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2432 - Proto-NegasphÀre

Titel: 2432 - Proto-NegasphÀre
Autoren: Unbekannt
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Adern an zu pulsieren. Helligkeit durchflutete sie mit jedem Pulsschlag. Sie pumpten Licht in das entartete Geflecht – so jedenfalls wirkte es in der holografischen Darstellung.
    „Wir erfassen plötzlich auch die weiter entfernten Einheiten unserer Flotte!"
    Ein Schatten huschte über Mondra Diamonds Gesicht. „Unserer Flotte!", hatte die Ortungstechnikerin gesagt.
    Mondra wünschte, es wäre wirklich so gewesen. Aber ARCHETIMS Aufgebot und die Menschheit trennte der Abgrund der Zeit, des veränderten Kontexts.
    Dass mit der Zeit auch der Funkempfang besser wurde, davon konnte sich jeder mit eigenen Augen überzeugen. Die holografische Wiedergabe gewann an Klarheit. Die wattebauschartigen Strukturen erschienen zunehmend plastischer und filigraner in ihren Details, und die Lichtadern der GESETZ-Geber fraßen sich unaufhaltsam tiefer in das Geflecht hinein.
    Schon sah es danach aus, als würden sich die ersten Adern zu Verästelungen auswachsen.
    „CHEOS-AKIS und CHEOS-DEGU stellen die Geltung der Naturgesetze zumindest in dem beschränkten Umkreis wieder her, in dem die Flotte operiert", erklang Daellians Kunststimme. „Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass es sich dabei um eine ihrer primären Funktionen handelt. Im unmittelbaren Wirkungsbereich der GESETZ-Geber werden Überlichtmanöver und Waffeneinsatz ungehindert möglich. Die Schlachtschiffe dürfen aber nicht zu weit abgetrieben werden, andernfalls geraten sie in jene Bereiche, in denen die veränderten Naturkonstanten für immense Schwierigkeiten sorgen."
    Vorbereitungen!, stellte Mondra Diamond enttäuscht fest. Nichts anderes. Für kurze Zeit hatte sie sich in die Hoffnung verstiegen, dass die GESETZ-Geber schon damit begonnen hatten, das Chaotische Geflecht zu beseitigen. Dabei schufen sie nur erträgliche Kampfbedingungen für die Schlachtschiffe.
    In dem Moment gellte der Alarm durch das Schiff. Die ersten schwarzen Diskusschiffe materialisierten inmitten der Flotte.
     
    *
     
    Sofort eröffneten die Traitanks das Feuer aus allen Waffensystemen. Wie eine Heimsuchung wüteten sie zwischen den Schiffen der Generalin, die Gestalt gewordene Apokalypse, um die der Tod reichliche Ernte hielt.
    Nahezu gleichzeitig antworteten die Schlachtschiffe mit einem ebenso gnadenlosen Gegenschlag. Ihre vernichtenden Salven fegten die Angreifer aus dem All und ließen ungezählte neue Sonnen auflodern, die jedoch ebenso schnell wieder verwehten und erloschen.
    Zurück blieben davonwirbelnde Wracktrümmer ebenso wie irrlichternde, sich rasch auflösende Plasmawolken. Alles strebte auseinander, hinaus in die Unendlichkeit, und nur ein Bruchteil der Masse verglühte in den Schutzschirmen der Flotte.
    Vierzig Sekunden hatte dieses erste Gefecht in Anspruch genommen, und es war wie ein Blitz aus heiterem Himmel gewesen. Bis die meisten Besatzungen begriffen, was geschah, war dieses Inferno schon wieder vorbei.
    Ein Krieg hochgezüchteter technischer Systeme, intelligenter Rechnersysteme, die überlichtschnell erfassten, analysierten und ausführten und ebenso schnell Tod und Verderben spieen. Keine Chance für lebende Wesen, anders als nur instinktiv zu reagieren.
    Danach war alles wieder ruhig.
    „Ein Testangriff", vermutete Mondra Diamond. „Es geht der Kolonne um die Reaktionsgeschwindigkeit der Flotte, um ihre Schlagkraft ..."
    Sie erwartete die nächste Angriffswelle, die um ein Vielfaches heftiger ausfallen würde. Vielleicht würden die von den GESETZ-Gebern eingeleiteten Restrukturierungen zum Erliegen kommen, bevor sie dauerhafte Erfolge erzielen konnten.
    „Wir ziehen uns zurück!", entschied Mondra. „Oberst Ahakin: Fluchtkurs Richtung Bernabas! Die üblichen Reserven."
    Doch es war zu spät.
    Exakt zwei Minuten lang hatte die Ruhe gehalten. Mondra Diamond sah die verbitterte Entschlossenheit in Ahakins bärtigem Gesicht und zugleich die sich rasend schnell verändernden Zahlenkolonnen der Ortungsauswertung. Zehntausende Traitanks fielen in diesen wenigen Sekunden in strategischer Formation aus dem Hyperraum.
    Die Flotte lag von einem Augenblick zum anderen unter schwerstem Beschuss. In der syntronisch generierten Auswertung des Hologlobus’ wurde das Entsetzen allein im Nahbereich der JULES VERNE sichtbar.
    Ihrer Schutzschirme schon im ersten Ansturm beraubt, brachen Walzenschiffe auseinander, andere wurden von den extremen Schwerkraftfeldern der gegnerischen Potenzialwerfer wie Konservendosen zusammengequetscht.
    Auch Traitanks explodierten, aber immer
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