich befand, was auch mit ihm geschehen sein mochte, er hätte sein eigenes Wohlergehen weit hintangestellt, solange die Alternative hieß, Erkenntnisse zu gewinnen.
    Vielleicht, überlegte Mondra, war der Angriff auf Chaotische Zellen oder auf ein Chaotisches Geflecht nichts anderes als eine Retroversion im Kleinen.
    Die GESETZ-Geber sendeten jetzt auf der Standardfrequenz und ließen die Flotte an ihrem Vorstoß auf das Chaotische Geflecht teilhaben. Zweifellos würde diese Kampagne anhalten, solange der Angriff ungehindert voranschritt.
    Eineinhalb Stunden schon, seit die JULES VERNE Tare-Scharm erreicht hatte.
    Mondra Diamond hätte nicht zu sagen vermocht, ob das anhaltende Beben in ihr nur von der Proto-Negasphäre ausgelöst wurde oder ob es ebenso auf ihre wachsende Anspannung zurückzuführen war. Wahrscheinlich beides. Zumal sich eine unheimliche Stille an Bord breitgemacht hatte. Für Mondra erschien das wie die Ruhe vor dem Sturm.
    Das Chaotische Geflecht von Bernabas und Bi-Xotoring wurde von den GESETZ-Gebern als Grafik übermittelt, deren Werte auf dreidimensionale Wiedergabe heruntergerechnet waren.
    Eine unregelmäßige, lang gezogene und verdreht wirkende Figur, die von chaotisch wirbelnden Wattebäuschen erfüllt wurde. Diese Darstellung erschien extrem fehlerbehaftet und in einzelnen Bereichen geradezu sprunghaft und verzerrt. Aber das waren keine Perspektiv- oder Projektionsfehler.
    „Eindeutig Umsetzungsprobleme", diagnostizierte Daellian. Er sprach schnell und abgehackt. „Die maßgeblichen Vorgänge spielen sich auf fünfund sechsdimensionalem Niveau ab und können von uns nicht anders erfasst werden."
    Wir sehen einen müden Abklatsch, eine Stauchung der mehrdimensionalen Wahrnehmung auf dreidimensionales Niveau. Der Vergleich, den Mondra zog, war auch nicht gerade schmeichelhaft. Eine Amöbe, die über einen Würfel kroch, nahm ebendiesen Würfel niemals in seiner Gesamtheit wahr, sondern als eine Ebene, egal in welche Richtung sie sich bewegte. Ob sie jemals an ihren Ausgangspunkt zurückkehrte, hing von Zufälligkeiten ab; die Ebene war für sie schlicht unendlich. Oder, falls die Amöbe einen Spürsinn für die eigene Spur besaß, begrenzt und in sich geschlossen.
    Eine Einblendung verriet, dass das Bi-Xotoring-System nicht weiter als zwei Lichtjahre vom Standort der Flotte entfernt war. Eine Ortung der Sonne und ihrer Planeten war dennoch nicht möglich.
    Nur 33 Lichtjahre trennten Bi-Xotoring von Bernabas. Mondra ließ zur besseren Orientierung die Übertragung mit den Silhouetten der von Gucky erbeuteten Sternenkarte hinterlegen. Der gesamte Raum zwischen den beiden Sonnensystemen wurde von dem sich auffächernden watteartigen Geflecht erfüllt.
    „Eine Veränderung der Raumstruktur", stellte Daellian fest. „Womöglich auch der Zeit. Allerdings ist es einfach, sich in Mutmaßungen zu versteigen. Wir brauchen komplette Messreihen, um herauszufinden, welche Parameter sich beim Übergang vom normalen Lebensraum hin zur Proto-Negasphäre verschoben haben."
    Die beiden GESETZ-Geber, von der Flotte rundum schützend umgeben, standen mittlerweile am Rand des unregelmäßigen Haufens. In der Wiedergabe hatte es für wenige Minuten den Anschein, als würden haarfeine Risse die Oberfläche der goldenen Kugeln aufbrechen, aber dann entpuppten sich diese vermeintlichen Risse als zuckende Auswüchse wie die Nesselfäden eines Bakteriums, und diese golden leuchtenden Gebilde drangen in das aufschäumende Geflecht vor und fraßen sich in die Struktur des Haufens hinein.
    Nach nicht einmal zwanzig Minuten fingen die Fadengebilde wie
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