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2432 - Proto-NegasphÀre

Titel: 2432 - Proto-NegasphÀre
Autoren: Unbekannt
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Absorber oder jähe optische Effekte.
    Die Triebwerke im Leerlauf, schwebte die JULES VERNE durch ein undefinierbares Medium. Brodelnde, dunkelblau glimmende Wände begrenzten die Erfassungsmöglichkeiten.
    Aber entsprach dieser Eindruck den wirklichen Gegebenheiten? Die Ortungen arbeiteten auf Hochtouren.
    Verwertbare Aussagen erbrachten sie nicht, denn sämtliche Messwerte erwiesen sich schon bei den ersten Versuchen einer Aufarbeitung als in sich widersprüchlich.
    Egal.
    Der Transport verläuft reibungslos.
    Wir verlieren uns weder im Hyperraum, noch gibt es Beeinträchtigungen. Das war für Mondra wichtig, aber sie hatte es auch nicht anders erwartet.
    „Wie weit durchdringt denn dieser KORRIDOR die Proto-Negasphäre?", wandte sie sich an Daellian. „Welche Voraussetzungen sind für seinen Aufbau notwendig? Und können beliebig Abzweigungen oder Ausgänge von den GESETZ-Gebern geschaffen werden?"
    Der Chefwissenschaftler ließ ein metallisches Lachen ertönen.
    „Du fragst wie ein Kind, und genauso musst du dich auch sehen. Genau wie uns alle. Was diese Technologie angeht, stehen wir alle davor wie Kinder vor einer Space-Jet. Vielleicht bringen uns Ortungsdaten, Messprotokolle und alle anderen Aufzeichnungen ein Stück weit von bloßen Spekulationen weg, aber alle Geheimnisse des KORRIDORS werden garantiert nicht ersichtlich werden. Nicht einmal für den besserwisserischen Stinkbock Varantir. Und das ist mir Unwissenheit allemal wert."
     
    7.
     
    Auf die Sekunde genau endete der Flug durch den KORRIDOR. Die JULES VERNE fiel inmitten einer schier unüberschaubaren Armada von Raumschiffen in den Weltraum zurück.
    Die Proto-Negasphäre von Tare-Scharm!
    Nur für den Bruchteil eines Augenblicks fragte sich Mondra, ob alle Schiffe gleichzeitig das Ziel erreicht hatten, jede Einheit mit einer eigenen individuellen Flugdauer. Aber mehr als ein Aufblitzen war dieser Gedanke nicht, und er verwischte sofort wieder, vertrieben von einem beinahe elektrisierenden Impuls, der Mondra jäh zusammenzucken ließ.
    Sie hatte sich aber sofort wieder unter Kontrolle. Sah, dass auch die anderen in ihrer Nähe die Erscheinung wahrgenommen hatten. Was in ihr nachwirkte, war ein wesenloses Vibrieren, eine innere Anspannung, eher ein Gefühl der Unruhe, das sich nicht vertreiben ließ. Handelte es sich um Auswirkungen der Negasphäre? Es wühlte in ihr, ein unangenehmes, lästiges Rumoren, ein wachsender Zwiespalt, der sich aber jeder Definition entzog.
    „Ein psionischer Dauer-Impuls", sagte Gucky. „Irgendetwas Unverständliches schwingt im Hintergrund mit ..."
    Auswirkungen, die den Umwandlungsprozess von Tare-Scharm begleiteten? Zu- oder Abfluss von Entropie?
    Denkbar war eine Fülle von Möglichkeiten, aber Mondra schob entschlossen alle diese Überlegungen von sich, sie behinderten nur.
    Sie hatte die Ortungsanzeigen und optischen Eindrücke vor sich. Hoch über der JULES VERNE hing der goldene Schimmer der beiden GESETZ-Geber. Sie wurden kleiner, weil das Schiff, eingekeilt in seiner vorgeschriebenen Position inmitten Hunderter großer Walzenraumschiffe, merklich abdriftete. Zwischen den GESETZ-Gebern bestand ein kugelförmiges Energiefeld, gut hunderttausend Kilometer durchmessend, aus dem unaufhörlich die Flottenkontingente hervorquollen.
    Mit wachsender Entfernung verwischten die goldenen Gebilde zu fahlen, kaum mehr erkennbaren Schemen.
    „Wir befinden uns in einem Gebiet stark erschwerter Ortung! Maximale Reichweite weniger als eine Lichtminute!"
    „Was ist mit dem Chaotischen Geflecht? Sind Aussagen über Bi-Xotoring möglich? Immerhin müssen wir uns in unmittelbarer Nähe dieser Sonne befinden."
    „Keine Erfassung!", meldete die Ortung. „Solange wir nicht einmal die gesamte Flotte erkennen können ..."
    ... bleiben Sonnen und Planeten ebenso verborgen.
    Ortungen und Taster arbeiteten auf der Basis relevanter hyperphysikalischer Naturgesetze. Anzunehmen, dass deren bekanntes Zusammenspiel in der Proto-Negasphäre längst ausgehebelt worden war. Wahrscheinlich veränderten sich die angeblichen Naturkonstanten sogar. Dass kein Spaziergang auf die Menschen der JULES VERNE wartete, war ohnehin jedem bewusst.
    Dass ihre Vermutung einer individuellen Flugdauer für jedes Schiff falsch war, erkannte Mondra Diamond schon in den ersten Minuten. Inzwischen war der stete Zustrom aus dem KORRIDOR nicht mehr zu erkennen, aber nach knapp sechzig Minuten meldete ein Rafferimpuls des Flaggschiffs das Ende des Transfers. Alle
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