Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)

Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)

Titel: Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)
Autoren: Annette Eickert
Vom Netzwerk:
 
    Verdammt
     
    I ch konnte es riechen. Der Duft war süßlich und stieg mir unaufhörlich in die Nase. Er besaß eine unvergleichlich orientalische Note. Sie verlieh mir das seltsame Gefühl, mich darin zu verlieren, zu baden und mich zu wärmen.
    Jasmin! Es roch nach Jasmin! , schoss es mir durch den Kopf.
    Neugierig öffnete ich die Augen einen Spalt breit und blinzelte gegen ein grelles Licht an. Es schien mir direkt ins Gesicht und blendete mich. Schnell schloss ich sie. Einen Moment später versuchte ich es erneut und gewöhnte mich schnell an die ungewohnte Helligkeit. Der helle Schein entpuppte sich als eine weißlich glühende Kugel, die über meinem Kopf schwebte. Und plötzlich war sie gar nicht mehr so gleißend. Sie sandte ein angenehm warmes Licht aus.
    Verwundert drehte ich den Kopf zur Seite und fand mich in einem großen Saal wieder, vollgestellt mit Betten, soweit das Auge reichte. Verwirrt richtete ich mich auf. Die Kugel über mir wich im selben Moment nach oben aus und begann auf einmal bläulich zu flimmern. Auf bizarre Art und Weise erinnerte mich dieses Ding an eine Diskokugel. Fasziniert starrte ich sie an. Schließlich zwang ich mich dazu, meinen Blick abzuwenden, und musterte die Umgebung eingehender.
    Vor mir. Hinter mir. Neben mir. Überall um mich herum standen Betten. In einigen lagen Menschen, die offenbar schliefen. Über ihren Köpfen schwebten ebenfalls solche glühend weißen Lichtkugeln. Dieser Anblick war fremdartig, Angst einflößend und unheimlich.
    » Wo bin ich ?« , flüsterte ich.
    Ich konnte mich an nichts erinnern. Weder, wie ich hierhergekommen war, noch, wo dieses Hier sein sollte. Nicht einmal mein eigener Name fiel mir ein. Es war, als wären er und alles, was ich war, mit dem Öffnen meiner Augen verschwunden. Leergefegt. Vergessen.
    Die Angst kroch mir in die Glieder. Mein Körper zitterte. Ich wusste nicht, wo ich war, wer ich war, und dieser riesige Saal mit den unendlich vielen Betten trug keineswegs zu meiner Beruhigung bei. Aus den Augenwinkeln nahm ich wieder das bläuliche Flimmern über mir wahr. Die Kugel pulsierte. Sie schien sich dem immer schneller werdenden Rhythmus meines Herzens anzupassen. Es klopfte mir bis zum Hals.
    Panisch sprang ich aus dem Bett. Doch ich kam nicht einmal einen Schritt weit, als ich plötzlich von dichtem Nebel umgeben war, der einfach aus dem Nichts auftauchte. Alles um mich herum war verschwunden, genauso wie mein Gedächtnis. Schließlich begann mein linker Arm zu brennen, erst leicht, dann immer heftiger. Es folgte mein rechter Arm, und allmählich wurde es unangenehm. Es fühlte sich an, als hätte jemand kochendes Wasser über meine Haut geschüttet. Das Brennen breitete sich innerhalb eines Augenblicks über meinen g esamten Körper aus, innerlich und äußerlich. Ich glaubte in Flammen zu stehen, nur dass ich nirgendwo Feuer sah. Wütende Lavaströme flossen durch meine Adern, sie versengten alles, was sie berührten. Solche höllische Schmerzen hatte ich bisher nicht gekannt.
    Mein Körper zuckte unkontrolliert, und mir entfuhr ein Schrei nach dem anderen. Wenn das ein Scherz sein sollte, dann war er definitiv nicht lustig. Und falls ich träumte, war das der schrecklichste Albtraum meines Lebens.
    »AUFHÖREN! AUFHÖREN!«, schrie ich verzweifelt und wunderte mich, dass meine Stimmbänder überhaupt noch einen Ton erzeugten. Sie hätten schon längst verbrannt sein müssen, genauso wie mein ganzer Körper.
    »Aufhö …«, kam ein weiterer Schrei aus meiner Kehle, der so abrupt endete wie die quälenden Schmerzen.
    Erschrocken fuhr ich zusammen, verlor mein Gleichgewicht und stolperte. Mit den Knien landete ich hart auf einem kalten Steinboden und keuchte auf. Den darauf folgenden Schmerz schluckte ich herunter, ebenso wie den nächsten Schrei. Ich musste träumen. Oder hatte ich vielleicht den Verstand verloren?
    Der Nebel war verschwunden, so schnell, wie er aufgetaucht war. Von dem Saal und den Betten gab es weit und breit keine Spur mehr. Stattdessen brannten Fackeln an dunklen Wänden. Wo auch immer ich war, ich befand mich in einem quadratischen Raum, höchstens drei Meter lang und breit. Eine Tür konnte ich nirgendwo entdecken. Ich war gefangen.
    »Hey, wer auch immer hier verantwortlich ist … LASS.MICH.RAUS!«
    Wie von einer Tarantel gestochen rannte ich los, von einer Ecke in die nächste, und hämmerte mit den Fäusten gegen die Steinwände. Ohne Erfolg. Die Wände waren unnachgiebig, und ich besaß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher