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2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router
Autoren: Unbekannt
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eine Minute."
    Mondra glaubte nicht, dass die Mor'Daer in so kurzer Zeit alle Fusionsbomben an der Station und die in ihrem Innern gefunden und entschärft hatten. Sie glaubten einfach nicht daran, oder der Transit-Inspektat ignorierte die Warnung absichtlich.
    Die sechzig Sekunden verstrichen. Mondra Diamond hielt unwillkürlich den Atem an.
    Ein Dutzend grelle Lichtblitze hüllten übergangslos den Raum-Zeit-Router ein.
    Aus dem Innern der Station drang eine Glutwolke ins Freie, ungefähr dort, wo der Daumen an der Hand saß. Die Opal-Station explodierte in einem gewaltigen Feuerball, in dem die drei winzigen roten Wolken der Traitanks fast nicht auffielen.
    Mondra wollte gar nicht wissen, wie dieser hundertfache Tod auf den einzelnen OREON-Kapseln aufgenommen wurde.
    Die Friedensfahrer waren auf gewisse Weise zu Mördern geworden und mussten sich mit dieser Realität abfinden. „Ich habe die Auswertung abgeschlossen", verkündete MIRKET in das Panorama der sich ausbreitenden Mini-Supernova hinein. „Die Daten aus dem Stift ergeben eine Art Galaxienkarte, für die es allerdings keine direkte Entsprechung gibt. Ich habe versucht, ein paar Verfremdungen zu analysieren und rückgängig zu machen.
    Mehrere Anzeichen sprechen dafür, dass Hangay gemeint ist. Die Karte ist auf eine unbekannte Weise transformiert, möglicherweise sechs- oder siebendimensional verschoben. Es sind Positionen feststellbar, die im Hangay der Gegenwart nicht vorhanden sind."
    „Lässt sich das fixieren, was du da sagst?", fragte Alaska. „Nicht direkt. Die zugrunde liegenden physikalischen Modelle sind mir nicht bekannt. Eine gewisse Wahrscheinlichkeit spricht jedoch dafür, dass es sich um eine Art Karte der Negasphäre handeln könnte."
    „Danke, MIRKET!"
    Mondra nickte. „Damit steht unser weiteres Vorgehen fest. Übermittle die Daten nach Cala Impex, und dann nichts wie ab in die Milchstraße."
     
    EPILOG
     
    So viel Leben in Cala Impex hatte es noch nie gegeben.
    Chyndor, der Patron der Friedensfahrer, ließ es sich nicht nehmen, die Friedensfahrer persönlich im Hangar abzuholen, während der starre Shala sich um die Durchmusterung .des Halos kümmerte. Immerhin mussten sie damit rechnen, dass sich doch einmal ein Fremder an ihre Fersen heftete, ob absichtlich oder durch Zufall, spielte dabei eine eher untergeordnete Rolle. „Ich freue mich, dass ihr alle unversehrt zurückgekehrt seid", begrüßte der Patron das Korps der Friedensfahrer. „Euer Einsatz besitzt Präzedenzcharakter. Ich denke, er hat uns allen endgültig vor Augen geführt, welcher Art unser Einsatz gegen die Negasphäre sein muss."
    Die Friedensfahrer begleiteten ihn in den Stützpunkt, wo die Daten aus der FORSCHER bereits vorlagen.
    Besonders Polm Ombar zeigte sich erfreut, dass ihr Einsatz in der Station doch nicht völlig umsonst gewesen war.
    Im Unterschied zur fehlgeschlagenen Festnahme von Kirmizz hatten sie in diesem Fall zwar ihr primäres Ziel nicht erreicht, aber immerhin wertvolle Daten gewonnen, die parallel in Rosella Rosado und in der Milchstraße ausgewertet werden würden.
    Damit kehrte im Halo von Hangay zunächst einmal Ruhe ein. Für wie lange, das wusste keiner der Friedensfahrer zu sagen.
    Der Raum-Zeit-Router war zerstört, und der Kosmische Messenger hatte sein Ziel nicht erreicht, er war mittlerweile erloschen oder hatte den Halo von Hangay verlassen. „Wir haben die Karte", verkündete Kantiran frohen Mutes. „Sie ist ein Sinnbild unserer Entschlossenheit. Wir werden den Kampf gegen die Negasphäre nicht aufgeben. Er beginnt erst. Das Chaos soll sich an uns die Zähne ausbeißen."
    „Gegen die Negasphäre!", brüllte Ommegon, und einige andere Friedensfahrer stimmten ein, zögernd zuerst, doch bei der dritten Wiederholung schon sehr stimmgewaltig.
    Es war, als hätten der Kampf und die Explosion der Station sie wachgerüttelt, als hätten sie begriffen, worum es ging, und vor allem: gegen wen. Sie kämpften nicht zuletzt auch gegen die Verachtung, mit der die Kolonne ihre Truppen behandelte, indem sie sie einfach sterben ließ. „Scheint so, als hätten wir einen offiziellen Schlachtruf für unsere Mission", staunte Chyndor. „Auch wenn mir persönlich ein etwas ... weniger drastischer Ausdruck zusagen würde."
    Polm Ombar stopfte sich einen großen Brocken Nahrungskonzentrat in den Mund und produzierte gleichzeitig so etwas wie ein Grinsen. „So etwas wie >Zu den Waffen< oder >Tod allen Feinden    „Nein, nein, schon gut",
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