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Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)
Autoren: M’Raven
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Ein heller Pfeifton, der in eine fröhliche Melodie überging, ließ alle zusammenzucken. Erschrockene Ausrufe folgten, gemischt mit nur teilweise unterdrückten Flüchen.
    Der Verursacher des Aufruhrs saß vollkommen unbeeindruckt von den Reaktionen, die er verursacht hatte, ein Stück abseits der anderen und hatte einen Handspeicher vor sich liegen. Er war in dessen Aufzeichnungen vertieft und schien seine Umgebung gar nicht mehr wahrzunehmen.
    »Verdammt, MacShane!«, schimpfte Professor Dr. Jack Schmetzer, der leitende Astronom des Teams. »Ihr Gepfeife geht uns allen auf die Nerven! Können Sie nicht mal fünf Minuten damit aufhören?«
    Professor Yngvar MacShane studierte in aller Seelenruhe weiterhin das Display seines Handspeichers und hörte erst auf zu pfeifen, als das Lied zu Ende war. Der 39-jährige, 1,80 m große, sportliche Kryptologe mit dem rotblonden Vollbart, der ihm eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Wikinger verlieh, ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Erst recht nicht durch einen Jack Schmetzer, dessen sehr ausgeprägtes Ego ihn nicht gerade zum Kandidaten für den »Mann des Jahres« machte.
    MacShanes unverwüstliche Frohnatur äußerte sich unter anderem darin, dass er ständig irgendein Lied vor sich hin pfiff. Und sein Repertoire war ebenso beachtlich wie die Treffsicherheit, mit der er jeden Ton sauber herausbrachte. Da es seinem unter anderem seinem fachlichen Können zu verdanken war, dass der Transmitter, der sich inmitten einer von der unbekannten Rasse der »Toten Götter« geschaffenen Hohlwelt befand, aktiviert werden konnte, sah man ihm seine Marotten weitgehend nach.
    Captain Dana Frost, Kommandantin des Sonder-Einsatz-Kreuzers STERNENFAUST II, hatte von ihrer erst kürzlich überstandenen Entführung auf ein Schiff jener Weltraumbarbaren, die sich selbst Morax nannten, einige Kenntnissen über deren Schriftsprache mitgebracht. Diese Schrift war mit der der Toten Götter weitgehend identisch. Es schien lediglich einige Unterschiede aufgrund des unvorstellbar großen Zeitabstandes zu geben, der zwischen dem wohl mit den Toten Göttern ausgestorbenen Idiom der Sprache und der immer noch aktuellen Schriftsprache der Morax lag. Der Sprachexperte MacShane, der vor Ort in der Hohlwelt 2 mit Dana Frost zusammengearbeitet und deren Wissen über die Sprache aufgesogen hatte wie ein Schwamm. Mit Hilfe dieses neu gewonnenen Wissens hatte es MacShane geschafft, die am Transmitter angebrachte Schrift genug zu entziffern, um ihn in Betrieb zu nehmen.
    Die Wissenschaftler, die den Transmitter erforschten – ein Team der Solaren Welten und eins der J’ebeem, auf dessen Territorium sich die Hohlwelt befand – hatten eine Sonde hindurchgeschickt und warteten nun darauf, dass sie ihre ersten Messergebnisse sendete.
    »Wenn mein Pfeifen Sie stört, Schmetzer«, antwortete MacShane dem Astronomen jetzt vollkommen ruhig, »so empfehle ich Ihnen Ohrstöpsel oder Kopfhörer. Außerdem sollten Sie sich in Geduld üben. Die Sonde sendet sicher nicht schneller, nur weil Sie mit zum Zerreißen gespannten Nerven darauf warten. Lassen Sie dem Ding doch ein bisschen Zeit drüben anzukommen. Wo immer ›drüben‹ ist.«
    Bei der Sonde handelte es sich um eine neue Entwicklung der J’ebeem. Sie nannten sie eine Hybridsonde, da sie in der Lage war, aus dem Bergstrom-Raum heraus auch Scans im Normalraum durchführen zu können und umgekehrt. Allerdings waren noch nicht alle Tests mit ihr vollständig abgeschlossen. Dr. Runek Navron, der Leiter des j’ebeemischen Teams und Erfinder der Hybridsonde, hatte aber versichert, dass sie einwandfrei funktionierte.
    Wie aufs Stichwort trafen in diesem Moment die ersten Daten ein, und die Spannung in der Gruppe löste sich mit einem allgemeinen erleichterten Seufzen. Mit fast synchronen Bewegungen beugten sich alle ein Stück vor, um die Scannerergebnisse auf dem Bildschirm besser sehen zu können.
    Die Sonde sendete nicht nur Messergebnisse in Zahlen und Symbolen, sondern auch Bilder, auf denen verschwommen etwas zu sehen war, das wie ein Fünf-Sonnen-System aussah. Ein klares Bild kam allerdings nicht herein.
    Dr. Navron nahm einige Schaltungen an der Steuerkonsole der Sonde vor, um sie zu justieren und ein schärferes Bild zu bekommen. Es gelang ihm nicht.
    »Ihre hoch gelobte Sonde funktioniert wohl doch nicht so einwandfrei, wie Sie dachten, Dr. Navron«, konnte sich der leitende Physiker Professor Yasuhiro von Schlichten nicht verkneifen zu sagen.
    Der
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