Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Verfolgern.
    Er ist ein moralischer Mann, dachte Mondra. Es wäre so leicht, auch die anderen in den Wahnsinn zu schicken, aber er tut es nicht, weil es falsch wäre. Er hat es nur für mich getan.
    Ehe sie diesen Gedanken weiterverfolgen konnte, war Saedelaere fertig, und sie rannten davon, Mondra dicht hinter dem Mann mit der Maske her. Er hatte keine Mühe, sich in dem Labyrinth aus Gängen und Schächten zu orientieren. Mondra entdeckte winzige hellblaue Markierungen an den Wänden, die er offensichtlich auf dem Herweg angebracht hatte. „Die Mor'Daer reparieren einen Hyperfunksender. Es kann nicht mehr lange dauern, dann wimmelt es hier nur so von Soldaten."
    Alaska schwieg. Nach ihrer Schätzung verging ungefähr eine Viertel:- stunde, dann gelangten sie in einen Korridor, der sich bogenförmig durch die Station spannte. Markierungen an den Türen links und rechts verrieten ihr, dass sie sich hier in bekanntem Territorium aufhielten. Das war der Ringkorridor.
    Sie gestand sich ein, dass sie den Weg von der Halle hierher niemals so schnell gefunden hätte. Und wenn schon der Daumen des Raum-Zeit-Routers so verschachtelt gebaut war, wie sah es dann erst in der eigentlichen Station aus?
    Mondra entdeckte Schriftzeichen auf Türen, die ihr bekannt vorkamen. Hier war sie schon gewesen. Augenblicke später passierten sie den Zugang zu der Steuerzentrale, vor deren Schaltwand sie den letzten Kampf gegen Kintradim Crux ausgefochten hatte. Sie war leer.
    Alaska hielt an. Er lehnte sich an die Wand, den Blick zu Boden gerichtet. „Ich muss noch eine Kleinigkeit erledigen, bevor wir unseren Weg fortsetzen", sagte er. „Entschuldige bitte!"
    Ein Fesselfeld baute sich auf und verdammte Mondra zur Bewegungslosigkeit. Sie runzelte die Stirn und überlegte, was Saedelaere beabsichtigte. „Ich verstehe", sagte sie dann. „Wir besitzen keine gesicherten Erkenntnisse über das, was in dir vorgegangen ist. Meine Positronik wird den Inhalt deines Rechners auslesen und nach Spuren suchen."
    „Einverstanden!"
    Sie fühlte sich hundeelend angesichts des Misstrauens, das man ihr entgegenbrachte.
    Andererseits gestand sie sich ein, dass sie in einer solchen Situation auch nicht anders handeln würde, als Saedelaere es tat. Schließlich stand nicht nur sein Leben, sondern das aller anwesenden Friedensfahrer auf dem Spiel. Vielleicht sogar das der gesamten Organisation.
    So kompromisslos, wie er zur einzigen Waffe griff, um mich zu befreien, so entschieden wird er verhindern, dass ich mich als Waffe gegen die Friedensfahrer entpuppe. Alaska schien stets einen kühlen Kopf zu behalten und eine Sache, von der er überzeugt war, entschlossen zu verfolgen. Vielleicht war es das, was man als Unsterblicher lernte.
    Das Ergebnis der Untersuchung ließ auf sich warten. „Vielleicht sollten wir unseren Weg inzwischen fortsetzen", schlug sie vor.
    Saedelaere schüttelte stumm den Kopf.
    Als das Ergebnis endlich feststand, behielt er es für sich. „Wir kehren in den Brückenkopf zurück", sagt er. „Dort sehen wir weiten" Das Fesselfeld erlosch. Wieder bewegten sie sich ohne Zuhilfenahme energetischer Systeme weiter.
    Unter Mondras Stiefeln ruckelte der Boden. Sie stutzte. „Wir kommen zu spät!", stieß sie hervor. „Die Mor'Daer bekommen die Station unter Kontrolle."
    „Vermutlich sind wir das", antwortete Alaska ruhig. „Es wäre immerhin ein Anfang. Viel Zeit bleibt uns aber nicht mehr.
     
    7.
     
    Die Einsatztruppen der Mor'Daer benutzten den Ringkorridor. Von der Leitstelle aus zählten die Friedensfahrer die Echos, die sich auf ihren Ortern abzeichneten. „Zweihundert Angreifer!" Polm Ombar hielt es nicht mehr an der Stelle. Er stapfte mit Riesenschritten zum Ausgang. „Wir fallen ihnen in den Rücken."
    „Sollten wir nicht besser die Mor'Daer zum Aufgeben bewegen?" Ommegon blies sich zu seiner ganzen Größe auf. Jedes Wort fiel wie ein Donnerschlag in die versammelten Friedensfahrer. Mancher sah den anderen an, und Erkennen dämmerte in ihren Augen.
    Polm Ombar stöhnte innerlich. Nicht gerade jetzt! „Das funktioniert nicht", lehnte er ab. „Diese Wesen kämpfen bis zum Tod. Das ist ihr Naturell."
    Ommegon sah sich auffordernd um, und was er sah, schien ihm Mut zu machen, die Stimme gegen den Revisor zu erheben. „Wir können doch keinen Vernichtungsfeldzug gegen die rechtmäßige Besatzung führen! Wir sind nicht ... so!"
    „Wir sind keine Krieger, keine Söldner", stimmte Kalhum Mehat ihm zu. „Wir begeben uns
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher